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Zodiac - Auf der Spur eines Serienkillers

Zodiac - Auf der Spur eines Serienkillers

Titel: Zodiac - Auf der Spur eines Serienkillers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Graysmith
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Mann anonyme Briefe verschickte, die große Ähnlichkeit mit den Zodiac-Briefen an die Zeitungen aufwiesen. Außerdem beschäftigte sich die Polizei nun auch mit den Berichten über Walkers verdächtiges Verhalten auf verschiedenen Parkplätzen. Bei den Zodiac-Morden hatten Autos und Parkplätze bekanntlich stets eine große Rolle gespielt. Man erinnerte sich an jenen Mann, der sich in Terry’s Restaurant nach Darlene erkundigt hatte, und es war durchaus denkbar, dass dieser Mann Walker war. Einige der Ermittler begannen den Mann in ihrer Freizeit unter die Lupe zu nehmen (diese Detectives, zwei Polizisten und ein Ermittler vom FBI, haben mich gebeten, ihre Namen nicht zu nennen).
    Ein siebzehn Seiten umfassender geheimer Bericht über Walker wurde ausgearbeitet, der den Titel »Was, noch ein Zodiac-Verdächtiger?« trug. Einer der Detectives lud mich zu sich nach Hause ein und erlaubte mir, bei einer Tasse Kaffee den Bericht im Beisein seiner Kollegen zu lesen und zu kopieren. Im Laufe der Jahre wurde ich noch mehrmals mit diesem Bericht konfrontiert, unter anderem im Police Department von Berkeley und im Büro einer renommierten Privatdetektivin.
    Bevor ich ging, diskutierte ich noch ausführlich mit den Ermittlern über ihren Bericht. Sie erzählten mir von den Fotos, die man Darlenes Schwester Linda in San Jose vorgelegt hatte. »Sie hat Walker erkannt«, teilten sie mir mit. »Na ja, sie hat jedenfalls gemeint: ›Er war wahrscheinlich der Mann, der Darlene in den Monaten vor ihrem Tod terrorisiert hat.‹ Sie hat angegeben, dass sie den Mann zweimal gesehen hat - einmal im Februar 1969 (bei Terry’s) und einmal im Mai 1969 (bei der Umzugsparty).«
    All das bestärkte die Zuversicht der Detectives, auf der richtigen Fährte zu sein.
    Viel später sprach ich selbst mit Linda über diese Dinge. Steve Baldino von der Polizei Vallejo, der ein enger Freund von Darlene war und ebenfalls an der Party teilgenommen hatte, bestätigte, dass Walker damals anwesend gewesen sei. »Steve ist das alles sehr zu Herzen gegangen«, erzählte mir Linda. »Er hat die Familie gekannt. Er war wirklich ein guter Polizist, und als Darlene starb, da wurde er fast ein bisschen übereifrig, weil er um jeden Preis den Mörder finden wollte.«
    Die Ermittler hatten sich einen Ausdruck von einem Entschlüsselungs-Computer der NSA besorgt und behaupteten, dass in dem Geheimtext Wörter, bei denen es sich um Walkers Namen handeln konnte, mehrmals vorkamen. Besonders interessant war in diesem Zusammenhang auch der letzte Satz in Zodiacs Brief vom 31. Juli 1969: »Wir hatten hier leider eine kleine Überflutung durch den starken Regen«, hatte der Killer damals geschrieben. Die Gegend um Walkers Haus war zur Zeit dieses Briefes tatsächlich überflutet gewesen, und die Ermittler beschafften sich Fotos, die das eindeutig belegten. »Guckt zwischen den Kiefern hindurch«, hatte Zodiac in einer anderen Botschaft geschrieben. Einer der Detectives erläuterte mir, dass Walker in einer abgelegenen Gegend wohnte, in der jede Menge Kiefern standen. »Man kann das Haus überhaupt nicht sehen, wenn man nicht ganz nahe herangeht und zwischen den Kiefern hindurchblickt, die dort in langen Reihen stehen.«
    Ich sah mir die Fotos von Walkers Haus an, auf denen das Wasser die Straße überschwemmt und richtige Schlammwälle aufgetürmt hatte. Als ich selbst hinfuhr, um mir einen Eindruck zu verschaffen, stellte ich fest, dass die Gegend trotz der grünen Kiefern etwas seltsam Trostloses an sich hatte.
    Die Detectives zählten eine lange Liste von Ähnlichkeiten zwischen Walker und den Morden und Briefen des Zodiac-Killers auf. »Er hat jedenfalls eindeutig einen Bezug zum Sierra Club.« Zodiac hatte den Sierra Club auf derselben Karte erwähnt, auf denen sich auch der Hinweis mit den Kiefern befand.
    Die Ermittler hatten in langen Recherchen sogar einen Bezug des Mannes zum Lake Berryessa herstellen können: An dem Tag, als Bryan Hartnell und Cecelia Ann Shepard am See überfallen worden waren, kam ein stämmiger Mann in den Gemischtwarenladen in der Nähe des Sees. Er war auffallend nervös und fragte alle möglichen Leute, wie man auf dem schnellsten Weg vom See wegkäme.
    Man hatte einen Zeugen gefunden, der zur selben Zeit in dem Laden zu Mittag gegessen hatte und der aussagte, dass sich der Mann ziemlich merkwürdig benommen habe. Er folgte dem Fremden sogar, als dieser hinausging, und beobachtete, wie der Mann in ein weißes Auto stieg und vom See

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