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Zipfelklatscher

Zipfelklatscher

Titel: Zipfelklatscher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heidi Hohner
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wiederkomme?«
    »Schon. Und deine Schwester, die hat auch immer viel Schmarrn im Kopf.«
    »Woher willst das denn wissen?«
    »Mei, das weiß man halt.«
    »Jetzt sag du auch noch, dass sie ein Discoflitscherl ist.«
    »Mei, man hört halt so einiges«, murmelt Michi-Mike mehr so unbestimmt und wackelt mit den Zehen. Ich schaue woandershin, nicht dahin, wo es wackelt, und werde ein bisserl sauer. Auf die Fränzi lasse ich nichts kommen, vor allem nicht, wenn es darum geht, warum sie damals hochschwanger von der Insel abgehauen ist. Das war nämlich definitiv der schwerere Weg – auch wenn immer alle so tun, als hätte sie sich damit vor irgendetwas gedrückt. Wovor denn? Lebendig begraben zu werden als Alleinerziehende?
    »Wenn du deinen Freund Janni damit meinst – ich glaube, wenn der damals gleich gesagt hätte, der Xaver ist von mir und ich steh dazu, anstatt einen Vaterschaftstest zu verlangen, dann wäre die Fränzi noch hier. Aber vielleicht ist das auch gut so. Auch wenn ich sie gerne öfter hier hätte.«
    Michi-Mike merkt, dass es sich nicht gehört, auf die Zwillingsschwester von einer zu schimpfen, in deren Bett man hockt. Noch dazu unten ohne.
    »Hast ja recht. Aber jetzt hast ja mich!«
    »Ja«, sage ich langsam, »schaut ganz so aus …«, und plötzlich werde ich wieder ganz nervös und habe das dringende Bedürfnis nach einem gescheiten Kaffee, weil mir der schöne Wein von gestern noch furchtbar im Kopf hängt. Und ich schiebe es auch auf den Wein, dass ich Michi-Mike nicht einfach rausschmeiße, weil ich jetzt allmählich gerne wieder allein wäre. Es ist nämlich leichter, nachts aus einem Hotelzimmer zu schleichen, als jemanden vor die eigene Zimmertür zu setzen. Vor allem, wenn man den anderen schon so lange kennt. Trotzdem würde ich gerne noch mal schnell in meinem Computer schauen, ob David vielleicht schon auf meine E-Mail geantwortet hat.
    Es führt kein Weg daran vorbei, dass bald jeder weiß, dass der Michi-Mike bei mir übernachtet hat. Und ich kann durchaus behaupten, dass er es quasi darauf ankommen lässt. Warum sonst taucht er gähnend in der Küche auf, in nichts anderem als Mamas Bademantel? Ausgerechnet als ich die Emerenz instruieren will, wie sie die nächsten Tage den Blasi füttern soll!
    »Was machst denn du hier bei so am Sauwetter«, fragt sie neugierig und starrt erst auf den geblümten Bademantel und dann auf Michi-Mikes nackte Beine, »laafst drum rum wiara Ostersträußerl?«
    Was soll’s. Ist der Ruf erst ruiniert, und so weiter, und so weiter, und ich drücke Michi-Mike einfach eine Tasse in die Hand, fest entschlossen, ihn nach dem Kaffee vor die Tür zu setzen. Bis dahin schaue ich nach meinem Vater, der immer noch mit meinem Handy telefoniert.
    Er legt auf und sagt: »Oiso nacha. Fahr ma auf Minga, zum Doktor. Da derf i mein Eipott ned vergessn.«
    Nun, der ist offensichtlich auf Spur gebracht, ich bin neugierig, wie die Fränzi das geschafft hat. Ich kehre in die Küche zurück, und schau, ob Michi-Mike endlich abmarschbereit ist, aber der sitzt inzwischen mit der Emerenz am Tisch, Streublumen, Tulpen und Narzissen einträchtig nebeneinander.
    »Mir ham grad gredt«, eröffnet mit die Emerenz strahlend, »dass mir uns die Sorg teilen für dei Haus, weil, oiso, I muass ja ned so oft gseng wern bei dir, also, mei, im Moment halt, bis sich die Sach wieder glegt hat mit dem Haifischbecken, gell. Und da hat der Michi-Mike gsagt, er schaugt nach der Katz und nach der Tonne, und i bin praktisch der Bäcker im Hintergrund!«
    »Nein, Emmi, ned der Bäcker, der ›backup‹!« Michi-Mike streckt hochzufrieden die Arme zur Seite und steht dann auf.
    »Und wenn was ist, dann bin ich gleich da und kann was richten. Darf ich dir noch einen Kaffee einschenken, Spatzl? Darfst nur nicht vergessen, dass du mir nachad an Schlüssel gibst, gell?«
    Ich schaue von einem zum andern, und es wird mir bewusst, dass ich mir vom Michi-Mike gerade so richtig helfen lasse. Und dass es sehr ungewohnt ist, aber nicht mehr ganz so unangenehm. Ich lerne dazu, und das ist gut so.

»Ihr habt wirklich kein Geschenk für mich dabei?«
    Mein Neffe, blond, riesige braune Augen, Zahnlücke, sieht uns an wie ein Dackelwelpe, dem man sein Leckerli zu weit hoch gestellt hat.
    »Doch, a Angel!«
    »Mensch Opa, was soll ich denn damit?«
    Er hat so eine Art, am Satzende mit der Stimme weder hoch noch runter zu gehen, die maximal genervt klingt.
    »Angeln, damit’s as lernst!«
    »Brauch ich

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