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Zonta-Norm regelwidrig

Zonta-Norm regelwidrig

Titel: Zonta-Norm regelwidrig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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…?« Die Er­klä­rung dräng­te sich auf, und den­noch war sie scho­ckie­rend. »Von wem?«
    »Das läßt sich schlecht sa­gen«, ant­wor­te­te der Wis­sen­schaft ler. »Auf je­den Fall von je­mand, der nicht woll­te, daß wir die Gän­ge fin­den.«
    »Aber er konn­te nicht wis­sen, daß wir hier vor­bei­kom­men wür­den …«
    »Seit der Lan­dung der ›1418‹ in der Han­gar­hal­le be­stand dar an wohl kaum ein Zwei­fel«, gab er zu be­den­ken.
    »Aber das war erst vor ein paar Stun­den!« pro­tes­tier­te ich.
    Al­li­son wieg­te den Kopf.
    »Plas­ti­ze­ment ist rasch ge­gos­sen … be­son­ders wenn man ein paar leis­tungs­fä­hi­ge Ro­bo­ter zur Ver­fü­gung hat.«
    Sei­ne Ar­gu­men­te hat­ten Hand und Fuß, das muß­te man ih­nen las­sen. Nur ei­nes stör­te mich noch.
    »Warum soll­ten wir dar­an ge­hin­dert wer­den, die Mann schafts­quar­tie­re zu fin­den?« woll­te ich wis­sen.
    »Es gibt, so­weit ich se­hen kann, zwei Er­klä­run­gen«, ant­wor­te te Al­li­son be­däch­tig. »Die ers­te ist, daß von hier aus ein di­rek­ter Weg zum Zen­trum von ZON­TA führt. Den soll­ten wir nicht ent­de­cken. Aber an die­se Er­klä­rung glau­be ich sel­ber nicht so recht. Oben am En­de des Schach­tes gibt es si­cher­lich auch einen Weg, der wei­ter­führt, und wenn wir uns nur all­ge­mein in west­li­cher Rich­tung hal­ten, kön­nen wir das Zen­trum nicht ver­feh­len. Ob wir ei­ne Stun­de frü­her oder spä­ter dort an­kom­men, ist nicht wirk­lich wich­tig.«
    Er schwieg.
    »Al­so was glau­ben Sie dann?« frag­te ich un­ge­dul­dig. »Wel­ches ist die an­de­re Er­klä­rung?«
    »Wir soll­ten ge­zwun­gen wer­den, den Weg durch den Schacht zu neh­men. Viel­leicht des­we­gen, weil man uns am obe­ren Schach­ten­de ei­ne Fal­le ge­legt hat­te …«
     
     
6.
     
    Wir zo­gen wei­ter – ich ziem­lich nach­denk­lich, weil Al­li­sons Er­wä­gun­gen wie im­mer Hand und Fuß hat­ten. Ge­setzt den Fall, über­leg­te ich, die So­gh­mo­ler hät­ten in der al­ten Mar­s­stadt be­reits fes­ten Fuß ge­faßt, ge­setzt wei­ter­hin den Fall, sie be­sä­ßen einen über­le­ge­nen Ko­da­tor (was über­aus wahr­schein­lich war) und könn­ten da­mit auf ZON­TA stär­ke­ren Ein­fluß neh­men als ich mit mei­nem Ta­schen­ge­rät … dann hät­ten sie oh­ne Zwei­fel so­fort von der An­kunft der »1418« er­fah­ren und in der Tat ge­nau ge­wußt, auf wel­chem Weg wir vor­drin­gen wür­den. Al­li­son hat­te recht: Das Auf­fül­len von Gang­mün­dun­gen mit Guß­mas­se war – be­son­ders dann, wenn man Wer­kro­bo­ter zur Ver­fü­gung hat­te – kei­ne be­son­ders zeit­rau­ben­de An­ge­le­gen­heit. Die So­gh­mo­ler hat­ten leicht auf die Idee kom­men kön­nen, daß wir die Funk­ti­on des Schach­tes durch­schau­en und nach Zweig­gän­gen zu su­chen be­gin­nen wür­den. Es lag aber nicht in ih­rer Ab­sicht, uns die Gän­ge und die dar­an an­schlie­ßen­den Mann­schafts­quar­tie­re fin­den zu las­sen, weil von dort aus wahr­schein­lich Dut­zen­de, wenn nicht so­gar Hun­der­te von We­gen wei­ter ins In­ne­re der sub­lu­na­ren Stadt führ­ten. Ihr Plan war dar­auf aus­ge­rich­tet, daß wir einen be­stimm­ten Kurs bei­be­hiel­ten und zu ei­ner ei­ni­ger­ma­ßen ge­nau vor­be­re­chen­ba­ren Zeit an ei­nem be­stimm­ten Punkt vor­bei­ka­men, an dem sie ei­ne Fal­le für uns auf­bau­en woll­ten. Die Gang­mün­dun­gen wa­ren zu­ge­gos­sen wor­den, da­mit wir die Gän­ge mit Hil­fe der üb­li­chen Me­tho­de, das heißt durch Ab­klop­fen der Wän­de, nicht fin­den konn­ten. Da­durch wur­den wir ver­an­laßt, wei­ter durch den Schacht nach oben zu stei­gen, und oben am Aus­gang war­te­te der Feind auf uns.
    Das war Al­li­sons Hy­po­the­se. Sie hat­te, wie ge­sagt, Hand und Fuß. Aber einen Wi­der­spruch gab es den­noch. Wenn die So­gh­mo­ler ei­ne Fal­le für uns er­rich­tet hat­ten, warum mach­ten sie sich dann noch die Mü­he, einen der sub­lu­na­ren Druck­be­häl­ter zu ent­lee­ren, um uns durch den ent­ste­hen­den Or­kan in die Tie­fe rei­ßen zu las­sen? War es ih­re Ab­sicht ge­we­sen, uns le­dig­lich zu de­zi­mie­ren, so daß sie oben am Aus­gang des Schach­tes um so

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