Zombie-Lover
O r namente. Ehrfürchtig blickte Breanna sich um, und auch Justin war beeindruckt. Sie hatten das alte Schloss wirklich fein hergerichtet.
»Hier sind wir«, sagte Prinzessin Ida. »Geh nur hinein.« Dann blickte sie gleich durch Breannas Augen auf Justin. »Du auch, Ju s tin. Wir sind froh, euch bei uns zu haben.«
Sie sah ihn! Einen Augenblick lang war ihm schwindlig, und als er die Fassung wiedererlangt hatte, war Ida verschwunden. Er hatte sich unhöflich verhalten.
Sie fanden sich in einem gemütlichen Zimmer wieder, in dem Jenny auf sie wartete. »Hier ist deine Einladung«, sagte sie und reichte Breanna ein Kuvert.
Breanna blickte sich um. Auf dem Bett schlief Sammy. »Das ist Jennys Zimmer«, sagte er.
»Das ist dein Zimmer!«, rief Breanna. »Ich kann hier nicht ble i ben.«
Jenny blickte sie merkwürdig an. »Wir haben doch auch in dem Melancholienhain auf der Insel der Wölfe nebeneinander geschl a fen. Ist es hier denn schlimmer?«
»Nein. Nur, du bist die Braut. Ich kann doch nicht – «
»Bitte«, sagte Jenny. »Für mich hat sich alles so sehr geändert, dass mir ganz schwindlig ist. Ich kann mich überhaupt nicht ko n zentrieren. Du warst mir bei all diesen Frauen solch eine Hilfe. Kannst du mir bitte helfen, eine weitere Krise zu bewältigen?«
»Welche Krise?«
»Das wird die größte Hochzeit seit Jahren. So viele Gäste. Ich hätte nie gedacht, dass ich dabei bin. Ich wusste auch nicht, dass ich so viele Freunde habe. Ich fürchte, ich werde ohnmächtig.«
»Hilf ihr« , sagte Justin. »Jeder hier ist schwer beschäftigt, und sie braucht einen weiblichen Freund.«
Breanna begriff endlich. »Natürlich helfe ich dir.«
»Danke.« Jenny setzte sich aufs Bett. Sie sah plötzlich furchtbar müde aus.
»Du brauchst etwas Ruhe«, sagte Breanna. »Während du dich e r holst, gehe ich los und erkundige mich, was hier alles vorgeht.«
»Danke«, sagte Jenny noch einmal, legte sich neben Sammy und schloss die Augen.
Da musste Breanna daran denken, wie Jenny sich mit der Bitte an Sammy gewandt hatte, doch Jeremys wahre Liebe zu finden. Zur Antwort hatte der Kater Jenny angebettelt, ihn zu kraulen. Niemandem war der Gedanke gekommen, dass Sammy damit schon auf Jenny verwiesen hatte. Der Fluch hatte sich auch vom Zaubertalent des Katers nicht umgehen lassen.
Breanna verließ das Zimmer und schloss leise die Türe hinter sich. »Hier entlang«, bat Prinzessin Ida.
Breanna zuckte zusammen, und Justin wäre es ebenso ergangen. All das war so unheimlich.
»Ein Bankett steht bevor, aber ich glaube, Jenny ist zu müde, um daran teilzunehmen. Wenn es dir genauso geht, kannst du dir eine Mahlzeit aufs Zimmer bringen lassen und dich ausruhen.«
»Ja, das will ich auch«, stimmte Breanna ihr zu. »Aber ich habe versprochen herauszufinden, was hier vor sich geht.«
»Hier hast du einen Plan«, sagte Prinzessin Ida und reichte ihr ein Papier.
Breanna hob es vor die Augen, und so konnte auch Justin es l e sen. Auf dem Plan standen alle bevorstehenden Veranstaltungen mit Uhrzeit und den Namen der Teilnehmer verzeichnet. Jennys erster Termin war die auf den nächsten Tag angesetzte Genera l probe der Vermählung. »Das genügt«, meinte Justin.
»Jenny sagte, sie hätte gar nicht gewusst, dass sie so viele Freunde hat«, bemerkte Breanna zu Prinzessin Ida.
»Sie ist ein netter Mensch und hat sie verdient. Allerdings steckt noch mehr dahinter. Ihr erster Freund in Xanth war Che Zentaur, den zu beschützen alle geflügelten Ungeheuer geschworen haben. Ihre zweite Freundschaft schloss sie mit Gwendolyn Kobold, die nun Häuptling auf dem Koboldberg ist, eine mächtige Verbündete. Ein anderer Freund Jennys ist Sim, das Junge des Simurgh, das in einem späteren Jahrhundert Erbe des Universums wird. Sims Lehrmeister ist Che. Daher hat Jenny außerordentlich gute Ve r bindungen.«
Breanna pfiff anerkennend. »Davon hat sie mir nichts gesagt!«
»Das würde sie auch niemals tun. Sie sieht das alles anders. Aber der königlichen Hochzeit entkommen kann sie nicht.«
»Ich denke, ich kann ihr helfen, die Sache zu überstehen.«
Ida lächelte. »Da bin ich mir ganz sicher.«
In der Schlossküche wartete schon eine eingepackte warme Mahlzeit. Dort gab es auch einen Krug voll Spülcreme, mit dem das Mädchen ihr zerzaustes Haar reinigen konnte; eine Cremesp ü lung löst alle Haarknäuel. Außerdem erhielt Breanna eine ang e nehm riechende Duftmarke. Sie trug alles hinauf ins Zimmer und stellte es neben das
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