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Zonta-Norm regelwidrig

Zonta-Norm regelwidrig

Titel: Zonta-Norm regelwidrig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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wahr­schein­lich an­mes­sen kann.«
    Ich wur­de stut­zig.
    »Über­licht­schnel­le Im­pul­se, de­ren ener­ge­ti­sche Struk­tur uns nicht be­kannt ist? Wie wol­len Sie die an­mes­sen?«
    »Nicht die Im­pul­se selbst, son­dern nur ih­re Aus­wir­kun­gen im Be­reich der kon­ven­tio­nel­len Phy­sik«, ant­wor­te­te Al­li­son has­tig, als fürch­te er, es kön­ne ihm je­mand mit der Er­klä­rung zu­vor­kom­men. »Sie ha­ben recht! Die ei­gent­li­che Strah­lung des Ko­da­tors ist für uns nach wie vor un­faß­bar. Aber je­der Ko­da­to­rim­puls er­zeugt ei­ne elek­tro­ma­gne­ti­sche Be­gleiter­schei­nung, und die läßt sich nach­wei­sen.«
    Wenn er recht hat­te und wenn sich sein Prin­zip in ein brauch­ba­res Meß­ge­rät um­wan­deln ließ, war sei­ne Ent­de­ckung in der Tat Gold wert.
    »Stel­len Sie sich vor, daß es uns dann ein leich­tes wä­re«, sag­te Nis­hi­mu­ra, »die Un­ter­hal­tung der So­gh­mo­ler mit ZON­TA zu be­lau­schen!«
    »Mo­ment mal!« pro­tes­tier­te ich. »Bis­lang war nur von Nach­weis die Re­de. Oder wol­len Sie be­haup­ten, daß man die Se­kun­där­si­gna­le auch in­ter­pre­tie­ren kann?«
    »Al­li­son be­haup­tet das, nicht ich«, ant­wor­te­te der Ja­pa­ner.
    Ich blick­te Al­li­son fra­gend an. Er zuck­te ein we­nig ver­le­gen die Ach­seln.
    »Ich glau­be, daß es mög­lich ist, Sir. Wenn Sie mir nur Zeit und Ge­le­gen­heit ge­ben …«
    »Was brau­chen Sie?«
    »Ein paar un­se­rer her­kömm­li­chen Meß­ge­rä­te, die ich aus­ein­an­der­neh­men kann, um mei­ne Bau­tei­le zu ge­win­nen. Und dann Ih­ren Ko­da­tor.«
    »Aus­ge­schlos­sen! Den Ko­da­tor kön­nen Sie nicht ha­ben!«
    »Nur zum Tes­ten, Sir!« fleh­te Al­li­son. »Ich muß doch mein Meß­ge­rät an ir­gend et­was ka­li­brie­ren!«
    »Gut, das ist ge­neh­migt.«
    Er war glück­lich. Er be­dank­te sich über­schweng­lich, und schließ­lich zo­gen die bei­den Wis­sen­schaft­ler wie­der da­von. Wahr­schein­lich wür­den sie die gan­ze Nacht hin­durch kein Au­ge zu­tun, son­dern eif­rig an der Ver­wirk­li­chung ih­res Prin­zips ar­bei­ten.
    Als es hell wur­de, tauch­te Fra­mus G. Al­li­son mit rot­um­rän­der­ten Au­gen auf und bat um den Ko­da­tor.
    »Was – sind Sie schon fer­tig zum Tes­ten?« frag­te ich über­rascht.
    »Ja«, sag­te er und gähn­te. »Wir hat­ten zehn Stun­den Zeit, das ist ei­ne gan­ze Men­ge, wenn man weiß, was man will.«
    Ich gab ihm das kost­ba­re Ge­rät.
    »Zwei Stun­den … und kei­ne Mi­nu­te län­ger. Reicht das?«
    »Müß­te rei­chen«, brumm­te er und eil­te da­von.
    »Warum aus­ge­rech­net zwei Stun­den?« woll­te Han­ni­bal wis­sen, der un­ser Ge­spräch mit­ge­hört hat­te.
    »Ich möch­te mich in der Stadt um­se­hen«, ant­wor­te­te ich. »Län­ger als zwei Stun­den soll­te un­ser Aus­flug nicht dau­ern. Die­ser Platz hier ist ziem­lich si­cher, weil man je­den von wei­tem aus­ma­chen kann, der sich ihm nä­hert. In der Stadt da­ge­gen gibt es dunkle Gas­sen und un­über­sicht­li­che Win­kel. Da ist es prak­ti­scher, wenn ich den Ko­da­tor hier­las­se … zu­mal ZON­TA in letz­ter Zeit oh­ne­hin nicht be­son­ders kon­ver­sa­ti­ons­lus­tig ist.«
    Han­ni­bal woll­te mich nicht al­lein zie­hen las­sen, und dies­mal gab ich sei­nem Drän­gen nach. Da ZON­TA oh­ne­hin nichts von uns wis­sen woll­te, er­schi­en es nicht mehr so wich­tig, daß sich, wenn wir un­se­re Trup­pe auf­teil­ten, bei je­dem Teil ein Mar­s­quo­ten­be­rech­tig­ter be­fand. Ich nahm au­ßer­dem Lis­ter­man und drei sei­ner Leu­te mit. Das mi­li­tä­ri­sche Kom­man­do über die zu­rück­blei­ben­de Ab­tei­lung über­nahm May­koft, nach­dem Stea­mers sich trotz sei­nes hö­he­ren Ran­ges dar­an nicht in­ter­es­siert ge­zeigt hat­te.
    Wir ver­lie­ßen den Park in nörd­li­cher Rich­tung, über­quer­ten ei­ne der brei­ten Haupt­ver­kehrs­ach­sen und dran­gen in ei­nes der al­ten Stadt­vier­tel ein. Ich war vor al­lem auf der Su­che nach of­fi­zi­ell aus­se­hen­den Ge­bäu­den, denn nur in ei­nem sol­chen, mein­te ich, wä­re der Zu­gang zu dem tiefer ge­le­ge­nen Rech­ner­zen­trum zu fin­den. Wir durch­such­ten ein paar

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