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Zielstern Centauri

Zielstern Centauri

Titel: Zielstern Centauri Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. L. Wallace
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Verbrennungskammer, und die trennende Wand bildete ein bewegliches Schott. Das Schiff lag schon seit Monaten hier aufgedockt, und es war nicht unwahrscheinlich, daß die Kammern, einer besseren Reinigung wegen, offenstanden. Die Düsenöffnungen waren jedenfalls groß genug, um einen schmalschultrigen Mann durchzulassen, erst recht also einen, der keine Arme mehr besaß.
    Es war trotzdem nicht leicht. Er steckte seinen Kopf in die dunkle Röhre, beugte sich soweit hinein wie nur möglich und stieß sich mit den Füßen ab. Sich windend und rutschend arbeitete er sich tiefer in die Düse hinein. Der Fortschritt, den er machte, ließ sich jedoch nur in Zentimetern ausdrücken. Die Ausstoßgase hatten die runden Wände zu öliger Glätte geschmolzen, und seine Füße fanden nur mühsam Halt.
    Als er mit dem ganzen Körper drin war, verschnaufte er einen Augenblick. Einer der Allzweck-Roboter betrat lärmend den Landungsstollen. Suchend tapste die Maschine umher und blieb dann stehen. Anscheinend hatte sie Anweisung, den Stollen zu bewachen.
    Das war schlimm. Der Rückweg war ihm jetzt endgültig versperrt. Docchi zog die Knie an und stieß sich von neuem vorwärts. Als er einmal innehielt, um auszuruhen, hörte er von draußen eine lärmende Stimme. Das Metall leitete alle Geräusche deutlich weiter. Die Stimme schrie etwas, dann kam das charakteristische Prasseln eines Strahls, der auf Metall traf. Ein klirrendes Geräusch folgte.
    „Fangt ihn!“ schrie Cameron. „Dort oben ist er.“
    Jordan war also in der Nähe. Cameron würde schon noch herausfinden, daß er nicht so einfach zu fangen sein würde.
    Etwas war interessant. Die Roboter erhielten ihre Anweisungen nicht über Funk, sondern direkt. Das würde seinen Plan erleichtern.
    Docchi kroch weiter. Der Durchmesser der Düse verengte sich jetzt, und ein Vorwärtskommen wurde immer schwieriger. Nun, er hatte das erwartet. Jedenfalls war es ein gutes Zeichen, daß die Luft immer noch verhältnismäßig frisch war. Das Schott zur Verbrennungskammer mußte also offenstehen.
    Wieder rutschte er aus, aber er achtete nicht weiter darauf. Zentimeter um Zentimeter arbeitete er sich weiter. Das Blut hämmerte gegen seine Schläfen, und dann war er am Ende der Düse angelangt – und schaute in das Innere des Schiffes.
    Sehnsüchtig starrte er zu der wenige Zentimeter vor ihm liegenden Verschlußkappe der Brennkammer. Wenn er Hände gehabt hätte, dann hätte er sich jetzt herausziehen können. Hätte er allerdings welche gehabt, dann wäre er nicht bis hierher gekommen. Er schloß die Augen und ruhte sich einen Augenblick aus. Dann gab er sich einen Ruck und schlängelte sich weiter. Sein Rücken schmerzte vor Anstrengung. Er war jetzt fast durch. Nur seine Beine staken noch im Rohr. Er gab sich einen kräftigen Stoß und landete auf dem Fußboden.
    Regungslos lag er da, bis er wieder klar denken und atmen konnte, rollte sich dann herum, zog die Knie an und kam torkelnd auf die Füße. Dann folgte er dem Laufgang entlang zum Kontrollraum. Das Schiff gehörte jetzt ihm, aber er wollte es gar nicht für sich allein. Außerdem hätte er es auch gar nicht selbst bedienen können.
    Sorgfältig studierte er das Armaturenbrett. Es war schon lange her, seit er zum letzten Male ein Schiff gesteuert hatte. Eine lange Zeit und zwei Arme. Als er die Anordnung der Instrumente verstanden zu haben glaubte, bückte er sich und drückte mit dem Kinn gegen eine der Skalenscheiben. Mühsam und unbeholfen rotierte er den Kopf und drehte den Knopf bis zu der gewünschten Einstellung. Dann nahm er auf dem Pilotensitz Platz und schlug mit dem Fuß einen Hebel hinunter. Das Schiff schaukelte – und hob sich einige Zentimeter.
    Er war überzeugt, daß Cameron es nicht bemerken würde. Der Arzt würde viel zu beschäftigt sein, Jordan einzufangen. Doch auch wenn er es bemerkt hätte, blieben ihm nur dreißig Sekunden, um Docchi einen Strich durch die Rechnung zu machen. Wie die Dinge lagen, schien ihr Plan zu gelingen.
    „Rakete landet“, rief Docchi in das Mikrofon. „Gefahr einer Notlandung Ich wiederhole. Gefahr einer Notlandung!“
    Technisch gesehen flog das Schiff, wenn auch nur sehr niedrig, und die Frequenz, die er benutzte, stellte sicher, daß sein Notruf gehört und beachtet würde.
    „Alle Allzweck-Roboter zur Hilfeleistung. Dieser Notruf hebt alle bisherigen Anweisungen auf. Folgende Gerätschaften werden für den Fall einer Bruchlandung zusätzlich benötigt.“ Nachdem er

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