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Zodius: Gegen den Sturm (German Edition)

Zodius: Gegen den Sturm (German Edition)

Titel: Zodius: Gegen den Sturm (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Renee Jones
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war und warum sie sich nun auf dem Waschbecken im Badezimmer sitzend wiederfand. Waschbecken? Irgendwie eine merkwürdige Wahl, aber Sterlings Lippen, die ihr über das Kinn, ihren Hals glitten, machten sie ganz wild.
    »Kameras und Aufnahmegeräte«, flüsterte er.
    Sie schnappte nach Luft und verkrampfte sich angesichts der Vorstellung, doch sogleich war sein Mund wieder auf ihrem. Seine Zunge streichelte ihre Zunge in einer langen Liebkosung, dann ließ er seine Hand ihr Haar hinabgleiten, trat von ihr weg, riss den Duschvorhang zurück und stellte das Wasser an.
    Das Fehlen seiner Berührung ließ plötzlich Kälte in ihr aufsteigen, und die Erinnerung an das
Ice
, wie es ihre Kehle hinabglitt, wurde sehr lebhaft und unmittelbar. Anspannung krampfte ihre Brust zusammen und breitete sich in ihrem Körper aus; ihre Finger pressten sich um die Kanten des Waschtischs unter ihr. Sie war süchtig nach
Ice
, einer Droge, die weiß Gott welche Nebenwirkungen haben mochte, vielleicht sogar dann, wenn die Süchtigen einen sicheren Entzug machen könnten.
    Sterling kam wieder zu ihr und stützte sich mit einer Hand auf dem Waschtisch neben ihr ab. Mit der anderen strich er ihr über die Wange und zog sie sanft zu sich hin. »Wir kommen hier raus«, versicherte er. »Gesund und munter, beide.« Er neigte den Kopf dicht an ihr Ohr. »Sie müssen glauben, dass wir hier drin etwas anderes tun als reden.« Er hob die Hand und schaltete das Licht aus.
    »Was tust du da?«, fragte Becca. Der Schreck über die plötzliche Finsternis war ihr ebenso in die Glieder gefahren wie die Vorstellung, dass seine Küsse nichts als Tarnung gewesen sein könnten.
    »Sollen sie sich ruhig die wildesten Dinge vorstellen«, erklärte er. »Und ich kann dich förmlich denken hören, Becca. Nein, ich habe dich nicht nur zur Tarnung geküsst. Ich wollte dich küssen, seit ich dir vor vierzehn Jahren in dieser Bibliothek begegnet bin. Und jetzt, da ich dich geküsst habe …«, seine Finger strichen über ihre Lippen, »… will ich mehr.« Er ließ seine kräftigen, sinnlichen Finger ihren Rücken hinaufgleiten; beruhigte sie, erregte sie, unterstrich und verstärkte die Leidenschaft seiner Worte. »Ich will das Rendezvous, das wir nie hatten, und ich will dich davon überzeugen, dass ich es verdiene, mit dir zu schlafen. Aber nicht hier, nicht in diesem Höllenloch, wo du nicht hingehörst.« Seine Lippen berührten sanft die ihren. »Also, was sagst du? Wollen wir Adam vernichten und von hier verschwinden?«
    »Sterling«, flüsterte sie, und die absolute Unmöglichkeit, dass seine Worte je wahr würden, ließ eine Flut von widerstrebenden Gefühlen in ihrer Brust aufwallen. Sie waren gefangen, und das
Ice
hatte Becca in seinen Klauen.
    Erneut berührten seine Lippen die ihren. »Du solltest wissen … es macht mich total wild, wenn du meinen Namen sagst.«
    Hitze überflutete sie, ihr Innerstes zog sich vor Verlangen zusammen, und sie presste ihre Hand auf seine Brust, spürte das Rasen seines Herzschlags. Sie wollte ihn so sehr, dass sie beinahe vergaß, dass sie
Ice
zum Überleben brauchte.
    »Wir werden uns jeden Tag
Ice
aus dem Labor holen und es horten.« Wieder schien er ihre Gedanken zu lesen. »Und sobald wir genug haben und du entweder ein Gegenmittel gefunden hast oder glaubst, genug zu haben, um eins herzustellen, gibst du mir Bescheid, und ich bringe uns hier raus.«
    Ein Hoffnungsschimmer glomm in ihr auf; Hoffnung, dass sie tatsächlich würden entfliehen können, dass sie die Stadt, vielleicht die Welt vor einer
Ice
-Sucht würden retten können. Dass sie womöglich wirklich geheilt war, dass sie frei sein und eine Chance auf Leben haben würde und Sterling vielleicht ein Teil ihres neuen Lebens sein konnte.
    Aber Hoffnung war etwas, das sie verzehrt hatte; Hoffnung war etwas, das sie unzählige Male erst beflügelt und dann fallen gelassen und zerstört hatte. Hoffnung war das Einzige, was ihr immer noch Angst machen, was sie immer noch zerstören konnte. Sie wollte nicht hoffen. Sie wollte nicht, dass Sterling ihr eine trügerische Fassade vorhielt. Sie wollte ihn anschreien, wollte ihm sagen, dass Hoffnung allein keine Probleme löst. Aber plötzlich schloss sich sein Mund über ihrem, fegte den Gedanken davon und ließ sie ganz eins werden mit diesem Moment. Es war ein fordernder, leidenschaftlicher, hungriger, verschlingender Kuss, der genau das tat, was sie brauchte – er legte einen Zauber über sie, ließ sie die Hoffnung,

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