Zitronentagetes
Nimm-drei-bezahl-eins-Angebot. Sehr verlockend bei meiner chronischen Ebbe im Geldbeutel.« Sie schraubte eine kleine Bodylotionflasche zu und wandte sich zu ihm um. »Toll, dass mir Irene und Bonny Sue immer die Kosmetikproben überlassen.«
Daher roch sie stets so gut. Er gab sich Mühe, die Tatsache zu ignorieren, wieso er überhaupt wusste, wie sie roch.
»Das hier ist übrigens Cool Water Woman von Davidoff .« Sie hielt ihm kurz die blaue Flasche unter die Nase.
»Gab es nichts mit warmem Wasser? Da frierst du doch gleich wieder. Wenn du die Mauser hast, Birdie, musst du dich warm halten .«
Sie verkniff sich ein Lachen und kämmte sich rasch. »Oje, ich habe ein graues Haar entdeckt.«
»Dann pass nur auf, dass sie dir bei deinen gelegentlichen Kaufhausstreifzügen keinen Seniorenrabatt anbieten.«
»Blödmann.«
»Ich frage mich«, witzelte er weiter, »wie in dem Zusammenhang wohl die Unterwäsche aussieht. Schlüpfer mit langem Bein oder so ein Ganzkörpermieder?«
»Meine Güte, bist du frech .« Mit strenger Miene versuchte sie, ihr aufsteigendes Kichern zu unterdrücken. »Ein graues Haar wird schon nicht so schlimm sein. Ich will positiv denken. Ansonsten sehe ich doch noch ganz frisch aus, oder?« Bei diesen Worten lupfte sie das elastische Höschen an ihrem Oberschenkel, sodass er kurz einen Blick auf eine halbe Pobacke werfen konnte.
Ihm wurde plötzlich die Kehle zu eng. »Knackig«, presste er hervor. Ihr Spiegelbild lächelte ihm zu.
Flo suchte ihre Sachen zusammen und schlüpfte in die Pantoffeln. Sein großer Körper versperrte ihr den Weg. Sie sah zu ihm auf und räusperte sich.
»Oh, äh, zufrieden?« Marc trat zur Seite.
»Sagen wir mal fast. Ganz zufrieden wäre ich erst, wenn mir jemand meinen Rücken krault.«
»Was?«
»Kennst du das nicht?«
Er schüttelte den Kopf.
»Als Kinder haben meine Schwester und ich uns gegenseitig den Rücken gekrabbelt. Das ist herrlich, besonders vor dem Einschlafen.«
»Ich bin Einzelkind.«
»Du Armer. Du weißt gar nicht, was du versäumt hast«, flötete sie fröhlich. »Leider ist es schon so lange her, dass mir jemand irgendetwas gekrault hat.« Sie seufzte.
Er stieß ein Lachen aus. »Ich kann es gern versuchen, wenn du möchtest.«
Daraufhin warf sie ihm einen skeptischen Blick zu.
»Unter Freunden – nicht, was du schon wieder denkst«, empörte er sich.
Sie musste lachen. Die Vorstellung war auf alle Fälle sehr verlockend.
»Hattest du heute äh … Bauch- oder Rückenschmerzen?«
»Beides«, antwortete sie.
»Das ist übel. Wo kann ich dir also Gutes tun?« Bei diesen Worten bewegte er sanft seine Finger in der Luft.
Sie schloss die Augen und stellte sich vor, wie es wäre, von ihm gestreichelt zu werden. Ihr Herz begann plötzlich schneller zu schlagen. »Einigen wir uns auf den Rücken? Und keine weiteren Fisimatenten.«
»Wofür hältst du mich? Ich sage dir was: Egal, ob Amsel, Drossel oder … Nachtigall – ich bin gut zu Vögeln .«
Sie lachte, ließ ihr Handtuch und den anderen Krimskrams fallen und schlüpfte unter seine Decke.
»Durch das Unterhemd?«, fragte er. »Ich meine, ich möchte nichts falsch machen.«
»Eigentlich nicht.« Sie wartete, dass er ihr Hemd auf dem Rücken hochschieben würde, doch er tat es nicht. Also übernahm sie das. Als sie seine warmen Finger auf ihrer nackten Haut spürte, schloss sie die Augen. Ihr Rücken überzog sich mit einer Gänsehaut. Seine Fingerspitzen zeichneten sanfte Kreise darüber. »Du hast Narben.«
»Zwei, um genau zu sein.« Die Operationsnarben der künstlichen Wirbelsäulenversteifung vor vielen Jahren. Eine, circa zwanzig Zentimeter längs im Lendenwirbelbereich, und eine kleinere quer über dem linken Beckenkamm. »Hast du im Ernst geglaubt, du wärst der Einzige, der durch Narben gezeichnet ist?«
»Nein, ich habe sie nur noch nie an dir gesehen.«
»Weil ich mich nicht ständig vor anderen Leuten ausziehe«, zog sie ihn ein bisschen auf.
»Kein Wunder, dass du nie Geld hast.«
»Herrje, du hast recht.« Sie seufzte wohlig.
»Gefällt es dir, Birdie, wenn ich deine Flügelchen kraule?«
Und ob. Sie fühlte sich wie auf Wolken.
Mit zarten Bewegungen strichen seine Finger um ihre Schulterblätter.
»Du warst doch ein Jüngelchen aus gutem Hause«, murmelte sie leise, statt auf seine Frage einzugehen.
»Na und?«
»Was mir nicht in den Kopf will, warum hast du ständig dein Taschengeld aufbessern müssen?«
»Weil ich das Geld
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