Zodius: Gegen den Sturm (German Edition)
Badewanne, ihr Haar war trocken.
»Was hast du damit gemeint, dass du eine Abmachung mit Adam hast?«
Sterling legte das
Ice
auf den Waschtisch, kniete sich vor sie hin und streckte die Hand nach ihr aus, aber sie drehte sich weg. Er senkte die Stimme. »Ich habe Adam gesagt, dass ich dafür sorgen würde, dass du ihm hilfst. Das musste ich ihm sagen.«
Ihre Unterlippe zitterte. »Und was bekommst du als Gegenleistung?«
»Dich«, antwortete er. »Ich bekomme dich, Becca. Und die Zusicherung, dass weder Tad noch irgendeiner der anderen Männer dir zu nahe kommen wird.« Seine Augen wurden schmal, und er bemerkte, dass ihre Hand ebenfalls zitterte. »Du frierst. Ich hol dir noch ein Handtuch.«
Sie griff nach seiner Hand. »Ich friere nicht.« Sie zögerte. »Es hat gerade angefangen. Ich … ich glaube, ich bin auf Entzug.«
»Unter Adams Schutz, ach du große Scheiße«, murmelte Tad. Er saß vor einem Überwachungsmonitor und beobachtete, wie Becca den Wohnbereich verließ. Seine Zähne rieben wie Stahl auf Stahl.
Sterling stellte ein Problem dar, das beseitigt werden musste. Sterling stand Caleb nahe, daher wollte ihn Adam dazu bringen, dass er zu den Zodius überlief, denn dann konnte er ihm helfen, Caleb ebenfalls auf Adams Seite zu ziehen. Und wenn Sterling weiterhin dieser Frau immer näher kommen durfte, deren bloßes Überleben jetzt dauerhaft von den Zodius abhängig war, würde womöglich genau das passieren. Was bedeutete, dass Tad an Macht und Einfluss verlor, und das würde er nicht zulassen. Es war an der Zeit, die Frau gegen Sterling aufzubringen.
6
Fünf Minuten nach Einnahme der Dosis
Ice
, die Tad für sie dagelassen hatte, hatte Beccas Zittern aufgehört. Jetzt, eine Stunde später, saß sie an ihrem silbernen Küchentisch und studierte Forschungsmaterial, das man ihr vor ihrem Eintreffen offensichtlich extra bereitgelegt hatte. Der Raum war sogar mit Toilettenartikeln, Make-up und Kleidung ausgestattet – darunter auch das T-Shirt und die schwarze Jeans, die sie jetzt trug. Anscheinend sollte diese Fassade von Komfort eine Belohnung dafür darstellen, dass sie Adam bereitwillig half, das gewünschte Serum zu entwickeln – als könnten diese Annehmlichkeiten die abgeschlossene Vordertür vergessen machen, die ihnen unentwegt förmlich entgegenschrie, dass sie Gefangene waren.
»Du musst essen«, sagte Sterling, als er aus der Küche zurückkam, um sich ihr gegenüberzusetzen. Er warf einen missbilligenden Blick auf ihr bestenfalls angenagtes Sandwich.
Becca blinzelte ihn an und fragte sich, wie um alles in der Welt es gekommen war, dass sie wieder ins Leben des jeweils anderen zurückgekehrt waren. Er hatte sich geduscht und rasiert und trug jetzt ein braunes Army-T-Shirt und einen braunen Tarnanzug, der seinen Augen irgendwie ein noch strahlenderes Grün verlieh. Und für einen kurzen Moment fühlte sie sich wieder in jene Bibliothek in Texas zurückversetzt und saß ihm in einem beiläufigen Gespräch gegenüber, während sie sich fragte, wie es wohl wäre, ihn zu küssen. Nur, dass aus dem Fantasiekuss ihrer Vorstellung inzwischen die Erinnerung an seinen perfekten nackten Körper geworden war, den sie viel zu kurz hatte bewundern dürfen.
Er blickte sie an und zog die Brauen empor. Das Funkeln in seinen Augen sagte ihr, dass ihr Gesichtsausdruck mehr verraten hatte, als ihr lieb war, und so räusperte sie sich verlegen. »Der Stress hat wohl keinerlei Auswirkungen auf deinen Appetit, wie ich sehe«, bemerkte sie, den Blick auf seinen nun schon zweiten großen Stapel Sandwichs gerichtet. »Und dann der viele Orangensaft.«
Mit einem Zug leerte er sein Glas zur Hälfte. » GTECH s haben chronischen Vitamin-C-Mangel und einen schnellen Stoffwechsel, der ständig jede Menge Nachschub verlangt.«
Er hatte ihr über seinem ersten Sandwichstapel von der Superschnelligkeit und der Superstärke der GTECH s erzählt, aber das meiste davon hatte sie bereits gewusst – außer dass, wer
Ice
nahm, solche Fähigkeiten in begrenztem Ausmaß angeblich ebenfalls entwickelte.
»Interessant.
Ice
-Abhängige haben nach dem, was ich gelesen habe, weder einen schnellen Stoffwechsel, noch leiden sie unter Vitamin-C-Mangel. Alles, was ich bisher gespürt habe, ist eine vergrößerte Lungenkapazität und dieses schreckliche Zittern, wenn der Entzug anfängt.«
Er musterte sie eingehend. »Sonst wirklich nichts? Bist du dir sicher?«
»Ich habe jedenfalls nichts bemerkt«, antwortete sie und war
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