Zombie-Lover
weinte. Seine Erklärung vermochte sie nicht aufzunehmen. »Lass mich doch gehen.«
Jeremy antwortete ihr nicht mit Worten. Er zog sie an sich und hob ihren Kopf. Dann küsste er sie.
Der Gesang von tausend Chören erklang in ihrem Kopf. Die Detonation von tausend Balsambomben breitete sich von ihrem Mund aus. Die Liebe von tausend Welten durchströmte Jenny Elfe. Aller Zweifel war dahin. Sie ließ sich in entzücktes Vergessen sinken.
Als sie wieder zu sich kam, lag sie im Boot. Ringsum redeten Leute. »Ich glaube, jetzt wissen wir, für wen diese große Hochzeit ausgerichtet wird«, sagte Bink gerade. »Jeder mag Jenny.«
»Und warum Jenny die vielen Einladungen schreiben musste«, stimmte Dolph ihm zu. »Das ist Aufgabe der Braut.«
»Der Gute Magier wusste es«, sagte Dor. »Sie musste zur Insel der Wölfe kommen, doch der Fluch hat verhindert, dass sie den wahren Grund erkannte.«
»Welch ein Zufall, dass am Ende alles gut ausging«, meinte Vor a cia. »Prinz Jeremy hat seine wahre Liebe auf dieser Insel gefunden, also ist unsere Bedingung für seine Abreise erfüllt.«
»Ich glaube nicht, dass es ein Zufall war«, entgegnete Bink. »Es war vorherbestimmt.«
»Das finde ich auch«, sagte Jeremy. »Von Anfang an kamen wir so gut miteinander aus. Bevor ich mich’s versah, war ich in sie ve r liebt – ohne es zu wissen. Denn wegen des Fluchs musste sie es mir sagen.«
»Flüche sind schwierig zu umschiffen«, bemerkte Bink. »Sie schützen sich selbst, deshalb lassen sie sich nicht aufheben.«
Jenny schlug die Augen auf. Augenblicklich war Jeremy da und beugte sich zu ihr hinab. »Glaubst du mir jetzt?«, fragte er.
»Jetzt glaube ich dir«, antwortete sie schwach.
»An deinem Geburtstag heiraten wir auf Schloss Roogna. Dann nehme ich meine Ausbildung zum König wieder auf. Aber du bist immer bei mir. Ich hoffe, du hast nichts dagegen, meine Prinzessin oder Königin zu sein – zwischen den Ritten.«
»Solange ich nur bei dir bin.«
Er küsste sie wieder. Dadurch war sie für den Rest der Rückkehr außer Gefecht.
14 – Eine bemerkenswerte Hochzeit
Justin fand es interessant. Er weilte zum ersten Mal auf Schloss Roogna, denn zu der Zeit, als Trent ihn in einen Baum verwande l te, war das Schloss seit mehreren hundert Jahren im Urwald ve r schollen gewesen. Erst als Magier Trent nach Xanth zurückkehrte und es wiederbelebte, war das Schloss zum Mittelpunkt der xanth i schen Gesellschaft geworden. Nun wirkte es sehr beeindruckend und hatte einen gepflegten Graben samt Grabenungeheuer – Sou f flé Schlange natürlich – und zwei klassische Wasserspeier, die am Haupttor ihrem Geschäft nachgingen. Justin sah alles, dann Breanna schweifte mit großen Augen umher und ließ sich nichts entgehen. Auch sie war noch nie hier gewesen.
Am Tor kam ihnen Prinzessin Electra entgegen, um sie alle zu begrüßen und Prinz Dolph zu umhalsen. Justin hatte sie nur gel e gentlich gesehen, denn meist war sie mit den siebenjährigen Zwi l lingen beschäftigt, mit Dawn und Eve. Wenn die beiden nicht ve r reisten, blieb auch Electra zu Hause, aber manchmal besuchten sie Justins Baum. Electra trug Blue Jeans und sah eigentlich gar nicht aus wie eine Prinzessin, aber ganz eindeutig liebte Prinz Dolph sie. Königin Irene hieß König Dor zu Hause willkommen, und eine anziehende, wenngleich noch nicht wunderschöne junge Chamäl e on umarmte Bink.
Prinzessin Ida erschien. Justin erkannte sie an ihrer Ähnlichkeit mit Prinzessin Ivy und an dem kleinen Mond, der ihren Kopf u m kreiste, und stellte sie Breanna vor. »So viel gibt es zu tun, und wir haben so wenig Zeit«, sagte Ida. »Deshalb will ich die Proben ü berwachen. Ich glaube, deine Hilfe brauchen wir noch immer n ö tig, Breanna.«
»Du kennst mich?«, staunte Breanna.
»Du bist uns angekündigt worden, und man hat uns berichtet, wie du den drei Königen geholfen hast.«
»Oh.« Natürlich muss nicht eigens erwähnt werden, dass in der Gruppe der Neuankömmlinge Breanna die einzige weibliche Pe r son aus der Schwarzen Welle war.
»Ich zeige dir dein Zimmer«, fuhr Ida fort.
»Aber ich kann nicht hier bleiben«, wandte Breanna ein.
Ida neigte den Kopf. »Wieso nicht?«
»Ich bin nicht königlicher Abstammung. Ich bin nicht mal zur Hochzeit eingeladen. Ich bin niemand.«
»Oh, ich glaube schon, dass du jemand bist. Jenny wird dir eine Einladung schreiben. Hier entlang.« Ida ging voran ins Schloss.
Die Halle war riesig, und die Treppen schmückten erlesene
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