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Zodius: Gegen den Sturm (German Edition)

Zodius: Gegen den Sturm (German Edition)

Titel: Zodius: Gegen den Sturm (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Renee Jones
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wissen«, antwortete er. »Ich kann es in deinen Augen sehen. Du solltest sie anrufen.«
    »Und was sagen?«, fragte sie. »Hey Mom, ich wäre fast an Krebs gestorben, aber die gute Neuigkeit ist, dass ich jetzt außerirdische DNA trinke, und so lebe ich vielleicht lange genug, um mich in ein Monster zu verwandeln, das so böse ist wie die Quelle dieser DNA . Ich dachte, ich sag einfach mal ›Hallo‹, bevor es so weit ist.«
    »Auf keinen Fall wirst du …«
    Sie hob eine tropfnasse Hand, als ahme sie ein Stoppschild nach. »Statt mir zu sagen, was ich hören will – Becca, du wirst nicht sterben, oder, Becca, du wirst dich nicht in ein Monster verwandeln – warum hörst du nicht endlich damit auf, mich mit der Aussicht auf etwas zu essen hinzuhalten. Lass mich hier raus, und dann wärmen wir uns unser chinesisches Essen auf.«
    Er stieß sich vom Toilettensitz ab und hockte sich vor sie hin. »Becca«, sagte er mit rauer Stimme. »Dreh dich um und lass mich deinen Hals sehen.«
    Sie schnappte nach Luft, denn sie wusste, wonach er suchte – nach dem Bindungssymbol, das ihr Leben zu retten vermochte. Eine Mischung aus Hoffnung und Grauen erfüllte sie. Sie wollte leben, aber sie wollte nicht, dass er sie bemitleidete oder sich ihr gegenüber verpflichtet fühlte.
    »Tu das nicht«, murmelte sie. »Die Wahrscheinlichkeit ist praktisch gleich null.« Aber da erinnerte sie sich an das Kribbeln in ihrem Nacken. Und es ließ sich nicht leugnen, dass ihre Leidenschaft füreinander nichts ähnelte, was sie zuvor für irgendeinen anderen Mann empfunden hatte.
    »Wir müssen es wissen«, sagte er und biss entschlossen die Kiefer zusammen.
    Sie hatte in Zodius City einige Einzelheiten über die Verbindung zweier Personen durch das Lebensband erfahren. »Das Symbol erscheint beim Sex, und die Frau empfindet Schmerzen. Kein Schmerz, kein Symbol.«
    Er fixierte sie mit stählernem Blick. »Dreh dich um.«
    Ein Schauer durchlief sie, so kalt wie der erste Tropfen
Ice
, der jeden Tag ihre Kehle hinabrann, und sie gehorchte, drehte sich um und hob mit der freien Hand ihr Haar an. Sekunden verstrichen, dann küsste er ihren Nacken, zärtlich vertraut, eine Liebkosung. Gänsehaut rieselte ihren Rücken hinunter, Wärme verdrängte die Kälte.
    Konnte da vielleicht wirklich ein Symbol sein? War es möglich? Ohne sich die Angst, die in ihr wühlte, anmerken zu lassen, drehte sich Becca langsam um. Ameisen zwickten in ihrem Magen.
    Zärtlichkeit flutete über sein Gesicht, als er die Hand ausstreckte und mit den Fingerknöcheln über ihre Wange strich – eine Zärtlichkeit, die mit Trauer durchtränkt war. »Ich bin wahnsinnig und unglaublich verrückt nach dir.«
    Die Ameisen verschwanden und ließen einen harten Knoten zurück. »Da ist kein Symbol«, sagte sie. Die Worte schnürten ihr die Kehle zusammen. Das Kribbeln, das sie gespürt hatte, hatte nichts zu bedeuten gehabt.
    Er schüttelte den Kopf. »Nein«, antwortete er. »Becca …«
    »Nein, nicht«, sagte sie, denn sie wusste, dass er im Begriff stand, sich dafür zu entschuldigen, dass er ihr Leben nicht zu retten vermochte. Und genau das wollte sie am allerwenigsten von ihm hören. Außerdem war es auch gar keine Wunderkur, die sie im Sinn hatte. Vielmehr dachte sie daran, dass sie nicht Sterlings Lebensband war; daran, dass es irgendwo dort draußen eine andere Frau gab, eine Frau, die zu ihm gehörte, so wie er zu ihr gehörte.
    Unsicherheit flackerte in seinem Blick, und er machte ein Gesicht, als wollte er noch etwas sagen. Doch schließlich meinte er nur: »Ich geh das Essen aufwärmen, während du dich anziehst.«
    Er ließ ihr keine Zeit für eine Antwort. Nicht, dass sie wusste, ob nicht ohnehin ihre Stimme versagt hätte, da ihre Gefühlswallungen ihr die Kehle zuschnürten. Im nächsten Augenblick war er aufgestanden und hatte den Raum verlassen.
    Sie blieb noch eine Weile so sitzen, während das Wasser abkühlte und ein Teil von ihr mit ihm. Sie war nicht Sterlings Lebensband, aber sie hatte sich in ihn verliebt. Er bedeutete ihr etwas, und genau das war der Grund, warum es nicht fair war, ein Verhältnis mit ihm einzugehen, jemand anderes mit dem Schmerz des Verlusts zu belasten. Sie musste dieses Kreuz allein tragen. Alles andere wäre egoistisch.
    Becca stieg aus der Wanne, griff sich das flauschige weiße Handtuch vom Halter und wickelte sich darin ein. Auf einmal begann das Kribbeln in ihrem Nacken von Neuem.
    Einen Moment später erschien Sterling in der

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