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Zirkus zur dreizehnten Stunde

Zirkus zur dreizehnten Stunde

Titel: Zirkus zur dreizehnten Stunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cassy Fox
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Rumoren erklang. Doch die Masse um Antigone teilte sich. Cael schritt langsam hindurch.
    „Das ist mein Reich“, zischte sie.
    „Dann solltest du mich behandeln, wie einen wichtigen Gast“, meinte er kalt und erreichte Antigone. Der Vampir stellte sich vor ihr auf und fixierte die Alte.
    „Was willst du hier?“ Bajah schien sich wirklich ein wenig zu ducken. Cael war allein, aber niemand schien sich an ihn heranzutrauen. Selbst die Hunde wichen zurück, die Dämonen hatten sich sogar ganz in ihre Schatten zurückgezogen.
    „Ich will sie“, er deutete knapp auf Antigone. „Sie gehört bereits mir. Ich kann sie nicht einem stinkenden Haufen wie euch überlassen.“
    „Du glaubst wirklich, dass ich diese Zirkusfanatikerin einfach gehen lasse?“ Bajah fletschte die Zähne. „Und deine Beleidigungen einfach hinnehme?“
    „Glaubst du wirklich, dass ein altes Mädchen wie du mich aufhalten kann?“ Nun war es Cael, der einen Schritt auf sie zumachte.
    Hinter Bajah tauchten zwei weitere Gestalten auf. Pfützen waren erschienen und zwei Frauenkörper richteten sich auf. Die Haare, lang und nass, hingen in ihre Gesichter. Verbargen den Schrecken, der darin lag. „Auch du wirst unserer Übermacht nicht gewachsen sein.“ Ein schauriges Lächeln erklang von der alten Frau. Noch mehr Schatten tauchten auf.
    „Darauf würde ich nicht wetten.“ Cael war immer noch ruhig.
    „Du glaubst wirklich, dass –“ Weiter kam die Hexe nicht. Ein gurgelnder Laut ließ sie verstummen. Ihr Gesicht verzog sich voller Entsetzen, als sie auf eines der Wesen an ihrer Seite blickte.
    Cael hatte seine langen Finger in ihren Hals gekrallt und sie emporgerissen. Ein Biss direkt in ihre Kehle, ließ das Blut heraussprudeln.
    Die Alte krächzte. „Mein Kind!“
    Cael saugte ein wenig von dem Blut auf und ließ den schlaffen Körper zu Boden fallen.
    Wie gebannt starrte Antigone zu ihm. Er setzte sich ein … für sie …?
    „Will jemand der nächste sein?“ Er wischte sich das Blut vom Mund und mit einer schnellen Handbewegung ließ er in einer der Pfützen einen Strudel entstehen. Ein weiteres Wesen wurde hineingerissen und verschwand mit einem Quieken. „Ich habe schon gegen mehr bestanden.“ Seine Augen funkelten. „Mit jedem Tropfen Blut nehme ich eure Fähigkeiten auf und kann sie gegen euch einsetzen. Und was glaubt ihr“, er lächelte, „wie viele ich von eurer Art schon erwischt habe?“ Seine Augen glühten auf. Die Schattenhunde winselten und zogen sich zurück.
    Bajah stand wie versteinert und hatte Mühe, Luft zu holen.
    „Lasst ihr uns nun gehen?“, zischte er. Seine Augen waren schmale Schlitze, Angriffslust umgab ihn. Er schien regelrecht darauf zu warten, dass jemand sich ihm widersetzte.
    Bajah machte eine Handbewegung und die Nymphen verschwanden im Wasser. Der Rest der Umstehenden, der weit zurückgewichen war, machte ebenfalls, dass er davonkam.
    „Verschwindet!“, keuchte die Hexe. Ihr Körper schien zu zittern. Vor Anstrengung? Vor Angst? Vielleicht ein wenig von allem.
    Cael sah zu Antigone, nickte ihr zu und vermittelte ihr so, mit ihm zu kommen. „Vielen Dank für deine Gastfreundschaft“, hauchte er der Alten ins Ohr, dann schleuderte er sie einfach mit einer lockeren Handbewegung gegen eine der Säulen.
    Sofort ergriff er Antigones Hand und zerrte sie mit sich. Der Raum verschwand, die Wände lösten sich auf, sie liefen nur wenige Schritte wie durch Nebel, ehe sie sich wieder unter der Brücke befanden. Cael blieb nicht stehen, er ging den Weg weiter, die Steigung hinauf, durch etliche Straßen zum Rand der Stadt. Dort blieb er endlich stehen. Es war Nacht. Sie sahen den Weg, den sie eben gekommen waren, zurück. Es vergingen einige Augenblicke, bis Cael das Schweigen brach.
    „Du hast noch Zeit, dich zu entscheiden und von deinem Zirkus abzuwenden“, meinte der Vampir. „Dein Zirkus stirbt, wann willst du es endlich einsehen?“
    „Nein“, flüsterte sie, zu mehr fehlte ihr die Kraft. „Ich kann … sie nicht alleine lassen …“
    Ein Seufzen erklang. Cael rieb sich die Nasenwurzel und kniff die Augen zusammen. „Du hast gesehen, dass die Wesen auch ohne dich leben können. Warum willst du dein Leben weiterhin für sie riskieren?“
    Antigone sackte langsam in die Knie und blieb sitzen.
    „Du hast noch eine Wahl.“ Seine Hand streckte sich zu ihr, bot sich ihr an. Wie von selbst stahlen sich ihre Augen zu Caels Hand. Die einzige Hand, der einzige Halt, der ihr angeboten wurde. Ihr

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