Zombie-Lover
gewissen Zusamme n halt, sodass der Staub sich an den Kanten sammelte und einen gewaltigen Klumpen auszeichnete.
»Jetzt können wir sie sehen«, sagte Jenny. »Und jetzt können wir sie davonblasen.«
Der Rokh flog an der Wolke vorbei nach unten und setzte das Boot ab. Dann flog er zu den geflügelten Ungeheuern von der Insel hinauf. Sie alle waren recht hübsche Frauen; der Begriff ›U n geheuer‹ dient mehr der Klassifizierung, als dass er abwertend g e meint wäre. Sie beobachteten, wie die Flugwesen sich am Boden festhielten und heftig mit den Flügeln zu schlagen begannen. Sie erzeugten einen Wind, der gegen die Wolke drückte.
»He, passt gefälligst auf, was ihr da macht!«, protestierte die Wo l ke.
»Tun wir ja«, entgegnete Jenny voll Genugtuung. »Wir jagen dich in die Luft.«
Und langsam, mit fortgesetzter Anstrengung, erreichten sie ihr Ziel: Sie trieben die Wolke von dem Strand und von der Insel fort, bis sie weit vor der Küste über dem Meer schwebte. Endlich e r fasste sie ein natürlicher Wind, und sie wurde fortgeblasen. Die schreckliche Bedrohung war abgewendet.
Die Frauen sackten erleichtert zusammen. Einige gingen, um d e nen zu helfen, die unter dem Einfluss der schädlichen Dämpfe gestanden hatten, nun aber weder versuchten, sich etwas Tödliches zuzufügen, noch etwas Obszönes miteinander zu treiben.
Jenny, Breanna, Jeremy und die drei Könige stiegen in das Boot, und das Boot kehrte in den Teich zurück. »Da hast du rasch g e dacht«, lobte König Dor den Werwolf.
»Jenny hat mich angestachelt«, entgegnete Jeremy. »Sie hat mich erkennen lassen, dass die Situation ernst sein konnte und dass ich am ehesten geeignet war, augenblicklich zu handeln.«
Sie blickten Jenny an, die plötzlich errötete. »Ich… es war doch nur… Krissica war so aufgeregt… Jeremy wusste, was zu tun war.«
»Dank deines Anstoßes«, sagte Dolph.
»Eigentlich ist es ein unglaublicher Zufall«, wandte Jeremy ein, »dass solch eine ausgefallene Gefahr ausgerechnet dann auftritt, wenn die Personen, die damit fertig werden können, gerade zu Besuch auf die Insel kommen.«
»Ja, da hast du wirklich Recht«, stimmte Dolph ihm erstaunt zu, »eine richtige Glückssträhne geradezu. Es hätte alles viel schlimmer kommen können.«
Dor warf Bink einen Blick zu. Bink sah woanders hin.
Breanna reckte den Kopf. »Justin sagt nein. Mit der Selbstbildi n sel in der Nachbarschaft musste so etwas einfach irgendwann pa s sieren. Wenn die Frauen nicht damit abgelenkt gewesen wären, Jeremy zu beeindrucken, hätten sie sich vermutlich sehr gut selbst um das Problem gekümmert.«
»Das nehme ich auch an«, stimmte Dolph zu, ohne besonders besorgt zu wirken.
Sie kamen an den Teich, und das Boot senkte sich hinein. Die Parade hoffnungsfroher Frauen ging weiter. Jenny bewegte Jeremy, zu jeder etwas Nettes zu sagen; er wurde immer besser, wenn es um solche Freundlichkeiten ging. Dadurch lief der Prozess viel glatter ab, obwohl keine der Frauen die Richtige für ihn war. Ta t sächlich mochte er sogar Jenny für ihre Hilfe.
Doch Jenny fühlte sich zusehends unruhig. Schließlich konnte sie es nicht mehr ertragen. »Breanna, kannst du für mich überne h men?«, flüsterte sie. »Ich muss fort.«
»Aber du machst es großartig«, wandte Breanna ein. »Seit du ihm hilfst, ist er viel besser geworden.«
»Bitte.«
»Okay. Aber komm bald zurück.«
Jenny stieg aus dem Boot und ging davon. Sie blinzelte, versuc h te, die Tränen zurückzuhalten. Schließlich wollte sie keine Szene machen.
Todunglücklich stapfte sie in den Wald. Was sollte sie nur tun?
Da bemerkte sie, dass ihr jemand folgte. Es war Bink, der so alt war und doch so jung wirkte. »Was ist denn los, Jenny?«
»Nichts, wirklich nichts«, sagte sie. »Es spielt keine Rolle.«
»Du warst so hilfsbereit und hast Jeremy so fruchtbar zur Seite gestanden. Nur durch deine Hilfe hat er gelernt, einen guten Ei n druck auf Frauen zu machen.«
»Das ist ja das Schlimme.«
»Wieso ist das schlimm?«
Sie versuchte es zu unterdrücken, aber es brach trotzdem aus ihr heraus. »Weil er mich auch sehr beeindruckt.«
»Nun, natürlich. Er ist ein Werwolfprinz, und ihr kommt wu n derbar miteinander aus.«
»Als Mann.« Da: Jetzt war es heraus.
Bink schwieg einen Moment und setzte die Teile zusammen. »A l so magst du ihn immer mehr, und da kommt es dich hart an, ihm zu helfen, andere Frauen zu beeindrucken.«
»Ja. Ich weiß, dass ich kein Recht habe,
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