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Zirkus zur dreizehnten Stunde

Zirkus zur dreizehnten Stunde

Titel: Zirkus zur dreizehnten Stunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cassy Fox
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mit einem verschnürten Päckchen zurück. „Viel Spaß damit!“
    Irrte sich Faith oder sah sie ein kleines Glitzern in den Augen der Frau?
    „Begleiten Sie mich weiter, Lady?“
    Sie drehte sich zu Aaron und sah ihn an. Faith fühlte sich wie in einer anderen Welt. Es sollte doch eigentlich völlig normal sein, aber für sie war es wie in einer Traumwelt. Sie hakte sich ein und die beiden verließen das Haus.
    „Was war denn das?“ Faith warf draußen noch einmal einen Blick auf den Laden. Die Frau organisierte nun einige Schildchen, die zur Bezeichnung der Waren angebracht waren.
    „Was meinst du?“ Aaron folgte ihrem Blick.
    „Dieses Päckchen“, sie drehte sich wieder zu ihm, „was ist darin?“
    „Du bist ganz schön neugierig.“ Aaron grinste sie an.
    „Das liegt in meiner Natur.“
    „Du wirst noch ein wenig warten müssen.“ Mit diesen Worten zog Aaron sie weiter die Straße hinauf. Sie folgten nun direkt der großen Hauptstraße, die schließlich auf dem Marktplatz endete. Ein Markt. Die Händler boten ihre Ware an, überall war Geschrei zu hören.
    Einen kleinen Moment war Faith enttäuscht. Der Markt unterschied sich kaum von ihrem bisherigen Leben. Überall wurden Angebote laut, die Menschen feilschten und ein reges Treiben war ständig zugegen.
    „Ich weiß, es kann wenig mit euren Festen mithalten“, Aaron drehte sich zu ihr und sah sie fast schon um Entschuldigung heischend an, „aber ich muss hier etwas besorgen.“ Faith war zwar etwas unsicher, doch nickte sie schließlich.
    Er führte sie am Rand entlang zu einer kleinen Bucht.
    „Kannst du einen winzigen Moment darauf aufpassen?“ Er drückte ihr das Päckchen in die Hände. „Bin gleich zurück.“ Und ihre Verabredung verschwand in der Menge.
    Schon nach wenigen Augenblicken hatte sie ihn aus den Augen verloren. Kaum war Aaron weg, schien sich etwas um sie herum zu verändern. Es war als würde ein Schatten auftauchen und sich auf die Gesichter der Menschen legen. Mit einem Mal erschien ihr das Licht etwas gedämpft, obwohl es gerade Mittag war und die Sonne ihren Höchststand erreicht hatte. Die Blicke der Passanten wirkten verbittert, die Augen schienen einen Deut zu häufig auf Faith gerichtet zu sein, um noch als Zufall zu gelten. Sie hatte den Eindruck, hier einfach nicht herzupassen. Sie mussten ihr ihre fremdartige Herkunft doch ansehen!
    Faith wich langsam zurück, presste das Päckchen an ihre Brust. Blieben die Menschen nun sogar stehen, um sie anzustarren? Im Rücken spürte sie bereits die Kälte der Hauswand. Doch vor ihr gingen die Menschen vorbei, und sie wagte es nicht, sich auch nur einen kleinen Schritt von der Wand zu lösen. Mit jeder Minute schien ihr alles unerträglicher zu werden. Immer weiter griffen die frostigen Arme nach ihr und hielten sie fest, bis es schmerzte.
    Dann …
    Ein Sonnenstrahl schien unter die Menge zu fahren. Mit einem Mal hellten sich die Gesichter der Menschen wieder auf, die Schatten verschwanden. Ein Druck löste sich von Faiths Brust. Mit einem Seufzen atmete sie wieder ein und schien die Fesseln, die um sie geschlungen worden waren, zu zerreißen. War alles nur Einbildung gewesen? Kurz sah sich Faith noch einmal um, sah sich die Gesichter der Menschen an. Nichts! Keine Spur von Hass oder Argwohn in ihren Augen. Keine Unfreundlichkeit. Alles war völlig ruhig.
    „Alles in Ordnung?“ Aaron stand vor ihr. Sein Blick schien Sorge widerzuspiegeln.
    „Sicher.“  Faith spürte wie mit seinem Ankommen, wieder etwas zu ihr zurückgekehrt war, das sie strahlen ließ. Ihr Lächeln beruhigte auch Aaron scheinbar wieder. Die beiden verließen das geschäftige Treiben und machten sich weiter auf ihre Erkundungsreise durch die Stadt.
    Nach einem ruhigen Spaziergang im Park fand sich ein stilles Plätzchen in einer kleinen Laube. Einige Bäume und Büsche sorgten für etwas Abgeschiedenheit.
    Ruhe. Einfach nur Ruhe.
    Das sanfte Zwitschern der Vögel und der leichte Wind. Keine Passanten. Keine Musik. Kein Anpreisen von Waren und Attraktionen. Sie hatte selten eine solche Atmosphäre erlebt. Faith spürte, wie die durchbrechenden Sonnenstrahlen über ihre Finger strichen. Es fühlte sich an als beständen das Licht aus sanftem, warmem Stoff.
    Aaron ließ sich neben ihr nieder. Das Päckchen offenbarte gebackene Köstlichkeiten. Aus einer weiteren Tasche zog er zwei kleine Tonkrüge und eine dunkle Flasche.
    Das musste er noch auf dem Markt besorgt haben. Sie hatte es durch ihr Wegtreten

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