Zodius 01 - Ein Sturm zieht auf
tatsächlich ausnahmsweise zurückbrüllen. Und sie forderte es heraus, weil sie wollte, dass er endlich aussprach, was ihn beschäftigte. Doch er tat es nicht. Stattdessen wälzte er sich von ihr herunter und lehnte sich ans Kopfende.
»Du wirst keinen Fuß in dieses Flugzeug setzen.«
Wieder einmal hatte er dichtgemacht. Mistkerl. Sollte er doch zur Hölle fahren. Als sie sich auf den Knien herumdrehte und ihm zuwandte, entfuhr ihr ein frustrierter Laut. Sie wusste nicht, was sie wütender machte: dass er sie wieder ausgeschlossen hatte oder dass er sich wie ein herrischer, arroganter Arsch aufführte. »Ich gehe, Michael. Und du kannst mich nicht daran hindern.«
»Pass bloß auf«, drohte er finster.
Aufgewühlt schüttelte sie den Kopf. Sie würde sich auf keinen Streit einlassen. Wenn man es überhaupt Streit nennen konnte – er sprach ja nicht mit ihr. »Nein«, sagte sie herausfordernd. » Du passt auf.«
Sie krabbelte zur Bettkante und stapfte zum Schrank. In Nullkommanichts saß er aufrecht und zog sie zwischen seine Beine. Ihre Brustwarzen waren nur Zentimeter von seinem Gesicht entfernt. Seine Hände brannten sich in ihre Hüften ein. Er rieb eine Wange an ihrem Busen, berührte mit den Lippen einen Nippel.
Während sie darum kämpfte, ihren Zorn aufrechtzuhalten, lief ihr ein Schauer über den Rücken. Sie versuchte sich zu entsinnen, warum sie sich anziehen musste. Er leckte über ihren Nippel. Ihre Schenkel kribbelten, ihr Innerstes schmerzte. Das Verlangen wurde größer, und sie kämpfte dagegen an. Sie lechzte nach diesem Mann und seiner Stärke, sogar nach seiner verdammten herrischen, schweigsamen Art. Sie sollte sich dringend Hilfe suchen, denn er würde ihr wieder wehtun. Sie wusste es. Und er vermutlich ebenfalls. Obwohl ihr bewusst war, dass sie sich einen Computer schnappen, vielleicht sogar eine Welt retten musste, zog sie ernsthaft in Betracht, wieder zu ihm ins Bett zu krabbeln.
Sich an den letzten Rest ihrer Entschlossenheit klammernd, verfluchte sie ihre Schwäche und rammte Michael die Faust in die Schulter. »Verdammt, Michael. Ich schlafe nicht noch mal mit dir. So läuft das nicht. Ich lasse mich nicht manipulieren.« Als er an ihrem Nippel saugte, kitzelte das seidige dunkle Haar sinnlich über ihre Haut. Sie wollte ihn stoppen, solange sie noch konnte, und packte seinen Kopf. »Hör auf, Michael!«
Mit einem herausfordernden Blick reckte er das Kinn. »Willst du das wirklich?«
Sie starrte ihn wütend an. »Ja. Hör auf.« Zumindest war es das, was ihr durch den Kopf ging, und nur das zählte. »Sobald ich angezogen bin, mache ich mich auf den Weg.«
Er zog eine Augenbraue hoch. »Wollen wir wetten?«
12
Michaels Kampfansage war kaum ausgesprochen, da flackerten Cassandras Augen und wurden pechschwarz. Ein wilder, unkontrollierbarer Drang, sie auf der Stelle nehmen zu wollen, bemächtigte sich seiner. Die Gier, sie aufs Bett zu werfen und wieder in ihr zu versinken, war fast zu stark, um sie zu ignorieren.
Er fluchte. »Deine Augen sind gerade schwarz geworden, Cassandra.« Er musterte ihren nackten Körper.
Sie sagte etwas, das er nicht wahrnahm. Sein Kopf war erfüllt von einer intensiven, weiß glühenden Begierde, sein Schwanz pulsierte. Was immer mit ihm – mit ihnen – geschah, war ursprünglich und mächtig und hob sich vollkommen von der wissenschaftlichen Interpretation der Bindung ab, die er kannte. Es war, als würden Körper und Geist glauben, der Prozess sei abgeschlossen, wenn er sie noch einmal nahm. Sie würde niemals einen anderen begehren können. Sie würde seine Kinder zur Welt bringen. Sie würde sterben, wenn er starb.
Das rüttelte ihn wach. Mit blank liegenden Nerven schob er sie grob von sich.
Sie geriet ins Stolpern, er wollte ihr Halt geben, besann sich jedoch eines Besseren und hielt in der Bewegung inne. »Heilige Scheiße«, sagte er und fuhr sich über den Nacken. Sie war nackt und so verflucht sexy. Seine Frau. Seine . Mist. Das durfte nicht sein. Er war X2-positiv.
Er war … nicht das, was sie brauchte. »Ich muss die Finger von dir lassen.« Er schnappte sich seine Jeans vom Boden und schlüpfte hinein. »Zieh dir was an, solange du noch kannst.«
»Ich …«
»Zieh dich an, Cassandra«, befahl er und ballte die Fäuste. Er würde alles in seiner Macht Stehende tun, um sie zu beschützen.
Ein erschütterter Ausdruck erschien auf ihrem Gesicht, bevor sie zum Schrank stürzte und sich anzukleiden begann.
Michael bemühte sich
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