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Zodius 01 - Ein Sturm zieht auf

Zodius 01 - Ein Sturm zieht auf

Titel: Zodius 01 - Ein Sturm zieht auf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Renee Jones
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eilte zur Toilette, überprüfte ihre Augen und verteilte etwas Make-up im Gesicht. Cassandra überflog die Lobby und betete im Stillen, dass Michael nicht auftauchte. Brock thronte in hellbraunen Slacks, einem Button-down-Hemd im Militärlook und hellbrauner Krawatte an der Rezeption.
    Während Cassandra auf ihn zuging, zwang sie sich, die viel zu intimen Blicke eines Mannes über sich ergehen zu lassen, der ihr nach dem Leben trachtete. Sie hielt die Sonnenbrille griffbereit, um sie jederzeit aufsetzen zu können. Auch wenn ihre Augen gerade grün waren, glänzten sie, und die Pupillen waren vergrößert. Sie gingen vielleicht gerade so als normal durch.
    »Guten Morgen«, grüßte Brock und stieß sich von der Rezeption ab, als sie sich näherte. »Sie sehen aus wie der Tod auf Latschen.«
    Ihr klappte die Kinnlade herunter. Das war zweifellos eine Anspielung gewesen. Sie wurde sauer und konnte gerade noch verhindern, einen feindseligen Unterton in ihre Stimme zu legen. »Ich dachte, euch Soldaten würden Manieren eingetrichtert«, erwiderte sie und schob sich die Sonnenbrille auf die Nase. Mit prickelnden Nerven nahm sie plötzlich Michaels Nähe wahr. »Migräne«, jammerte sie. »Und es ist kein guter Morgen. Genau genommen hatte ich auch eine üble Nacht.« Sie zog die Nase kraus. »Ich habe meine Medikamente zu Hause vergessen, also wird die Reise kein Zuckerschlecken. Sorry, dass Sie neben mir sitzen müssen. Ich versuche aber, in die Tüte zu kotzen und nicht auf Ihren Schoß.« Es wird auf jeden Fall seinen Schoß erwischen .
    »Dann macht es Ihnen sicher nichts aus, mir den Fensterplatz zu überlassen«, erwiderte er trocken. Herrgott, was für ein Bastard. Ein verlogener, hochnäsiger Bastard und obendrein ein Idiot, wenn er dachte, ihren Vater verarschen zu können. Niemand machte ihrem Vater etwas vor. Manche glaubten es womöglich, letztendlich tanzten jedoch alle nach seiner Pfeife.
    Brock winkte einem Pagen und drückte ihm einen Dollar in die Hand. »Wir brauchen so schnell wie möglich ein Taxi.« Er wandte sich wieder Cassandra zu und winkte sie heran. »Können wir?« Er musterte sie argwöhnisch. »Sind Sie wegen Schmerzmitteln gestern Abend noch so spät losgezogen?«, fragte Brock und setzte seinen Seesack ab. Man konnte einem Soldaten seine Ehre nehmen, aber niemals seinen Seesack. Für die Jungs vom Militär war er lebensnotwendig.
    Da sie gar keine Schmerzmittel besaß, blieb sie bei ihrer Geschichte vom Vorabend. »Ich könnte schwören, dass ich Zahnbürste gesagt habe«, erwiderte sie. Sie warf ihm einen Blick von der Seite zu und schwieg, dabei überdachte sie die oft erwähnte Warnung ihres Vaters. Deine Worte können die Waffen deines Feinds werden . Kurz gesagt: Halt einfach die Klappe.
    Das Taxi erschien gerade zur rechten Zeit und rettete Cassandra vor weiteren neugierigen Fragen. Sie schlüpfte hinein und setzte sich ganz außen an die Tür. Wenn Brock es wagen sollte, ihr zu nah zu kommen, könnte ihr Fuß eine Waffe werden.
    Er hielt sich zum Glück fern und beschäftigte sich auf der kurzen Fahrt zum Flughafen hauptsächlich mit seinem Handy, wobei er ausgerechnet mit ihrem Vater telefonierte. Cassandra drehte sich der Magen um – dennoch war sie froh, dass Brock beschäftigt war und sie wenigstens kurz die Augen schließen konnte.
    Während sie am Drive-in-Schalter warteten, spürte Cassandra einen Stich in der Magengrube. Sie schluckte den bitteren Geschmack hinunter. Was auch immer mit ihr los war, es hatte bestimmt nichts mit dem Schlafmangel zu tun.
    Allmählich dämmerte ihr, dass zwischen ihrer Verbindung zu Michael und der Übelkeit ein Zusammenhang bestand, den sie nicht länger von der Hand weisen konnte. Zumal sich ihre Augenfarbe verändert hatte und sie darüber hinaus wusste, dass mit dem Bindungsprozess eine kurze, aber heftige körperliche Wandlung einherging, die von Übelkeit begleitet wurde. Diese war wesentlich schlimmer als der wahllose Farbwechsel der Augen und eine leichte Magenverstimmung. Und sie und Michael hatten sich noch nicht mal einem Blutaustausch unterzogen.
    Doch es war nicht der richtige Zeitpunkt, um sich von ihrem Magen in die Knie zwingen zu lassen. Sie musste sich Brocks Computer holen und die Daten kopieren, bevor sie aus den Latschen kippte.
    Im Flughafengebäude reihte sich Cassandra rasch in die Schlange des Sicherheitschecks ein, den Michael für den Laptoptausch vorgesehen hatte.
    »Die hier ist kürzer«, verkündete Brock und

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