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Zodius 01 - Ein Sturm zieht auf

Zodius 01 - Ein Sturm zieht auf

Titel: Zodius 01 - Ein Sturm zieht auf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Renee Jones
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und verschaffte ihm etwas Trost, weil hier Mutter Natur am Werk war und kein Windwalker. Er entspannte sich ein wenig, jedoch nur, weil die Waffe beruhigend in seiner Hand lag.
    Von weitem leuchteten Scheinwerfer in die Straße hinein, Fernlichter durchschnitten den Nebel. Wenige Meter von seinem Truck entfernt kam ein weißer Van langsam zum Stehen, Lichter strahlten die auf den Asphalt prasselnden Regentropfen an.
    Er wartete zunächst ab, was wahrscheinlich auch der Fahrer des anderen Wagens tat. Eine Art stillschweigende Pattsituation entstand, bis Brock mit flauem Magen einsah, dass er derjenige war, der aussteigen musste. Er hatte seine Befehle. Er öffnete die Tür und klammerte sich an der Waffe fest.
    Der Regen fiel nun stärker, klatschte ihm das Hemd an den Körper, doch er achtete nicht darauf. Er zielte mit der Waffe auf die Tür und klopfte an. Sie glitt auf, und zu seinem Entsetzen wurde er von großen blauen Augen begrüßt, eingerahmt von langen, glatten schwarzen Haaren. Was für eine Frau! Sie strahlte ihn mit einem Lächeln an, das reizvoll genug war, um ein Bataillon Soldaten in seinen Bann zu ziehen. Was zum Teufel ging in einer Frau vor, die sich allein mit einem Kerl unter einer Brücke traf?
    »Steigen Sie ein, Lieutenant Colonel, bevor Sie noch fortgespült werden.« Ihre Stimme war geschmeidig wie Whiskey, eine raue Sinnlichkeit schabte in ihren Tiefen.
    Sein Blick wurde von dem Klinikbett und den Monitoren hinter ihr angezogen. »Wer sind Sie?«
    »Der Mensch, der Ihnen die Welt in die Hände legt, Brock. Wenn Sie sie möchten. Sie können mich Jocelyn nennen.«
    Langsam senkte er die Waffe, während sie sich von der Tür entfernte, um ihm Platz zu machen. Er kletterte hinein und zog die Tür hinter sich zu.
    »Legen Sie sich aufs Bett und krempeln Sie die Ärmel hoch«, befahl sie.
    Dass er klatschnass war und überall Wasser verteilte, schien sie nicht zu stören. Seine Nasenflügel blähten sich bei ihrem Duft; er erfüllte die Kabine mit einer sonderbar erregenden Mischung aus Vanille und Zimt.
    Jocelyn kniete sich neben ihn und band einen Gummischlauch um seinen Oberarm. Heiliger Strohsack! Es war so weit, es war tatsächlich so weit. Er erhielt seine Injektionen. Er beobachtete, wie sie ein Mittel in eine Spritze zog, und bekam eine Erektion. Sie erregte ihn, ebenso wie die Nadel, die ihm ein neues Leben schenken würde. Sie war älter, als er zuerst gedacht hatte, vielleicht in den Fünfzigern, könnte aber für vierzig durchgehen. Allerdings törnte ihn das nicht ab. Nein, nichts an dieser Frau wirkte abtörnend. Sie war einfach hinreißend.
    Ihre verblüffend blauen Augen trafen auf seine – erstaunliche kristallblaue Augen. »General Powell sagte, dass Sie sich der Risiken bewusst sind. Ich würde es allerdings gern von Ihnen persönlich hören«, sagte sie. »Denn es gibt kein Zurück. Alles an diesem Programm basiert auf Versuchen.«
    »Wer nicht wagt, der nicht gewinnt«, erwiderte er und versank im Meer ihrer Augen.
    »Ganz meine Philosophie.« Sie hielt die Spritze in die Luft und tippte dagegen. »Bereit?«
    »Ich bin bereit zur Welt gekommen.«
    Ihre Mundwinkel hoben sich. »Kann ich mir vorstellen.« Sie tippte noch mal gegen die Spritze. »Wir unterhalten uns später über die Nebenwirkungen.«
    Irgendetwas an ihren Worten machte ihn nervös. Erledigten Ärzte das nicht im Vorfeld? Doch für Fragen war es nun zu spät. Sie neigte den dunklen Kopf und drückte auf den Kolben. Die Flüssigkeit war kalt, seine Vorfreude heiß. Die Dunkelheit kam unverzüglich.

16
    Nachdem sie dreihundert Meilen auf finsteren Highways und durch Sturmwetter zurückgelegt hatten, lenkte Michael den Range Rover, den die Renegades an einem Hotel in Vegas bereitgestellt hatten, auf den Parkplatz einer Lagerstätte. Das Lagerhaus diente als Unterstand für Waffen und selten benötigte Motorräder, doch heute Nacht würden sie eine Maschine holen, mit der sie Cassandra durch den Canyon bringen würden.
    Michael war nervös und bereit, es mit den Zodius aufzunehmen. Sobald sie in die finsteren Tiefen des Canyons eintauchten, wäre es sicher so weit. Er würde einiges dafür geben, wenn er sie mit dem Wind durchschleusen könnte oder es möglich wäre, sie auf dem Luftweg zu transportieren. Wodurch sie allerdings zu einer riesigen Zielscheibe würden, die Adam skrupellos vom Himmel holen würde. Cassandra schlief neben ihm auf dem Beifahrersitz, ihr blondes Haar hüllte das Polster ein – Haar,

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