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Zombies auf dem Roten Platz

Zombies auf dem Roten Platz

Titel: Zombies auf dem Roten Platz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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ihn die geweihte »Waffe«.
    Es gab keine Explosion, ich hörte keinen Schrei, sondern sah, wie ein Zucken durch seine Gestalt lief, als wäre mein Gegner mit Strom in Berührung gekommen. Selbst unter der dicken Schminke war zu erkennen, daß sich seine Haut verfärbt hatte. Sie mußte einen violetten Schimmer angenommen haben.
    Dann fiel er zu Boden.
    Er sackte in die Knie, drehte sich dabei und kippte nach links zur Seite, wo er in einer gekrümmten Haltung liegenblieb. Er würde nie mehr aufstehen.
    Ich bückte mich und faßte ihn an, obwohl es mich anwiderte. Ich fühlte die Kälte seiner Haut und stellte auch fest, daß sie aufgedunsen war, denn es gelang mir, sie einzudrücken.
    Das war ein Zombie. Und damit hatte sich unsere Vermutung bestätigt. Es gab nicht nur die beiden Zombies vom Roten Platz hier in Moskau, sondern auch noch andere.
    Ich bekam Angst, als ich daran dachte. Diese unbekannte Größe konnte all unsere Pläne, Versuche und Hoffnungen durcheinanderwirbeln. Als ich zur Tür ging, lag eine Gänsehaut auf meinen Rücken. Ich öffnete und sah zwei Hotelgäste, die soeben mein Zimmer passierten. Die beiden Männer schauten mich kurz und prüfend an, bevor sie weitergingen.
    Mit einem Schritt hatte ich die Breite des Ganges überwunden, klopfte an Sukos Tür und drückte die Klinke, ohne das »Come in« meines Partners abzuwarten.
    Suko stand am Bett vor seinem offenen Koffer. Als er mein Gesicht sah, kam er einen Schritt vor.
    »Was ist geschehen, John?«
    Ich gab keine direkte Antwort, sondern deutete über die Schulter.
    »Komm mit.«
    Sekunden danach standen wir in meinem Zimmer neben dem Zombie und schauten auf ihn nieder.
    »Eine lebende Leiche?« fragte Suko.
    »Genau.«
    »Verdammt, dann gibt es also noch mehr.«
    Ich nahm auf dem Bettrand Platz und nickte. »Damit müssen wir leider rechnen.«
    Suko ging um den erledigten Zombie herum. Er runzelte die Stirn und murmelte: »Hat man bei den anderen Zombies nicht auch Schminke entdeckt?«
    »Sicher.«
    »Und der hier ist auch geschminkt.«
    Ich stand wieder auf. »Die Spur, Suko, die angeblich in das Theatermilieu führt, ist falsch. In einem Theater treten nur sehr selten Clowns auf. Wir müssen uns auf etwas anderes konzentrieren«
    »Auf einen Zirkus!«
    »Sehr richtig.«
    Suko schaute mich an. Ich sah das Erschrecken auf seinem Gesicht. »Mensch, John, doch hoffentlich nicht auf den russischen Staatszirkus. Das wäre ja ungeheuerlich. Überleg mal, der Staatszirkus, in aller Welt berühmt, von Zombies unterwandert. Nicht auszudenken«
    »Bezieh es trotzdem in deine Überlegungen mit ein.«
    »Ich glaube, ich dreh noch durch. Das Land gibt mir immer größere Rätsel auf.«
    Ich dachte bereits praktischer. »Hat Golenkow gesagt, wo er sich aufhält?«
    »Nein, vielleicht unten in der Halle.«
    »Werden wir gleich haben.« Ich ging zum Telefon. Es bestand noch aus schwarzem Kunststoff. Ich mußte einen weißen Knopf drücken und bekam die Rezeption.
    Man erklärte mir, daß ein Genosse Golenkow in der Halle wartete. Ich bat die Dame, ihn hochzuschicken.
    Er war sehr schnell da und stürmte in das Zimmer. »Das ist doch nicht möglich.«
    »Doch, Wladimir, das ist es«, sagte ich. »Dieser Tote ist der dritte Zombie, und er hatte sich in meinem Schrank versteckt.«
    Golenkow schaute auf das Möbel, danach auf mich, schüttelte den Kopf und fragte: »Wie kam er da hinein?«
    »Keine Ahnung was ihn dazu bewogen hat.«
    Golenkow kratzte sich am Kopf. »Das verstehe, wer will. Ich jedenfalls nicht.«
    »Sehen wir es mal anders«, sagte ich. »Könnte es nicht sein, daß uns die Zombies unter Kontrolle halten?«
    »Du meinst, daß sie uns beobachten?«
    »Genau.«
    Wladimir Golenkow ballte die Hände zu Fäusten. »Verdammt, das kann ich mir nicht vorstellen, das ist unmöglich. Wir haben doch alles geheimgehalten.«
    Ich lachte auf. »Vergessen Sie niemals, daß Zombies anders reagieren als Menschen.« Ich deutete auf den Körper. »Vielleicht hat er nicht mich gemeint, sondern Sie. Alles ist möglich. Wobei ich mir die Frage stelle, ob er wirklich der letzte gewesen ist, der hier in Moskau umherirrte.«
    »Kann ich mir nicht vorstellen«
    »Eben«
    »Jedenfalls können wir uns die Theaterspur abschminken«, erklärte Suko. »Schauen Sie sich den Toten an Vor uns liegt ein Clown. Und Clowns treten im Zirkus auf. Sie haben doch hier in Moskau einen weltberühmten.«
    Der Russe wurde noch bleicher. »Sie meinen doch nicht etwa den

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