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Zodiac - Auf der Spur eines Serienkillers

Zodiac - Auf der Spur eines Serienkillers

Titel: Zodiac - Auf der Spur eines Serienkillers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Graysmith
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Suche nach den Tätern begab. Insgesamt hatten die Angehörigen eines fanatischen Kults in 179 Tagen des Terrors fünfzehn Weiße erschlagen oder erschossen; acht weitere wurden schwer verletzt. Fünf der Mörder wurden schließlich gefasst und zu lebenslanger Haft verurteilt.
    Toschi war gerade krank - die Zebra-Attacken zwangen ihn jedoch trotzdem in den Dienst zurück, und jetzt hatte sich zu allem Überfluss auch noch der Zodiac zurückgemeldet. »Was für ein Timing«, stellte Toschi fest. »Aber jetzt weiß ich wenigstens, dass die ganze Arbeit, die wir in den vergangenen drei Jahren in den Fall investiert haben, nicht umsonst war.«
    Was Armstrong und Toschi wirklich beunruhigte, war die Tatsache, dass Zodiac nun schon von 37 Opfern sprach. Er hatte ja einmal angekündigt, dass er seine Morde in Zukunft als Unfälle tarnen würde. Was war, wenn dieser Wahnsinnige wirklich schon 37 Menschen umgebracht hatte?
    Eine Frage, die Toschi in der nächsten Zeit einiges Kopfzerbrechen bereitete.

    Was Toschi und Armstrong nicht wussten, war, dass die Ermittler in der Gegend von Vallejo im Laufe der letzten vier Jahre so weit gekommen waren, dass sie zum ersten Mal einen echten Verdächtigen hatten. Nun wurde ein geheimer Bericht über den Mann ausgearbeitet.

13

    Andrew Todd Walker

    April 1970

    Anfang 1970 wurde die Polizei zum ersten Mal auf Andy Walker aufmerksam (der Name wurde geändert).
    Ein Highway-Streifenpolizist war von einem Mann in einem neuen grünen Ford in ein Katz-und-Maus-Spiel verwickelt worden: Es war ein heißer Tag. Die beiden Autos waren zu beiden Seiten einer Autobahn geparkt, und der Verkehr strömte zwischen ihnen dahin. Der Polizist bemerkte, dass der Fahrer des Ford auf dem leicht erhöht gelegenen Parkplatz ihn beobachtete. Und so beschloss er, den Mann zu überprüfen.
    Er verließ den Parkplatz und fuhr durch eine Unterführung, um zur anderen Seite der Autobahn zu gelangen. Als er den anderen Parkplatz erreicht hatte, war der Wagen des Fremden verschwunden. Der Polizist blickte auf die andere Straßenseite - und da stand der Ford nun genau an dem Platz, den er selbst eben noch eingenommen hatte. Der Mann hatte offenbar die Überführung genommen, um die Straßenseite zu wechseln und so mit dem Polizisten Platz zu tauschen.
    Zwei Tage später war der Mann wieder da. Dieses Spiel zog sich über mehrere Wochen dahin. Der Mann hatte nichts angestellt, doch der Streifenpolizist wollte ihn gern etwas näher unter die Lupe nehmen. An den langen heißen Tagen standen sich die beiden Autos immer wieder gegenüber, während der Verkehr zwischen ihnen hindurchströmte. Und jedes Mal, wenn der Polizist auf die andere Seite wechselte, tauschte der grüne Ford mit ihm Platz.
    Eines Tages parkte der Streifenpolizist auf dem Parkplatz am Hunter Hill. Plötzlich tauchte der neue dunkelgrüne Ford LTD auf und hielt so dicht neben dem Streifenwagen an, dass sich die Autotüren nicht mehr hätten öffnen lassen. Der Polizist schätzte, dass nicht mehr als fünf Zentimeter zwischen den beiden Fahrzeugen waren. Er fand es unglaublich, dass jemand es wagte, sich mit einem Highway-Polizisten in seinem Dienstwagen anzulegen. Der Polizist spürte, dass der Mann ihn anstarrte, doch er beschloss, ihn zunächst zu ignorieren. Schließlich wandte er sich ihm zu, um sich den Mann näher anzusehen.
    Die nahe beieinander liegenden Augen starrten ihn durchdringend und voller Hass an. »Ich habe so etwas noch nie erlebt«, erzählte er mir später. »Es sah fast so aus, als hätte der Mann einen epileptischen Anfall. Dieses verzerrte Gesicht. Beängstigend.«
    So stieß der Polizist auf Andy Walker.
    Walker war um die vierzig und hatte ein riesiges eulenartiges Gesicht und schmale Lippen. Er hatte zwar eine hohe Stirn, aber dichtes grau meliertes Haar. Er trug eine Brille mit einer dunklen Fassung, hatte einen ausgeprägten Bauch und war über neunzig Kilo schwer und einen Meter dreiundachtzig groß.
    Im Jahr 1971 überprüfte ihn Sergeant Les Lundblad in Vallejo als einen Verdächtigen im Zusammenhang mit dem Mord an Darlene Ferrin.

    Mittwoch, 1. Mai 1974

    »Ich weiß schon lange, wer der Zodiac ist«, teilte der dunkelhäutige Mann seinen beiden erstaunten Zuhörern mit. »Er ist längst nicht so jung, wie die Polizei glaubt. Der Typ ist so zwischen vierundvierzig und vierundfünfzig, und er ist an zwei Abenden in der Woche nicht zu Hause. Er trägt übrigens immer Wing-Walker-Schuhe.«
    Drei Männer standen an

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