Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Zodius 01 - Ein Sturm zieht auf

Zodius 01 - Ein Sturm zieht auf

Titel: Zodius 01 - Ein Sturm zieht auf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Renee Jones
Vom Netzwerk:
das sich wie Seide anfühlte und nach Geißblatt roch. Er begehrte diese Frau mehr als seinen nächsten Atemzug.
    Er rieb sich den Kiefer und verfluchte sein armseliges, selbstsüchtiges Dasein. Er war ein egoistischer Mistkerl. Wenn ihn die letzten zwei Stunden, während denen er gegrübelt und sie geschlummert hatte, eines gelehrt hatten, dann das. Er wusste, dass er ein Mistkerl war. Was den egoistischen Teil betraf, nun, vielleicht war er auch das schon immer gewesen. Denn genau wie in Groom Lake war er davon überzeugt, dass er und Cassandra füreinander bestimmt waren. Er hatte mehrmals versucht, es sich auszureden, jedoch in der Regel eher das Gegenteil getan. Hauptsächlich hatte er sich geradewegs in ihr Bett und wieder in ihr Leben hineingeredet. Jawohl, er war ein egoistischer, beschissener Mistkerl.
    Dass er sie mit der Fahrt durch den Canyon Gefahren aussetzte, machte ihm das unmissverständlich klar. Er wollte ihr ein Leben in der Hölle des Kriegs nicht zumuten. Er wollte sie wieder glücklich und sicher in Deutschland wissen. Falsch . Eigentlich wollte er sie im Bett haben, unter sich und auf sich. Rings um sich. Dabei würde sie ihn anlächeln und ihm das Gefühl geben, dass noch etwas Menschliches in ihm steckte. Etwas, das es wert war, geliebt zu werden.
    Er betätigte die Fernbedienung, und die Schiebetür glitt auf. Cassandra rührte sich, setzte sich schlaftrunken auf und streckte sich. »Wie lange hab ich geschlafen?«
    »Zwei Stunden«, erwiderte er, als er in das Gebäude fuhr. »Die hattest du auch bitter nötig. Es wird eine anstrengende, holprige Fahrt durch den Regen, und wir müssen uns beeilen.« Er öffnete die Tür und ließ sie kurz allein im Wagen, bis sie ausstieg.
    Er brauchte Waffen und eine Strategie für einen schnellen Abgang. Solange sie sich mitten im Nirgendwo aufhielten, saßen sie praktisch auf dem Präsentierteller, auch wenn die Renegades sie einkreisten und gegebenenfalls in die Defensive gingen. Allerdings waren sie nicht menschlich, Cassandra hingegen schon – was sie verwundbar machte.
    Michael ging zu den Schränken an der Wand und riss einen auf, während eine Stimme in seinem Kopf sagte: Du kannst es in Ordnung bringen. Ihr Leben mit deinem verbinden. Sie zum GTECH machen.
    Genau. Und was würde er in der Zwischenzeit noch aus ihr machen? Das Einzige, was ihm zustand, war, sie nach Sunrise zu bringen und anschließend zu verschwinden, um aus sicherer Entfernung für Caleb zu arbeiten.
    Er öffnete eine weitere Schranktür und nahm einen Körperpanzer für Cassandra heraus. Er ermahnte sich, bei der Sache zu bleiben, denn seine Gedanken bewegten sich in eine beunruhigende Richtung. Die Autotür wurde zugeknallt. Er drehte sich zu Cassandra um und hielt den Körperpanzer in die Luft.
    »Beeil dich«, sagte er. »In den nächsten fünf Minuten musst du in dem Panzer und wir wieder auf der Straße sein.«
    »Der ist ja riesig«, sagte sie und beäugte den Anzug, der für einen Mann angefertigt worden und drei Nummern zu groß war.
    »Das kriegen wir schon hin«, versicherte er. »Ich will, dass du da draußen so gut wie möglich geschützt bist.« Er versuchte, nicht an die verflixten Green Hornets zu denken.
    Angst blitzte in Cassandras Gesicht auf, als würde sie begreifen, was er meinte. Im Canyon erwartete sie nichts Gutes, doch es gab keine andere Möglichkeit.
    Er half ihr beim Anlegen des Anzugs und bückte sich, um die zu langen Beine hochzukrempeln und die Reißverschlüsse zu schließen. Schließlich lagen seine Hände auf ihrer Taille.
    Sein Herz schlug bis zum Hals, ihre Blicke begegneten sich. Er wandte die Augen ab, sie ebenfalls.
    Als er etwas sagte, trafen ihre Blicke erneut aufeinander. »Ich wollte dir nie wehtun.« Das hatte er schon einmal gesagt, doch er würde es noch hundertmal wiederholen, wenn sie ihm dann glaubte. Sie musste ihm einfach glauben.
    »Ich weiß«, erwiderte sie leise. »Du konntest nichts dafür.« Als sie lachte, war es kein Laut, der ihn aufheiterte. »Meine Mutter hat mich immer davor gewarnt, mich in einen Soldaten zu verlieben. Weil es wehtut.«
    Nun verstummte er völlig. Sie liebte ihn? Hatte sie gerade gesagt, dass sie ihn liebte? »Was hast du gerade gesagt?«
    Sie leckte sich über die Lippen, ihre süße rosa Zunge befeuchtete die volle Unterlippe. »Ich … ich habe gesagt, dass ich …«
    Ein gewaltiger Schlag war auf dem Dach zu hören, zwei weitere folgten. Das Funkgerät seines Handys summte. Michael schnappte

Weitere Kostenlose Bücher