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Zilgrei gegen Kopf- und Nackenschmerzen

Titel: Zilgrei gegen Kopf- und Nackenschmerzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Greissing , Adriana Zillo
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sich nur dann wohlfühlen, wenn Sie richtig sitzen und stehen. Jedenfalls sind das die Ausgangsstellungen für die Zilgrei-Tests und Selbstbehandlungen.

Die gezielte Bewegung
     
    Zilgrei ist einfach, präzise und immer wiederholbar, weil nicht komplizierte Stellungen oder Bewegungen zum Einsatz kommen, sondern ganz normale Körperbewegungen und -stellungen, die wir auch im Alltag ausführen. Und zwar werden die eingesetzten Bewegungen nur in drei Richtungen, auf den so genannten Basisbewegungsebenen, ausgeführt:
    Die erste Bewegung ist in der Nickrichtung wie beim Bejahen. Die Bewegung geht vorwärts und rückwärts und wird als das Beugen und Strecken oder Kippen auf der Sagittalebene bezeichnet.

    Die zweite Bewegung ist in der Kopfschüttelrichtung wie beim Verneinen. Die Bewegung geht nach rechts und links und wird als Drehen oder Rotation auf der Horizontalebene bezeichnet.

    Die dritte Bewegung ist in der Ich-bin-nicht-sicher-Richtung, als würden wir Zweifel ausdrücken. Die Bewegung ist ein seitliches Neigen nach rechts und links, als wollten wir mit dem Ohr die Schulter berühren, und wird als Inklination auf der Frontalebene bezeichnet.

    Sie sehen hier als Beispiel die Bewegungen mit dem Kopf, aber das Prinzip findet auf alle Körperteile Anwendung: auf die gesamte Wirbelsäule, auf das Becken, auf die Arme, Beine, Füße, Hände, Finger, Zehen, Ellenbogen, Knie, Hüftgelenke, Schultern.
    Das ist alles sehr einfach und einleuchtend, aber die Kunst besteht nun darin, die Bewegungen möglichst sauber auf der jeweiligen Ebene auszuführen. Zilgrei erfordert keine großen, sondern präzise Bewegungen auf der jeweiligen Ebene. Oft bleibt der Erfolg aus, weil dieser Aspekt nicht beachtet wird. Am häufigsten kommt es zum Abweichen von der entsprechenden Ebene, wenn man eigentlich schon an die Bewegungsgrenze des entsprechenden Körperteils auf dieser Ebene gestoßen ist, aber noch mehr Bewegungsspanne »herausholen« möchte. Meist merken wir das gar nicht. Sie müssen nun aber lernen, sich bewusst präzise zu bewegen und dabei möglichst nicht von der jeweiligen Bewegungsebene abzuweichen. Wenn eine Bewegung blockiert und nur gering ist, dann akzeptieren Sie das und weichen Sie nicht aus. Üben Sie das am besten so lange, bis Sie die drei Bewegungen flüssig und locker ausführen können, ohne sich dabei vor lauter Konzentration oder Eifer zu verkrampfen.
    Die beiden wichtigsten Gründe für diese Regel sind zum einen, dass nicht jene Muskeln beansprucht oder angespannt werden sollen, die man eigentlich ent spannen will, und dass man andere Muskeln, die bei einer bestimmten Selbstbehandlung nicht zum Einsatz gelangen sollen, aus dem Spiel lässt. Außerdem bewegen wir uns ja nicht nur dank der Muskeln, sondern auch der Gelenke. Bei einfachen, sauberen Bewegungen werden die Gelenke weniger gefordert und können sich besser regenerieren.

Selbstwahrnehmung
     
    Während es im vorherigen Abschnitt um die genaue Bewegung ging, geht es bei diesem Thema darum, was Sie bei der jeweiligen Bewegung spüren . Und zwar, welche Unterschiede Sie wahrnehmen können, wenn Sie sich auf einer der drei Bewegungsebenen zuerst in die eine und dann in die Gegenrichtung bewegen. Bei der Selbstuntersuchung ist diese Information ausschlaggebend, und ohne sie können wir keine individuellen Selbstbehandlungen ermitteln. Es geht bei einer Bewegung nicht immer um die Wahrnehmung von Schmerz, das ist einfach und unmissverständlich, sondern um subtilere Unterschiede wie z.B. Ziehen, Knirschen, Unbehagen, Fühle-mich-nicht-wohl-in-dieser-Richtung, Bewegungseinschränkung, Blockierung, zögerliche, »harzige«, stockende Bewegung. Wir nennen diese Anzeichen Symptome.
    Die vorher beschriebenen Bewegungen auf den drei Basisbewegungsebenen sind immer in zwei Bewegungsabschnitte unterteilt, ausgehend von der Mittelstellung, die wir als neutrale Stellung bezeichnen: nach vorn und nach hinten, nach rechts und nach links. Die Bewegung von dem einen Ende zum anderen bezeichnen wir als gesamte Bewegungsspanne .
    Üben Sie Ihre Fähigkeit zur Selbstwahrnehmung, indem Sie Bewegungen mit verschiedenen Körperteilen auf den drei Basisbewegungsebenen sauber ausführen und dabei Unterschiede in der Empfindung und im Bewegungsausmaß bei der jeweiligen Bewegung in die eine Richtung und in die entsprechende Gegenrichtung feststellen. Wenn Sie z.B. Kreuzschmerzen haben, finden Sie heraus, bei welcher Bewegung in welche Richtung die Schmerzen schlimmer

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