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Zonta-Norm regelwidrig

Zonta-Norm regelwidrig

Titel: Zonta-Norm regelwidrig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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Rech­ner muß­te der Ver­dacht kom­men, daß sich an Bord der ›1418‹ ein Mar­s­quo­ten­be­rech­tig­ter be fin­de. Des­we­gen schal­te­te er den Or­ter­schutz wie­der ein.«
    »Und da­her auch kur­ze Zeit spä­ter der Schock«, ver­mu­te­te Nis­hi­mu­ra.
    »Ganz rich­tig. Mi­nu­ten spä­ter mel­de­te sich Ge­ne­ral Kon­nat als Erb­be­rech­tig­ter über sei­nen Ko­da­tor. ZON­TA er­kann­te, daß er einen feind­li­chen Akt ge­gen­über ei­nem Mar­s­quo­ten­be­rech­tig­ten durch­ge­führt hat­te. Wenn das kein Schock ist …!«
    »Aus ZON­TAs Pro­gramm­stö­rung er­klä­ren sich wahr­schein­lich auch die üb­ri­gen Vor­fäl­le, die seit un­se­rer Lan­dung im sub­lu­na­ren Han­gar statt­ge­fun­den ha­ben«, mein­te Nis­hi­mu­ra. »Zu die­ser Zeit wur­de der Rech­ner schon von zwei Ko­da­to­ren be­ar­bei­tet: un­se­rem und dem Ge­rät der So­gh­mo­ler. Ich ver­mu­te, daß der Ro­bo­ter­an­griff auf einen un­kon­trol­lier­ten Re­flex­be­fehl des Com­pu­ters zu­rück­zu­füh­ren ist.«
    »Eben­so die at­mo­sphä­ri­sche Flu­tung des Schach­tes«, misch­te sich Al­li­son ein. »Der üb­ri­gens den So­gh­mo­lern über­haupt nicht in den Kram paß­te, weil sie um die­se Zeit am obe­ren En­de des Schach­tes auf uns war­te­ten, wie ich nach wie vor be­haup­te.«
    »Und wie geht es wei­ter?« woll­te ich wis­sen.
    »In der ver­gan­ge­nen Nacht ge­sch­ah es«, sag­te Al­li­son, »daß ZON­TA end­gül­tig durch­dreh­te. Die wi­der­spre­chen­den Be­feh­le aus zwei Ko­da­to­ren wa­ren ein­fach zu­viel für die Stan­dard­pro­gram­mie­rung. Ich bin je­doch ziem­lich si­cher, daß die al­ten Mar­sia­ner für einen sol­chen Fall ih­re Si­cher­heits­vor­keh­run­gen ge­trof­fen ha­ben. Ich fürch­te fast, daß ZON­TAs Stan­dard­pro­gram­mie­rung jetzt durch ei­ne Aus­nah­me­pro­gram­mie­rung er­setzt wird.«
    »Warum fürch­ten Sie das, Fra­mus? Dann hät­ten wir es doch end­lich wie­der mit ei­nem ver­nünf­ti­gen Rech­ner zu tun, mei­nen Sie nicht auch?«
    Al­li­son schüt­tel­te den Kopf. Da­bei starr­te er vor sich hin wie ei­ner, dem es schwer­fällt, ei­ne un­an­ge­neh­me Bot­schaft an den Mann zu brin­gen.
    »Ver­nünf­tig schon«, sag­te er. »Aber nicht in un­se­rem Sin­ne.«
    »Wie mei­nen Sie das?«
    »Ich mei­ne, daß die Aus­nah­me­pro­gram­mie­rung den be­ste­hen­den Kon­flikt nur da­durch lö­sen kann, daß sie bei­de Par­tei­en, uns eben­so wie die So­gh­mo­ler, als feind­lich be­trach­tet.«
    Das wa­ren ja schö­ne Aus­sich­ten!
    Ich konn­te nur hof­fen, daß Al­li­son sich we­nigs­tens die­ses ei­ne Mal ver­kal­ku­liert hat­te. Aber mei­ne Hoff­nung soll­te bald zu­schan­den wer­den.
    Wir dran­gen un­be­hin­dert in den al­ten Stadt­kern ein. Wir wuß­ten we­nig dar­über, wie die al­ten Mar­s­städ­te sich re­giert hat­ten; nur ei­nes war uns im Lau­fe der Zeit klar­ge­wor­den: Das auf der Er­de üb­li­che zen­tra­lis­ti­sche Sys­tem, das sich in ei­ner Mas­sie­rung von Ver­wal­tungs­bau­ten im Zen­trum der großen Städ­te kund­tat, war den Mar­sia­nern fremd ge­we­sen. Ich hat­te den Stadt­kern als Ziel nur des­we­gen ge­wählt, weil dort die Be­woh­ner­dich­te grö­ßer ge­we­sen war als sonst­wo und weil auch in ei­ner de­zen­tra­li­sier­ten Ver­wal­tung die Wahr­schein­lich­keit, ein öf­fent­li­ches Ge­bäu­de zu fin­den, dort am größ­ten sein muß­te, wo die meis­ten Men­schen woh­nen.
    Wir hat­ten ziem­lich bald Er­folg. Wie­der­um, wie beim letz­ten Mal, auf ei­nem Platz, des­sen Be­gren­zung durch zwei halb­kreis­för­mig ge­krümm­te Gas­sen ge­bil­det wur­de, fan­den wir ein um­fang­rei­ches, lang­ge­streck­tes Ge­bäu­de, das sich durch die Viel­zahl sei­ner Fens­ter und Ein­gän­ge als öf­fent­li­ches Bau­werk ver­riet. Es war um ei­ni­ges grö­ßer als der Bau, in dem Han­ni­bal und ich uns in der Fal­le der So­gh­mo­ler ge­fan­gen hat­ten. Dement­spre­chend grö­ßer war auch mei­ne Hoff­nung, daß wir hier einen Zu­gang zu dem in der Tie­fe ge­le­ge­nen Rech­ner­kom­plex fin­den wür­den.
    Erd­ge­schoß und Kel­ler­räu­me wur­den gründ­lich durch­sucht. Aber das,

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