Zodius: Gegen den Sturm (German Edition)
vielleicht selbst in der Dunkelheit sehen.
Als er endlich aufstand und seine Finger wieder in ihr Haar grub, raunte er: »Beim nächsten Mal muss das Licht an sein, damit ich jede Sekunde deiner Lust sehen kann.«
Neuer Hunger erwachte in ihr, so wild, dass es sie geradezu erschreckte. »Ich brauche dich, Sterling. In mir. Jetzt.«
Plötzlich erstarrte er. Die Atmosphäre im Raum war voller Spannung, als gefielen ihm ihre kühnen Worte nicht. Unsicherheit durchzuckte sie für einen Moment, dann sagte er: »Geh jetzt unter die Dusche.« Er knipste das Licht an und begann sich auszuziehen.
»Was? Ich verstehe nicht …«
Er beugte sich vor und küsste sie. »Es ist gerade jemand durch die Vordertür hereingekommen. Steig unter die Dusche und bleib dort, bis ich dir sage, dass du herauskommen kannst.«
Er zog sein Hemd aus, und der Anblick des blonden Haars auf seiner breiten Brust ließ sie nach Luft schnappen. Dann lehnte er sich an die Wand und griff nach seinen Stiefeln. Aus irgendeinem Grund konnte sie sich nicht dazu überwinden, vom Waschschrank herunterzusteigen und sich einfach die Kleider vom Leib zu reißen. Irgendwie war es im Dunkeln und mit Leidenschaft leichter gewesen.
Er hob sie hoch und stellte sie auf den Boden. »In die Dusche. Sofort.«
Richtig. Die Dusche. Sie bückte sich, um ihre flachen Sandalen aufzumachen, und seine Hose glitt zu Boden. Gütiger Gott, er trug keine Unterwäsche. Und er hatte einen Hintern, wie geschaffen, um erwachsene Frauen zum Weinen zu bringen.
Es klopfte an die Tür. »Aufmachen.«
Entsetzen kroch Becca das Rückgrat hinunter. Tads Stimme. Sterling schlang sich ein Handtuch um die Hüften und warf ihr mit einem stillen Befehl in den Augen einen Blick über die Schulter zu.
Sie öffnete den Reißverschluss ihres Kleids und ließ es zu Boden fallen, dann stieg sie, immer noch in BH und Slip, in die Dusche und zog den Duschvorhang vor, aber nicht ohne zuvor noch einen Blick auf Sterling zu werfen und sich der Glut in seinen Augen zu vergewissern. Die Badezimmertür wurde geöffnet und wieder geschlossen. Becca lehnte sich an die Wand der Dusche, und ihre Leidenschaft verwandelte sich rasch in Angst, als sie hörte, wie draußen die Männer ihre Stimmen erhoben und ein schroffer Wortwechsel einsetzte.
Die Badezimmertür wurde wieder geöffnet, und Becca hielt den Atem an. Tad stand in der Tür. Sie spürte die Bedrohung, die er für sie bedeutete, auch wenn sie darauf vertraute, dass Sterling sich bereithielt, um sie zu schützen. Die Zeit stand still, während sie darauf wartete, was nun passieren würde. Schließlich bewegte sich etwas, und die Tür wurde geschlossen. Erleichtert stieß Becca den Atem aus, machte sich jedoch Sorgen um Sterling. Sie sprang aus der Dusche, schnappte sich ein Handtuch, hüllte sich darin ein und presste ein Ohr an die Tür.
Sterling hielt den Blick fest auf die Handfeuerwaffe in Tads Gürtel gerichtet, bereit, ihn umzubringen, falls er auch nur einen einzigen Schritt ins Badezimmer tat. Es überraschte nicht, dass Tad unbedingt hineinwollte. Die Lichter waren aus gewesen, ihr Gespräch gedämpft, und so hatte sich Adam unbedingt vergewissern wollen, dass Sterling nichts im Schilde führte.
Schließlich drehte sich Tad wieder zu Sterling um, aber das war kein Grund zur Entwarnung. Es war nicht der richtige Zeitpunkt, um Tad zu töten, das wusste er, aber etwas Urtümliches tief in seinem Innern ließ ihn wünschen, es wäre anders.
»Die Lichter bleiben an«, betonte Tad. »Immer.«
»Wenn du glaubst, dass ich dir eine perverse Peepshow liefere, kannst du es vergessen.«
»Dann lass ihn lieber gleich in der Hose«, erwiderte Tad, griff in seine Tasche und zog eine Ampulle
Ice
hervor. »Bring sie hier raus. Ich muss ihr ihre Dosis verabreichen.«
»Adam und ich haben eine Abmachung«, gab Sterling zurück. »Sie gehört mir.
Ich
gebe ihr die Dosis.«
Tad starrte ihn mit harten Bulldoggenaugen an. »Du machst mich echt stinkig, Sterling Jeter. Du solltest mich besser nicht stinkig machen.«
»Ich stehe unter Adams Schutz«, entgegnete Sterling. »Also solltest du
mich
nicht stinkig machen.«
Tad drehte sich um, und Sterling begleitete ihn zur Tür, um sich davon zu überzeugen, dass er den Raum auch wirklich verließ. Dieser Mann war dabei, ein Problem für sie zu werden, und genau darauf legte er es auch an. Schnell ging Sterling zum Badezimmer zurück und trat ein. Becca saß in ein Handtuch gehüllt auf dem Rand der
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