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Zielstern Beteigeuze

Zielstern Beteigeuze

Titel: Zielstern Beteigeuze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl-Heinz Tuschel
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Fenster, und stets hatte einer der anderen Räume Anschluß an eine Reihe von Rohrleitungen - Küche oder Klo, dachte Kiliman belustigt, oder etwa beides?
    Kiliman seufzte. Es war anzunehmen, daß sie niemals alle derartigen Fragen würden beantworten können. Aber letzten Endes war das auch nicht so interessant wie - ja, wie was? Was war denn interessanter an einer fremden Gesellschaft als ihr Alltag?
    Sorgfältig kontrollierte er seine Eindrücke auf anderen Etagen, betrat auch noch einmal ein anderes Haus, aber überall fand er diese grundlegende Struktur wieder.
    Jetzt war er gespannt, was sich draußen, am Rande der Stadt, davon wiederfinden würde; denn daß es sich tatsächlich um eine richtige, einst bewohnte Stadt handelte, davon war er jetzt überzeugt.
    „He, Foxi, geh weg, geh beiseite!“ rief Elber aufgeregt und gestikulierte mit den Armen, als wären sie Windmühlenflügel. Aber das nutzte nichts, Fox verstand nicht, was man von ihm wollte, und lief weiter über den geformten Sand mit den bereits gesteckten Keimpatronen.
    Vienna, die am nächsten stand, sprang schnell hinzu und nahm das Tier hoch. Es hatte in das Profil des Sandes, das sie so sorgfältig geformt und vermessen hatte, eine lange Hundespur getreten.
    „Kann er doch nicht wissen!“ sagte Kerala zu Elber, der ein ärgerliches Gesicht machte.
    „Ist ja auch nicht weiter schlimm“, sagte nun auch Elber, „das wischen wir wieder glatt. Ein paar Unebenheiten machen nichts, ausbalancieren müssen wir die Tragfläche sowieso, wenn sie fertig ist.“ Er nahm einen meterlangen Stiel, an dem eine Art Kamm befestigt war, und glättete die Hundespur.
    „Paß mal auf, Vivi, ich zünde jetzt, dann kannst du ihn wieder hinuntersetzen, vor der Hitze hat er Respekt wie jedes Tier.“ Er legte den Stielkamm weg und griff zum Strahler, da rief Hirosh von oben, von der Steilküste herunter: „Was ‘n los? Ist was mit Fox?“
    Elber wunderte sich einen Augenblick lang, und dann fiel ihm ein, daß er in der Aufregung ganz automatisch die Sprechtaste gedrückt hatte, als er den Fox rief.
    „Er ist uns nur über die Form gelaufen!“ sagte Kerala.
    „Ist aber schon wieder in Ordnung!“ Assistierte Vienna.
    „Was macht ihr denn da?“ wollte Hirosh wissen.
    „Wir bauen einen Luftgleiter“, schrie Elber hinauf, dann schaltete er den Sprechfunk ein und erklärte in normalem Ton: „Ich will nicht immer von der Fähre abhängig sein, wenn ich mal schnell irgendwohin muß.“
    „Wenn du mal schnell?“ Hirosh staunte.
    Elber merkte erst jetzt, wie zweideutig er formuliert hatte. „Na ja“, entgegnete er ärgerlich, „mal hundert Kilometer ins Innere oder so. Landfahrzeuge haben wir nicht, und so ein Ding ist einfacher zu bauen. Woleg hat mir einen MM-Generator versprochen, der hebt das Ding glatt mit zwei Mann in die Luft, und sechshundert Kilometer in der Stunde macht es auch.“
    Hirosh gefiel es überhaupt nicht, daß da schon wieder einer große Ausflüge vorbereitete, aber er sagte nichts dagegen. Mit seiner rein spekulativen Überzeugung, daß sich alles Wesentliche hier abspielen werde, konnte er schließlich nicht argumentieren. Und das eine oder andere erfuhr man vielleicht doch anderswo, gewisse kleine Aufschlüsse gab ja auch die Stadt.
    „Wenn du fertig bist, komm doch mal und erzählt mir, wohin du eigentlich mit dem Ding willst“, sagte Hirosh und winkte grüßend.
    Elber grüßte zurück, drückte dann auf den Abzug des Strahlers und fuhr schnell über die langgestreckte Sandwelle hinweg, um die Keime zu zünden.
    Es waren für diesen Zweck natürlich anders programmierte Keime, weiße Büschel kamen aus dem Sand, und Elber und die Zwillinge hatten alle Hände voll zu tun, sprangen hierhin und dahin und dorthin und harkten mit ihren Stielkämmen die Büschel breit, daß sie auf der Sandoberfläche entang wuchsen, bis sich benachbarte Hälmchen trafen, verschmolzen und anfingen, einen Pelz zu bilden. Jetzt hing die zukünftige Flugtüchtigkeit des Fahrzeugs allein von der Intensität ihres Kämmens ab - der Pelz mußte gerade so lang und dicht sein, daß er die Bildung von Mikrowirbeln verhinderte, wenn der Gleiter flog, sonst würde der nie auf die angegebene Geschwindigkeit kommen. Gleichzeitig mußte unter dem Pelz eine feste Struktur heranwachsen.
    Als nach einer guten Viertelstunde das Werk erkaltete, waren alle drei etwas außer Atem. Nur Fox sprang triumphierend auf die fertige obere Halbschale der Tragfläche und lief darauf

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