Zonta-Norm regelwidrig
Erklärung geben; aber dieses von Hannibals Hochenergiestrahl arg zugerichtete Loch wollte sie uns nicht offenbaren.
Wir drangen in den Gang ein. Die Tür in der hinteren Stirnwand leistete uns keinen Widerstand: Jetzt, 187.000 Jahre, nachdem sie zum letzten Mal von einem Marsianer benutzt worden war, öffnete sie sich noch bereitwillig und nahezu geräuschlos, als ich mich ihr bis auf wenige Schritte genähert hatte.
Ich trat in einen Saal, dessen Deckenbeleuchtung aufflammte, sobald ich die Schwelle überschritt. Der Anblick, der sich mir bot, war verblüffend und unheimlich in seiner Art. An den Wänden entlang zogen sich Reihen kleiner Kojen, zu drei Stockwerken übereinander. In der Mitte des Raumes standen Sitzgruppen mit bequemen Gliedersesseln und niedrigen Tischen. Alles machte den Eindruck, als sei es eben erst zum letzten Mal aufgeräumt worden und erwarte in jedem Augenblick die Ankunft einer marsianischen Raumschiffbesatzung. Es gab keine Spur von Staub, und die Luft roch frisch. Nichts, aber auch gar nichts wies darauf hin, daß diese Unterkunft vor annähernd zweihundert Jahrtausenden zuletzt in Benutzung gewesen war.
Zur linken Hand führte ein Gang, der nach der Art einer Rampe abwärts geneigt war, in einen zweiten Saal der gleichen Art. Jeder Raum war zur Unterbringung von knapp zweihundert Marsianern eingerichtet, wie ich rasch überflog. Auch der zweite Saal hatte einen Ausgang, der zum Schacht hinausführte, und eine zweite, größere Tür, die dem Innern der alten Marsstadt zugewandt war. Das hatten wir gesucht! Wir machten uns sofort an dem Portal zu schaffen und stellten fest, daß es sich ebenso freiwillig öffnete wie die Tür, durch die wir gekommen waren. Es mündete auf einen halbkreisförmigen Platz, der von einer hoch im Felsen aufgehängten Sonnenlampe beleuchtet wurde und von dessen gegenüberliegender Wand mehrere breite Gänge strahlenförmig ins Innere des Mondgesteins führten.
Ich überlegte gerade, welchen der Gänge wir für unser weiteres Vordringen benützen sollten, da schüttelte mich jemand am Arm. Ich wandte mich um und erkannte Allison. Erwirkte aufgeregt.
»Ich habe etwas entdeckt, Sir«, sagte er. »Vielleicht möchten Sie es sich ansehen.«
Was Framus G. Allison entdeckte, war allemal das Ansehen wert. Ich folgte ihm zurück durch den Saal und hinein in den Gang, der die Verbindung mit dem Schacht herstellte. Es war dies nicht der Gang, durch den wir gekommen waren, sondern der des zweiten Saales. Ich hätte mir denken können, daß es Allison keine Ruhe lassen würde, warum wir durch Abklopfen der Schachtwand die Gänge nicht hatten finden können.
Er führte mich bis ans Ende des Ganges. Dann trat er wortlos beiseite und deutete auf eine grauweiße, unregelmäßig aufgeschichtete Masse, die den Gang völlig verschloß. Wenn es überhaupt eine Tür gab, dann lag sie hinter dieser Masse und war nicht mehr zu benützen.
»Ich nehme an, das erklärt, warum wir durch Klopfen nichts fanden, nicht wahr?« sagte ich.
Allison nickte. Sein Gesicht war ungewöhnlich ernst.
»Es erklärt noch einiges mehr«, sagte er.
Er beugte sich vor und strich mit der Hand über die Masse. Ein paar Krümel lösten sich und rieselten zu Boden.
»Wenn Sie fühlen mögen, Sir«, forderte er mich auf.
Ich strich über das grauweiße Zeug. Das Gefühl der Wärme war wie ein Schock. Ich betrachtete die Masse genauer. Nach ihrer Form zu urteilen, war sie gegossen worden, eine Art Plastizement, wie ihn auch die terranische Bauwirtschaft verwendete. Daß sie noch immer Wärme ausstrahlte, verwirrte mich. Ich sah Allison an.
»Erst vor kurzer Zeit gegossen, würde ich sagen«, bemerkte er trocken.
»Erst vor kurzer Zeit
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