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Zitronentagetes

Zitronentagetes

Titel: Zitronentagetes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Britta Orlowski
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ihr.«
    »Okay.« Schon flitzte der Junge los.
    Und was war mit ihm? Er kam sich im Hinblick auf Flo ziemlich armselig vor.
     
    Am Freitag stand er extra früh auf, um mit ihr am Frühstückstisch zu sitzen. Sie wünschte ihm zwar einen guten Morgen, sah aber ansonsten durch ihn hindurch. Kein gutes Zeichen.
    »Kommst du heute Abend mit?«, wollte er vorsichtig wissen.
    Sie sah ihn fragend an.
    »Auf der Ranch bei Tyler findet unsere Männerrunde statt und nebenan bei den Tanners ist Frauenabend.«
    »Bin ich denn eingeladen?«
    »Natürlich, wir gehören doch zusammen, äh … gewissermaßen.«
    Sie stieß ein glockenhelles Lachen aus. »Mitnichten.«
    Unbehaglich rutschte er auf seinem Stuhl herum. »Ich meine … natürlich sind wir, zu meinem Bedauern, nicht mehr verlobt, aber doch immerhin noch Freunde. Oder etwa nicht?« Diese Frage verursachte ihm ein mulmiges Gefühl.
    »Was willst du eigentlich, Marc Cumberland?«
    Er bemerkte erst jetzt ihr knallrotes T-Shirt mit der Aufschrift: Brustvergrößerung durch Hand auflegen.
     
    *
     
    Mit offenem Mund starrte Marc Flo an und prustete.
    »Ein Wühltischangebot.«
    »Was sonst? Funktioniert das auch?« Offenbar ohne nachzudenken, berührte er sachte ihre linke Brust und begriff im selben Augenblick seinen Fauxpas. »O Gott.« Er lief feuerrot an. »Es tut mir leid, entschuldige.« Daraufhin beschäftigte er sich so intensiv mit seinem Teebeutel, als wäre er die grandioseste Entdeckung des Jahrhunderts.
    Obwohl er seine Hand sofort weggerissen hatte, spürte Flo an besagter Stelle, wie es prickelte, prickelte und immer weiter prickelte. Eigentlich hätte sie empört sein müssen. Stattdessen fühlte sie etwas vollkommen anderes. Nein, rief sie sich zur Ordnung. Mit Lust hatte das nichts zu tun. Er hatte einfach zu warme Hände gehabt. Genau, sie nahm es als eine Art Brandverletzung. Die würde auf jeden Fall wieder verheilen. Zum Glück rief Bertha von oben und so marschierte sie schnurstracks aus der Küche.
    Marc verkrümelte sich ebenfalls. Am frühen Abend kehrte er nach Hause zurück und stellte sich unter die Dusche. Flo hörte es in den alten Leitungen rauschen. Als er schließlich die Küche betrat, roch sie sofort sein Duschbad.
    »Hallo.« Er lächelte sie zaghaft an.
    Ihre Wortkargheit beunruhigte ihn zusehends – gut so.
    »Darf ich …«, er räusperte sich, »ähm … nochmals nachfragen … ob du … heute Abend mitkommst?«
    Da Charly und Elizabeth sie jeweils unabhängig voneinander angerufen hatten, stand ihr Entschluss längst fest. Es konnte aber bestimmt nicht schaden, ihn noch eine Weile zappeln zu lassen. »Als ich Kevin heute vom Baseballtraining abgeholt habe, habe ich an einem Straßenbaum einen Zettel entdeckt«, berichtete sie absichtlich fröhlich. »Dobermann entlaufen – gesucht. Mal ehrlich, den will ich gar nicht finden.«
    Marc hielt sein Lächeln konstant, obwohl er immer unsicherer wurde. Garantiert grübelte er darüber, ob sie absichtlich nicht auf seine Frage einging. So etwas war er von ihr als Miss Frohnatur nicht gewohnt.
    »Flo …«
    Sie wandte sich zu ihm um und stand ganz still. »Ich frage dich nochmals. Was willst du von mir, Marc?«
    »Ich …«
    Erst jetzt fiel ihr auf, dass er die ganze Zeit über seine Hände auf dem Rücken versteckt hielt. Zögernd zog er sie hervor und reichte ihr nun ein großes Holzherz mit weißer Beschriftung. »Für dich.«
    Sie nahm das entgegengestreckte Geschenk an sich und las: Freunde sind Engel, die einem auf die Beine helfen, wenn die Flügel vergessen haben, wie man fliegt. Vor Rührung schossen ihr Tränen in die Augen. Sie zwang sich zu einer festen Stimme. »Was soll das?«
    Erschrocken holte er Luft.
    »Versteh mich bitte nicht falsch. Es ist wunderschön.« Liebevoll strich sie über das dunkel gebeizte Holz.
    »Was erwartest du denn?«, fragte er zaghaft.
    »Denk drüber nach, Beachboy.«
    »Flo, tu das nicht .«
    »Was denn?« Sie ließ ihm keine Zeit für eine Antwort. »Ich glaube, ich kann Amy verstehen.«
    Sein Blick bohrte sich in ihren. Sie sah seinem Gesicht nur allzu deutlich an, dass es ihn brennend interessierte, was Amy damit zu tun hatte. Aber er sprach es nicht aus. »Jede Wette, dass das Hauptproblem in eurer Beziehung darin bestand, dass du, wenn es Schwierigkeiten gab, einfach dichtmachst. Garantiert hat sie oft genug gebeten: Rede mit mir. Habe ich recht?«
    Er starrte sie an und blinzelte schließlich.
    »Dachte ich’s mir doch .«
    »Halt,

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