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Zitadelle des Wächters

Zitadelle des Wächters

Titel: Zitadelle des Wächters
Autoren: Thomas F. Monteleone
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Exis­tenz fort­zu­set­zen. Den­noch stö­ren sie nie­man­den, und sie wer­den wahr­schein­lich noch lan­ge in der Man­teg wei­ter­le­ben, nach­dem der Rest der Mensch­heit end­gül­tig aus­ge­stor­ben ist.
    In der Man­teg fin­det man auch Ve­ge­ta­ti­on, die Stahl­blätt­chen und Ra­sier­klin­gen äh­nelt. Au­ßer­dem gibt es Mu­tan­ten we­sen, die zu ir­gend­ei­nem Zeit­punkt der un­ter der Däm­me­rung lie­gen­den Ent­wick­lungs­ge­schich­te ih­rer Vor­fah­ren ein­mal Men­schen ge­we­sen sein könn­ten. Und es fin­den sich Kriechwe­sen, die un­ter der Ober­flä­che aus hart­ge­ba­cke­nem Sand le­ben. Des Nachts kom­men sie her­aus und sau­gen al­le Flüs­sig­keit von al­len Le­be­we­sen, die sich, sei es zum Schla­fen oder zum Aus­ru­hen, auf dem san­di­gen Wüs­ten­bo­den nie­der­ge­las­sen ha­ben. Schließ­lich gibt es noch Flug­we­sen, die auf den stän­dig we­hen­den Ther­mal­win­den rei­ten.
    Aber an­sons­ten fin­det man in der Man­teg nicht sehr viel.
    An den öst­li­chen Hän­gen der Ha­ra­ne­en-Schei­de lie­gen zwei Staa­ten von sehr un­ter­schied­li­cher Art. Im Sü­den, an der nörd­li­chen Küs­te des Golfs von Ari­dard, fin­det man das auf­ge­klär­te Kö­nig­reich Ne­spo­ra. Im Ver­gleich zur Welt ist es nicht all­zu groß, aber auch nicht ge­ra­de klein zu nen­nen. Ne­spo­ra ge­nießt ein ge­mä­ßig­tes Kli­ma und weist ein land­wirt­schaft­lich sehr frucht­ba­res Fluß­tal auf, das von den sau­be­ren Was­sern des Cru­ges-Flus­ses ge­speist wird. So­mit ist Ne­spo­ra ei­ne Stät­te des Wohl­stands. An der Del­ta­mün­dung des Flus­ses ge­le­gen, blüht die Stadt Men­tor wie ei­ne wohl­be­hü­te­te Or­chi­dee. Sie ist ein kos­mo­po­li­ti­scher An­zie­hungs­punkt für Po­li­ti­ker, Han­dels­trei­ben­de, See­leu­te, Glücks­rit­ter, Er­zie­her und Herr­scher. Die Füh­rung der Stadt ist in die Hän­de der rei­chen Len­ker der Fi­nan­zen und der Welt­wirt­schaft über­ge­ben wor­den, die ih­rer­seits ein ge­wal­ti­ges, kom­ple­xes Zen­trum er­rich­tet ha­ben, von dem aus mitt­ler­wei­le die öko­no­mi­sche Sta­bi­li­tät der meis­ten an­de­ren Na­tio­nen ge­lenkt wird. Und so ist es den Han­dels­trei­ben­den und Wirt­schafts­ka­pi­tä­nen der Ne­spo­ra-Na­ti­on ge­lun­gen, ih­rem Volk ein ein­ma­li­ges Si­cher­heits­sys­tem zu be­sche­ren. Als Dreh- und An­gel­punkt der Welt­wirt­schaft braucht Ne­spo­ra ganz klar kei­ne Ag­gres­si­on von ir­gend­ei­ner Sei­te zu be­fürch­ten. Man un­ter­hält dort kein ste­hen­des Heer und be­fürch­tet auch nicht den mi­li­tä­ri­schen Ein­fluß ei­ner frem­den Macht. Hier sit­zen die Ex­per­ten, die et­was von ih­rem Hand­werk ver­ste­hen, und nie­mand ver­spürt den Wunsch, ih­re ein­zig­ar­ti­ge Po­si­ti­on als Ver­wal­ter der Welt zu über­neh­men. Die an­de­ren füh­ren­den Städ­te Ne­spo­ra, Ela­him und Ka­hi­si­na, ei­ne Fes­tungs­stadt, die einen seit lan­ger Zeit be­kann­ten Paß über die Schei­de be­wacht, sind nicht so reich oder groß wie Men­tor, aber den­noch kom­for­ta­bel und sau­ber, und sie be­sit­zen ei­ni­ge der be­son­de­ren Vor­zü­ge mo­der­ner Zi­vi­li­sa­ti­on.
    Nörd­lich von Ne­spo­ra, im Wes­ten vom Cru­ges-Fluß und vom Schwar­zen Loch und im Os­ten von ei­nem er­bärm­lich zer­lump­ten „Kai­ser­reich“ be­grenzt, er­streckt sich das sehr kon­ser­va­ti­ve Shu­dra­pur Do­mi­ni­on und er­in­nert ir­gend­wie an einen nach­träg­li­chen Ein­fall, der von der bi­zar­ren Rea­li­tät des Ha­ra­ne­en üb­rig­ge­blie­ben ist. Das Ge­län­de Shu­dra­purs ist holp­rig, un­zu­gäng­lich und vol­ler Stei­ne. Un­nach­gie­big liegt das Land da, als wä­ren ihm die Le­gio­nen von Land­ar­bei­tern völ­lig gleich, die es Jahr für Jahr pflü­gen und be­rau­ben. Man spürt ei­ne ge­wis­se Un­ab­hän­gig­keit, die das Land zu durch­zie­hen scheint. Die­ses Ge­fühl be­ginnt zu­nächst vom Land selbst aus­zu­strö­men und brei­tet sich wei­ter von der Be­völ­ke­rung aus, die in der Re­gel in Tau­sen­den klei­ner, länd­li­cher Dör­fer wohn­te. Je­des ein­zel­ne wird von ei­nem klei­nen, rus­ti­ka­len
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