Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Zodius 01 - Ein Sturm zieht auf

Zodius 01 - Ein Sturm zieht auf

Titel: Zodius 01 - Ein Sturm zieht auf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Renee Jones
Vom Netzwerk:
verwandelt.«
    Irgendwie bezweifelte Cassandra, dass ein Bluttest das bewirken könnte. Sie wusste nicht, ob es irgendetwas gab, dass das schaffen würde.
    Wie am Vorabend starrte Michael mit angehaltenem Atem den Schlauch an, der mit der Kanüle in seinem Arm verbunden war, und wartete darauf, dass sein Blut hindurchströmte. Als die rote Flüssigkeit erschien – weder grün noch blau, sondern ganz normal rot –, sprach er ein stummes Dankesgebet. Schließlich war er alles andere als normal, sogar für GTECH-Begriffe. Kelly war sich dessen ebenfalls bewusst; das hatte er ihrem Gesicht angesehen, als sie neben ihm Platz genommen hatte.
    Da Caleb und Sterling in unmittelbarer Nähe leise miteinander redeten, senkte Michael die Stimme zu einem Flüstern. »Was hast du Cassandra gesagt?«
    Als Kelly seinen Blick erwiderte, entdeckte er etwas Wissendes in ihren grünen Augen, das ihm bestätigte, dass sie bei den Tests etwas entdeckt hatte, das ihm nicht gefallen würde. »Noch nichts«, erwiderte sie mit warnendem Unterton. »Wir besprechen die Ergebnisse, wenn du hier fertig bist. Komm dann zu mir.«
    Michaels Magen ballte sich zu einer harten Kugel aus Angst zusammen. Dass sein Blutbild Anomalien aufwies, war weder für ihn noch für alle anderen eine Überraschung. Es war egoistisch gewesen, letzte Nacht mit Cassandra zu schlafen, ohne die Ergebnisse zu haben, ohne zu wissen, was er ihr möglicherweise zumutete – und das war ihm klar gewesen. Trotzdem hatte er sich nicht zurückgehalten, sondern war tief in ihr versunken und hatte jede Sekunde davon ausgekostet.
    Kelly erhob sich. »Bis später, Gentlemen.« Sie warf Michael einen Blick zu. »Bis gleich.« Ohne eine Antwort abzuwarten, eilte sie mit wehendem weißem Mantel zur Tür.
    Sterling starrte Michael mit offenem Mund an.
    »Was ist?«, fragte Michael schroff, nicht in Stimmung für irgendwelchen Mist. Dass Caleb und Sterling seit ihrem Eintreffen Unruhe ausstrahlten, machte die Sache nicht besser.
    »Sie hat dir Blut abgenommen«, stellte Sterling mit listig glänzenden Augen fest.
    »Ich hab wirklich keine Lust, mit dir über meine Krankengeschichte zu diskutieren, Sterling«, erwiderte Michael zähneknirschend. Er sah zwischen den beiden hin und her. »Was ist los?«
    Ärger lag in der Luft, während Caleb und Sterling einen vielsagenden Blick wechselten. Caleb bedeutete Sterling mit einem Nicken fortzufahren. »Ich habe beide Computer gecheckt, Brock Wests und den deiner Mutter. Kein einziger Hinweis auf Red Dart. Du musst mich bei Taylor einschleusen, damit ich in den Server komme.«
    »Dann können wir auch gleich ein ganzes Team losschicken, das alles durchsucht«, sagte Michael. »Je früher, desto besser.«
    »Morgen Nacht«, erwiderte Caleb.
    »Heute noch«, forderte Michael. »Bei Tageslicht, bevor meine Mutter Gelegenheit hat, irgendwelche Beweise verschwinden zu lassen.«
    »Ich bin mir nicht sicher, ob es das Risiko wert ist«, wandte Caleb ein.
    »Wieso?«
    Caleb und Sterling sahen einander wieder an, worauf Michael gereizt murrte: »Spart euch die dramatischen Pausen. Was zum Teufel ist los?«
    Sterling erwiderte: »West hat vom Stützpunkt ausgehende Waffenlieferungen frisiert und umgeleitet, um Green Hornets dort hineinzuschmuggeln. Diese Lieferungen haben ihr Ziel nie erreicht. Ich sehe keine Beweise, dass deine Mutter an Adam verkauft hat. Sie könnte durchaus unschuldig sein.«
    »Sämtliche Untersuchungen, die Taylor Industries betreffen, sollten vertraulich behandelt werden«, warf Caleb ein.
    Michael saß eine Minute lang reglos da, ehe er ein bitteres Lachen herausbellte. »Heilige Scheiße.« Er rieb sich den glatt rasierten Kiefer und stieß ein zweites heiseres Gackern aus. »Deshalb führt ihr so einen Eiertanz auf? Ihr denkt, dass ich ihretwegen einen melodramatischen Anfall bekomme und jemanden zum Händchenhalten brauche? Meine Mutter ist nicht unschuldig. Wenn sie nicht mit Adam unter einer Decke steckt, dann mit Powell.« Er wandte sich an Caleb. »Das habe ich dir doch gestern Abend schon gesagt.«
    »Vielleicht hast du dich geirrt«, wandte Caleb ein.
    »Powell war dort«, blieb Michael beharrlich.
    »Es spricht nichts dagegen, Waffen an die US-Regierung zu verkaufen, um die nationale Sicherheit zu gewährleisten«, gab Caleb zu bedenken. »Wir haben nichts in der Hand, um das Gegenteil beweisen zu können.«
    Immer im Zweifel für den Angeklagten – typisch Caleb. »Hör auf, mich retten zu wollen«, sagte Michael.

Weitere Kostenlose Bücher