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Zodius 01 - Ein Sturm zieht auf

Zodius 01 - Ein Sturm zieht auf

Titel: Zodius 01 - Ein Sturm zieht auf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Renee Jones
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habe keine Ahnung, wie er das geschafft hat. Andererseits wurde er, wie bereits erwähnt, gefürchtet. Er tat, was er wollte und wann er es wollte.«
    Cassandra war speiübel. In ihrem Kopf drehte sich alles, während ein Würgen ihren Hals verstopfte. Als sie von Michael getrennt gewesen war, hatte sie versucht, ihn sich nicht mit anderen Frauen vorzustellen. Und nun saß sie neben ihr. Deshalb war Michael vor dem Essen so reserviert gewesen. Kein Wunder, dass er sich vor dem Restaurant verabschiedet hatte.
    Emma legte ihre Hand auf Cassandras, die sich zusammenreißen musste, um sie nicht wegzustoßen. »Er hat mich kein einziges Mal angefasst«, sagte Emma. »Er ließ mich lügen, dass er es getan habe.«
    Alle schnappten nach Luft. Cassandra stieß die Luft aus. Während sie eine Faust an die Brust drückte, sackten ihre Schultern nach vorn. Für einen Augenblick war sie nicht in der Lage gewesen zu atmen. Sie hob die Hand und wischte sich über ein feuchtes Auge. »Sagen Sie das bitte noch mal.«
    »Er hat weder mich noch eine andere angefasst.« Emma warf einen Blick in die Runde. »Hat er euch jemals angefasst?«
    Jede beteuerte rasch, dass nichts dergleichen geschehen war.
    Emma lächelte. »Er sagte, ich würde sein Leben aufs Spiel setzen, wenn ich es irgendjemand erzählen sollte. Als wir die Flucht planten, wollte er verhindern, dass sich jemand verdächtig verhält. Er sagte, es sei wichtig, dass er von jedermann gehasst wird. Adam erwartete das.« Sie sah ihre Freundinnen an. »Deshalb musste ich euch belügen. Es tut mir leid, meine Lieben. Ich habe es nur getan, um euch zu schützen.« Sie wandte sich wieder an Cassandra. »Deshalb hatte ich keine Angst vor ihm.«
    »Danke, Emma«, sagte Cassandra leise. Als die beiden einander anblickten, wurde die Saat einer aufkeimenden Freundschaft gelegt, denn Emma hatte ihr ein Geschenk gemacht. Michael war ihr unter den schlimmsten Bedingungen treu geblieben. Cassandra stützte die Ellbogen auf dem Tisch ab und bettete das Kinn in eine Hand. »Erzählt mir, wie es war. Was ihr durchgemacht habt.«
    Ihre Erlebnisse sprudelten überraschenderweise nur so hervor, und Cassandra spürte ihr Bedürfnis, sich mitteilen und alles verarbeiten zu müssen. Sie lauschte den grauenvollen Geschichten für zwei volle Stunden, angefangen damit, wie man sie in die Gefangenschaft gelockt hatte.
    »Wo sind die anderen Frauen?«, wollte sie wissen. »Warum sind sie nicht hier?«
    »Es fällt vielen schwer, sich verstecken zu müssen«, sagten sie. »Sie haben Angst um ihre Familien, sind aber hin- und hergerissen, ob sie sie herbringen und damit zwingen sollen, ihr Leben aufzugeben.«
    Das verstand Cassandra. Als sie damals nach Deutschland geflohen war, war es ein Gefühl gewesen, als habe man sie ihres Lebens beraubt. »Ihr müsst euch wehren«, sagte sie. »Wir müssen uns wehren.«
    »Wie?«, wurde rings um den Tisch gemurmelt.
    »Indem wir unser Möglichstes tun, um die Kidnapper zu stoppen«, erwiderte sie. »Die Renegades tun alles in ihrer Macht Stehende, um Adam endgültig das Handwerk zu legen. In der Zwischenzeit werden aber immer noch Frauen verschleppt. Warum greifen wir nicht ein und halten sie auf? Wir haben doch alle irgendwelche Qualifikationen, und die können wir einsetzen. Ich kann Tendenzen, Diagramme, Grafiken und Verhaltensanalysen bestimmen.«
    »Ich war beim FBI«, erzählte eine Frau.
    Andere fielen mit ein und berichteten von ihrem Know-how, und Cassandra spürte, wie Aufregung in ihr heranwuchs. »Wir sind gut fünfzig Frauen«, sagte sie. »Wir können etwas bewirken. Wir dokumentieren, wann die Kidnapper zuschlagen und nach welchem Schema sie vorgehen. Wir bitten Caleb, ein Team zusammenzustellen, das die identifizierten Gefahrenquellen ins Visier nimmt. Wir erarbeiten etwas, wodurch die Öffentlichkeit und die Polizei aufgeklärt werden, jedoch ohne preiszugeben, dass eine außerirdische Bedrohung besteht, um keine Panik auszulösen. Selbst wenn wir die Entführungen nicht stoppen können, können wir sie zumindest ein wenig bremsen.«
    Die Frauen fielen in Cassandras Begeisterung mit ein, und gemeinsam wurden Pläne geschmiedet. Sie würden sich zur Wehr setzen.
    Cassandra hatte sich ein Ziel gesetzt, das richtig schien. Sie akzeptierte nicht nur die gegebenen Umstände, sondern hieß sie willkommen. Sollte Michael nicht dasselbe tun können oder wollen, dann würde sie sich auch gegen ihn zur Wehr setzen.
    »Ich habe nichts«, sagte Sterling, als

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