Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Zodius 01 - Ein Sturm zieht auf

Zodius 01 - Ein Sturm zieht auf

Titel: Zodius 01 - Ein Sturm zieht auf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Renee Jones
Vom Netzwerk:
der Lage, zu atmen oder zu denken. »Warum hast du mir nichts gesagt?« Ein verzweifelter Teil von ihr wollte ihm glauben. Gleichzeitig warnte ein anderer Teil sie, nicht naiv zu sein und ihren Schutzschild nicht fallen zu lassen. »Was willst du von mir, Michael?«
    »Ich will dich, Cassandra. Darauf gebe ich dir mein Ehrenwort.« Er klang entschlossen und machtvoll. Besitzergreifend. »Wenn Adam gewusst hätte, dass du mein Zeichen trägst, dann hätte er Jagd auf dich gemacht und dich nach Zodius City gebracht. Ich hätte nie zugelassen, dass du Zodius City nahe kommst. Du durftest die Wahrheit nicht erfahren, Cassandra. Es war zu riskant.«
    Das Herz donnerte in ihrer Brust. »Warum sagst du es mir dann jetzt?«
    »Wegen Projekt Red Dart«, erwiderte er und klang, als wollte er ihr Wissen auf die Probe stellen.
    Als er das streng geheime Programm erwähnte, schnürte sich Cassandras Brust zusammen. O Gott, er versuchte sie zu benutzen. Das alles war nur ein abgekartetes Spiel. »Red Dart?«, fragte sie wie ahnungslos.
    »Adam weiß davon, Cassandra.«
    Das war unmöglich. Es gab nur eine Handvoll Menschen, die über Red Dart Bescheid wussten, und da man befürchtete, dass es zu Adam durchsickern könnte, hatte man Stillschweigen darüber bewahrt. »Ich habe keine Ahnung, was du meinst.«
    Er verschränkte die Arme vor der Brust. »Red Dart ist ein Laserstrahl, der von einem Kristall erzeugt wird. Er dringt in den Blutkreislauf des Zielobjekts ein und deponiert dort einen chemischen Stoff. Dadurch kann das Zielobjekt geortet werden«, er hielt inne, »und auch gefoltert. Was mitunter sogar zum Tod führt.«
    Ihre Kinnlade klappte herunter, sie keuchte beinahe und versuchte, es zu unterdrücken. Er irrte sich. Allerdings konnte sie das nicht aussprechen, denn damit würde sie ihr Wissen über den Kristall preisgeben.
    »Das mit der Folter ist dir neu, oder?«, fragte er, bevor er leise hinzufügte: »Ich wusste, dass du so etwas nie unterstützen würdest.«
    Es war ihm ernst. Er dachte wirklich, dass Red Dart ein Folterinstrument sei. »Natürlich nicht«, stimmte sie zu. »Du hast ja keine Ahnung, was du da redest.« Das konnte nicht sein. O Gott . Bitte lass Red Dart kein Folterinstrument sein. Die Vorstellung, einem GTECH jeden Befehl erteilen zu können – egal, wie unmoralisch oder falsch – oder ihn zu foltern, war etwas, an das sie gar nicht denken wollte. Bitte lass Vater wirklich alles in Ordnung bringen, wie er es versprochen hat.
    »Hast du gewusst, dass er dem Außenminister zugesichert hat, dass alle GTECHs, sowohl Renegades als auch Zodius, innerhalb von sechzig Tagen komplett seinem Kommando unterstehen?«
    »Oh, nein«, erwiderte sie kopfschüttelnd. »Er würde sich nie gegen die Renegades stellen. Verdammt, Michael, es gibt keine Folter mit Red Dart. Wir wenden bei unseren Feinden noch nicht mal Waterboarding an. Also gibt es ganz bestimmt auch keinen Foltermechanismus, der weiß Gott was mit den Leuten anrichtet.«
    »Nichtsdestotrotz hat dein Vater genau das im Sinn. Wie in Groom Lake verfolgt er persönliche Interessen und bringt damit unschuldige Leben in Gefahr. Es gab zwei Männer im Militärtribunal, die deinen Vater lebenslänglich hinter Gitter bringen wollten. Sie starben beide an einem Hirnaneurysma. Das war kein Zufall.«
    »Was hat das mit all dem zu tun?«
    »Es gibt eine Substanz namens ›Stardust‹, die in Groom Lake entwickelt wurde. Sie löst Hirnaneurysmen aus«, erklärte er. »Das ist ein außerirdischer Stoff, den man in Bluttests nicht nachweisen kann. Ich weiß davon, weil Adam eine Lieferung konfisziert hat, als er damals die Operation deines Vaters zerschlug.«
    Sie krallte sich am Geländer fest. »Mir ist durchaus bewusst, was mein Vater früher getan hat.« Schließlich war er hier, um einst begangene Fehler wiedergutzumachen. Und Michael hatte sich zwei Jahre nicht blicken lassen. Er war bei Adam gewesen. »Er setzt alles daran, um eine Zodius-Übernahme abzuwenden. Um Adam das Handwerk legen zu können, braucht er die Renegades, und das weiß er.«
    »Und warum hat er Caleb nicht von Red Dart in Kenntnis gesetzt?«, fragte Michael trocken.
    »Weil er der Geheimhaltungsstufe unterliegt.«
    »Richtig. Geheim. Tja, ich verrate dir noch was Geheimes . Sowohl Adam als auch dein Vater haben vor, sämtliche GTECHs mithilfe von Red Dart zu kontrollieren. Wenn es so weit ist, will Adam sogar noch einen Schritt weitergehen. Er beabsichtigt, den Kristall an Menschen

Weitere Kostenlose Bücher