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Zielstern Beteigeuze

Zielstern Beteigeuze

Titel: Zielstern Beteigeuze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl-Heinz Tuschel
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unglaublich als arrogant. Was mochte sich dahinter verstecken? Oft deckte Arroganz nur Unsicherheit zu. Vielleicht war Elber in irgendeiner Hinsicht unsicher? Aber warum behielt er es dann für sich? Hirosh kam zu dem gar nicht so seltenen Schluß, daß sich hier überhaupt nichts schließen lasse und man eben abwarten müsse - wenn die Sache reif wäre, würde der Junge schon damit herausrücken.
    Dela hatte die Arbeit an den Stauchsignalen der D-Schicht eine Weile unterbrechen müssen - die Eichungen der Satelliten, die Organisierung der Meßserien auf der neuen, erweiterten. Grundlinie Raumschiff - Satelliten und ihre Auswertung hatten alle Besatzungmitglieder voll beschäftigt. Und dann kam man auch dem nachlaufenden Librationspunkt des schwarzen Zwerges näher, und da gab es manches vorzubereiten.
    Niemand erwartete den Librationspunkt so ungeduldig wie Atacama. Denn in den Librationspunkten, vor allem im vor- und im nachlaufenden, findet sich immer Staub, der, einmal dorthin gelangt, wie in einer Falle eingeschlossen ist. Daher ist dieser Staub immer so etwas wie ein strahlungshistorisches Protokoll, aus dem man viele entscheidende Daten über die Entwicklung des Systems gewinnen kann.
    Das Raumschiff näherte sich dem Librationspunkt bei voller Bremsung rückwärts, das Bremsfeld zwischen sich und dem Punkt, wobei keine exakte Messung möglich war, solange die Antriebe in Gang waren; die zu erwartenden Werte waren zu schwach, so schwach, daß das Bremsfeld sie verschlucken mußte. Außerdem wollte man den Staub direkt einfangen, deshalb war ja der Kurs so festgelegt worden, daß an diesem Punkt die Relativgeschwindigkeit zum Zwerg gleich Null war.
    Kurz davor wurden die Antriebe ausgeschaltet. Mit kleiner Geschwindigkeit glitt das Raumschiff dem geometrisch genau zu fixierenden Punkt zu; einige tausend Kilometer danach würde auf Null gebremst und dann wieder etwas beschleunigt werden, so daß sie das Gebiet noch einmal durchflogen, dann schon in Richtung auf den Planeten - und hoffentlich mit Ergebnissen. „Sucht jetzt!“ befahl Atacama.
    Dela, Rila und Gibralt hingen an den Geräten, speziellen Staubradars, und tasteten die Umgebung ab.
    Dela wußte so genau wie die CE, was von den nächsten Minuten abhing. Bisher hatten alle Messungen versagt, nirgends hatten sich auch nur geringfügige Restschwankungen in der Strahlung des Beteigeuze gezeigt. Fand man hier etwas, so würde das auf jeden Fall die weitere Arbeit der Expedition bestimmen. Fand man aber nichts, geriet die Expedition in eine Krise. Dela hatte in den letzten Tagen gespürt, wie die CE unter der Belastung litt, es hätte dazu nicht der ständigen besorgten Blicke Kilimans bedurft. Auch Dela machte sich Sorgen um Atacama, und dieses Gefühl war ein wenig bitter, denn in einem Punkt stimmte sie nicht mehr mit ihrem großen Vorbild überein, und das war Atas Optimismus, hier etwas zu finden. Sie, Dela, erwartete nicht, im Librationspunkt irgend etwas zu entdecken, und sie hoffte es trotzdem, der CE wegen.
    Aber als sie nun wirklich nichts fand, keinen Staub, keine Spur von Staub, wollte sie es doch nicht glauben. Sie variierte die Frequenzen, suchte noch einmal und noch einmal... Und dann stand plötzlich Atacama hinter ihr und sagte: „Laß mich mal ran!“
    Sofort machte Dela ihr bereitwillig Platz und wartete nun gespannt, was die CE tun würde, irgendeine Idee mußte sie doch haben, sonst
    hätte sie sie nicht weggeschickt, aber Dela bemerkte nichts von einer neuen Idee, Atacama tat dasselbe, was sie getan hatte, und da begriff sie allmählich: Es war Ungeduld gewesen, vielleicht auch das Gefühl, nur wenn sie es selbst machte, sei sie vor Fehlern sicher - das hatte die CE getrieben!
    Dela war nicht ärgerlich, sie verstand die CE, die mußte sich jetzt mit Betriebsamkeit über ihre Enttäuschung hinwegarbeiten. Ja, Dela
    begriff sie voll und ganz, leider konnte sie die Enttäuschung nicht mit gleicher Intensität spüren, und so mischte sich ein wenig Mitleid in das Verständnis. Und Dela war sich plötzlich darüber klar, daß dieses Mitleid die CE in ihrer Vorstellung vom Sockel des großen Vorbilds herunterhob.
    Der Durchflug in entgegengesetzter Richtung brachte keine anderen Ergebnisse. Die CE bemühte sich, niemanden etwas merken
    zu lassen, aber das gelang ihr allenfalls dem jungen Paar gegenüber, das sowieso nur füreinander Augen und Ohren hatte. So endete diese Gemeinschaftsarbeit in einer gedrückten Stimmung.
    Dela, deren

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