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Zodius 01 - Ein Sturm zieht auf

Zodius 01 - Ein Sturm zieht auf

Titel: Zodius 01 - Ein Sturm zieht auf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Renee Jones
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dies nur unter Schmach und höllischen Schmerzen.
    Ava war ein Miststück. »Wo ist Adam?«, fragte er knapp.
    »Unter der Dusche«, erwiderte sie, während sie die Tür stückchenweise öffnete. »Ich leiste dir Gesellschaft, bis er fertig ist.«
    »Ich warte im Flur«, entgegnete er, ohne sie aus den Augen zu lassen.
    Sie schürzte die roten Lippen. »Wo liegt das Problem, Michael?«, stichelte sie. »Befürchtest du, mich richtig ansehen zu müssen, wenn du reinkommst? Oder findest du mich einfach nur unansehnlich, weil ich mit Adams Kind schwanger bin?«
    Verfluchtes Miststück. Er warf ihr einen kalten Blick zu. »Ich will nur mit Adam reden.«
    Die Tür ging ganz auf, und Adam trat ein. Er trug einen marineblauen seidenen Bademantel und hatte noch feuchtes Haar. Als er hinter Ava stand, klatschte er ihr auf den Hintern. »Hör auf, dich über den Mann lustig zu machen. Dir sollte mittlerweile klar sein, dass mir Michael nicht in den Rücken fallen wird.«
    Das Zittern, das Michael verspürt hatte, als er aus dem Fahrstuhl gekommen war, verschwand kurz und wurde von einem inneren Lächeln ersetzt. Ava war Adams Schwäche. Sie machte ihn töricht und blind.
    Adam riss sie an sich, bot ihr die Lippen dar und schlang eine Hand um ihren Kopf. »Nicht mal deinetwegen.« Er küsste sie ungestüm, bevor er sie losließ. »Zieh dir was an.« Er wandte sich an Michael. »Komm rein.«
    Michael schlenderte in die Wohnung, die mit schwarzem Leder und teuren gestohlenen Kunstgegenständen ausgestattet war. Wenn Adam etwas haben wollte, riss er es an sich. Wenn Ava etwas haben wollte, riss Adam auch das an sich. Wenn die Banktresore nicht felsenfest verschlossen gewesen wären, hätte er sie längst leer geräumt.
    Adam nahm auf der Couch Platz und bedeutete Michael, sich zu ihm zu gesellen, ehe er zwei Kristallgläser mit Brandy füllte. Kaum zu glauben, dass Adam vor zwei Jahren noch eingefleischter Bud-Trinker gewesen war. Michael verabscheute Brandy, was Adam durchaus bewusst war. Trotzdem offerierte er ihm bei jedem Besuch ein Glas, und wie immer rührte Michael das Dreckszeug nicht an. Vermutlich wollte Adam ihn irgendwie auf die Probe stellen, auch wenn Michael keinen Schimmer hatte, was er damit bezweckte.
    Wie gewöhnlich ließ Adam ihn nicht aus den Augen und animierte ihn zum Trinken. »Du bist der einzige Zodius, der den Mumm hat, eins meiner Angebote auszuschlagen.« Es schien ihn dennoch zufriedenzustellen, als würde Michael dadurch zu einem würdigen »Zweiten«. Jeder andere müsste für eine derartige Zurückweisung eine Tracht Prügel einstecken.
    Adam setzte sein Glas ab und breitete die Arme über die Rückenlehne. »Erzähl mir von Cassandra. Ich dachte immer, du würdest dir mit ihr eine Art Predigertochterfantasie erfüllen. Abgesehen davon, dass sie die Tochter des Generals ist.« Sein Mund zuckte. »Hast du ihr gebrochenes Herz geküsst und wieder gekittet?«
    Michael hegte tatsächlich eine Fantasie – ein Hirngespinst, das er mindestens einmal täglich durchspielte. Allerdings kam nicht Cassandra darin vor, sondern Adam, dem er die Kehle aufschlitzte, um das ganze Elend zu beenden. Nur dass damit nichts beendet wäre. Adam hatte sich zu seiner Absicherung eine ausgeklügelte Strategie zurechtgelegt, die er sowohl der Regierung als auch den Renegades verdeutlicht hatte. Zum Zeitpunkt seines Todes würde man die aus Port Said konfiszierten biologischen Kampfstoffe loslassen und gleichzeitig eine Reihe anderer Katastrophen im Land verbreiten.
    Er und Caleb machten sich deswegen Vorwürfe. Bisher hatte Michael lediglich in Erfahrung bringen können, wo die Waffen abgefeuert werden sollten, jedoch nicht, von wem. Wenn er es wüsste, würde er sofort kurzen Prozess mit Adam und seinem Terror machen.
    Michael verdrängte die Bilder und konzentrierte sich wieder auf das Gespräch. Es ging ihm gewaltig gegen den Strich, sich mit Adam über Cassandra unterhalten zu müssen. »Sie wird mit uns an einem Strang ziehen«, sagte er. »Was den Kristall betrifft, hat man sie allerdings im Unklaren gelassen. Ich werde ihr helfen, sich bei ihrem Vater einzuschmeicheln. Sie wird Red Dart auftreiben.«
    »Mach schnell«, sagte Adam. »Hilf ihr schnell.«
    Ava stolzierte im pinkfarbenen seidenen Morgenrock herein und drapierte sich um Adams Schultern. »Hast du von meinen Fruchtbarkeitstests berichtet?« Ohne eine Antwort abzuwarten, plapperte sie mit vor Aufregung quiekender Stimme weiter. »Ich konnte eine Rezeptur

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