Zombie-Lover
eifersüchtig zu sein, und ich möchte ihm eigentlich helfen. Aber ich weiß genau, dass ich anfange, nachlässig zu sein, weil ich nicht mehr mit ganzem He r zen bei der Sache bin. Deshalb ist es besser, wenn ich mich fer n halte und ihm seine Chancen nicht verderbe. Breanna ist recht pfiffig; sie kann ihm genauso gut helfen wie ich.«
»Jenny, sie ist darin längst nicht so gut wie du. Sie ist zu jung. Wie alt bist du?«
»In ein paar Tagen werde ich einundzwanzig. Was hat das damit zu tun?«
»Du hast doch am Tag der großen Hochzeit Geburtstag?«
»Ja. Nicht dass es eine Rolle spielen würde. Das ist nur ein Z u fall.«
»Ein Zufall«, wiederholte er nachdenklich. Dann kam er aufs Thema zurück. »Jenny, du musst Jeremy weiter helfen. Du kannst besser auf ihn eingehen, denn du bist eine Wolfsreiterin. Er hatte überhaupt keine Hoffnung mehr, bevor du kamst, und von da an ging es ihm immer besser. Zwischen euch besteht ein besonderes Band. Du kannst ihn jetzt nicht verlassen.«
»Aber ich schaffe es einfach nicht mehr!«
»Dann musst du ihm sagen, warum nicht.«
»Das kann ich nicht. Damit würde ich ihm nur Schuldgefühle b e reiten, und dann geht es ihm auch schlecht. Am besten, ich verha l te mich ruhig und meide seine Nähe.«
»Nein. Er braucht dich. Du musst ihm entweder helfen oder ihm unumwunden ins Gesicht sagen, warum du ihm nicht helfen kannst.«
»Sag du es ihm doch! Dann weiß er Bescheid, und ich mache niemandem eine peinliche Szene.«
Bink schüttelte den Kopf. In seinen Augen glomm es seltsam. »Ich glaube, das musst du ganz allein und selber tun.«
Jenny wollte wieder einen Einwand erheben und wischte sich die Tränen aus dem Gesicht. Dann kam noch jemand den Weg en t lang. Bink blickte ihr über die Schulter. »Ach hallo, Jeremy«, sagte er, als wäre niemand anders zu erwarten gewesen.
Jenny wollte davonlaufen, doch Bink ergriff sie sanft, aber fest beim Arm und drehte sie um, sodass sie den Werwolfprinzen a n sehen musste. »Sag es ihm.«
Noch andere näherten sich. Es gelangte also an die Öffentlic h keit. Jenny weinte noch heftiger.
»Jenny«, fragte Jeremy besorgt, »was ist denn los?«
»Ich kann’s nicht mehr tun«, stieß sie hervor.
»Jenny, ich brauche deine Hilfe. Kaum warst du fort, da wurde ich ungeschickt wie immer in Menschengestalt. Du verstehst mich und sorgst dafür, dass ich gut wirke. Breanna sagt, du hättest ein Händchen dafür, und das stimmt. Ich brauche dich.«
»Ich kann nicht!«
»Warum nicht?«
Es gab keinen Ausweg. »Weil ich dich selber liebe!« Sie war en t setzt, als sie sich so sprechen hörte; sie hatte damit nicht derart herausplatzen wollen.
Jeremy starrte sie fassungslos an. O nein, sie hatte es getan; sie hatte ihm die schlimmstmögliche Szene gemacht. Wie sollte das dumme kleine Elfenmädchen jemals damit leben?
»Du bist die Eine«, hauchte Jeremy.
»Es tut mir so Leid, dass ich alles verdorben habe«, sagte Jenny unter Tränen. »Das habe ich nicht gewollt. Aber du bist so nett und so tüchtig, und du bist ein Wolf. Ich habe mich hinreißen la s sen. Es tut mir Leid, es tut mir ehrlich Leid.« Sie wandte sich ab und durchbrach in blindem Taumel den Ring aus Leuten. Wo konnte sie sich verstecken?
»Du bist die Eine!«, wiederholte er. »Jenny, warte! Verstehst du denn nicht?«
Irgendetwas stimmte hier nicht. Sie blieb stehen. »Was?«
»Du bist meine wahre Liebe. Jetzt weiß ich es, weil du dich mir erklärt hast. Du bist die Eine, die ich heiraten will.«
Nun erst drang er zu ihr durch, aber sie begriff auch, was er da sprach. »Das kann nicht sein. Ich komme nicht einmal von dieser Welt. Du hast eine viel Bessere verdient. Sag so etwas nicht, nur weil du Mitleid mit mir hast. Ruiniere nicht dein Leben.« Sie floh.
Er setzte ihr hinterher und fing sie, drehte sie zu sich um. »Du hast es nicht gewusst! Du hast es nicht einmal vermutet. Du glaubst es noch immer nicht. Du bist eine Frau aus einem fremden Land. Von allein wärst du niemals zu mir gekommen. Das gehört alles zum Fluch. Doch jetzt ist der Fluch gebrochen. Jenny, ich liebe dich.«
Neue Tränen quollen hervor. »Ruiniere dir nicht dein Leben«, wiederholte sie mit gebrochener Stimme. »Das ist es nicht wert. Für niemanden.«
»Ich habe dich nicht erkannt, doch in der Rückschau ist es ganz offensichtlich. Eine Wolfsreiterin! Eine, die mich in beiden Gesta l ten mag. Der Fluch hat mich geblendet. Aber das ist nun vorbei.«
Sie sank in seinem Griff zusammen und
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