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Zorn: Thriller (German Edition)

Zorn: Thriller (German Edition)

Titel: Zorn: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arne Dahl
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Kerstin das gesagt?«
    »Ich habe diesen Mann immerhin den ganzen Weg aus Nowosibirsk bis hierher gebracht«, entgegnete Söderstedt.
    »Wie man so schön sagt«, meinte Norlander.
    »Nein, buchstäblich«, entgegnete Söderstedt.
    »Sie hat mich gebeten, mich hier hinzusetzen«, erklärte Norlander. »Also, Kerstin.«
    »Aha«, erwiderte Söderstedt.
    »Aha«, wiederholte Norlander.
    »Nicht gerade ein schwer zu lösendes Rätsel für zwei erfahrene Detektive«, meinte Söderstedt.
    »Auch wenn ich im Augenblick nicht ganz in Form bin«, erwiderte Norlander. »Ich bin nämlich als Zeuge hier. Ich weiß allerdings nicht genau, worauf sie hinauswill.«
    »Ach ja, Isli Vrapi. Ich habe davon gehört.«
    »Ohne von dir hören zu lassen.«
    »Ja, tut mir leid. Ich hatte so viel um die Ohren. Aber ich muss zugeben, dass ich wirklich schlecht darin bin, von mir hören zu lassen. In Holland habe ich jegliche sozialen Kontakte vernachlässigt.«
    »Dürfen denn Astrid und ich das kompensieren, indem wir dich heute Abend zum Essen einladen? Zu Hause in der Banérgata?«
    Arto Söderstedt lächelte und antwortete: »Sehr gerne. Geht es Astrid gut? Und Charlotte und Sandra?«
    »Wie schön«, meinte Norlander. »Gegen sieben Uhr? Ja, danke, es geht ihnen gut. Und den zahlreichen Mitgliedern der Familie Söderstedt geht es auch gut?«
    »Es ist zu zeitraubend, jeden einzeln durchzugehen«, antwortete Söderstedt. »Aber zusammengefasst: Ja, es geht ihnen gut.«
    In dem Augenblick hielt Kerstin Holm es nicht länger aus. Sie kam hinter den Kulissen hervor und betrat den Vernehmungsraum. Im gleichen Moment waren hinter der zweiten Tür Geräusche zu hören, woraufhin Söderstedt sie öffnete. Chavez presste gerade Viktor Larsson zu Boden und entschied mit einer exakt platzierten Linken gegen Larssons rechte Schulter den Kampf für sich. Larsson sackte in sich zusammen.
    »Wir können nicht ewig hier warten«, rief Chavez entschuldigend aus.
    »Mein Fehler, mein Fehler«, entgegnete Kerstin Holm und ging auf die beiden zu. »Nehmt doch einfach den Raum nebenan.«
    Und dann platzte es aus ihr heraus: »Arto, du Held!«
    Sie breitete vor dem erstaunten Arto Söderstedt die Arme aus, der schließlich etwas zögerlich ihre Umarmung erwiderte. Dann überließ er Kerstin Holm und Viggo Norlander sich selbst.
    Norlander starrte Holm an. »Wieso Held?«, fragte er schließlich.
    »Er hat in Sibirien einen Einsatz geleistet, der wohl in die Polizeigeschichte eingehen wird«, erklärte Holm und setzte sich Norlander gegenüber.
    »In Sibirien? Aber das ist doch nur so eine Redewendung.«
    »Stimmt«, Kerstin Holm lächelte. »Ihr könnt euch ja heute Abend darüber unterhalten.«
    »Ja, ja, der Polizeispiegel.« Viggo Norlander lächelte ebenfalls. »Du hast unser Zusammentreffen arrangiert und uns dann heimlich beobachtet. Sentimentales Weib.«
    »Jetzt müssen wir aber über andere Dinge reden, Viggo.«
    »Ja, ich stelle fest, dass hinter der sentimentalen Fassade absolute Konzentration lauert.«
    »Wir holen beide tief Luft und versuchen dann zu dem Pub im Götgatsbacken am Abend des 11. Mai um 23.10 Uhr zurückzukehren. In Ordnung?«
    »Ich habe viel darüber nachgedacht«, sagte Norlander.
    »Wir werden das Ganze diesmal aus einer anderen Perspektive betrachten«, erklärte Holm. »Ich möchte nämlich, dass du dich auf den alten Alkoholiker konzentrierst, der sich an dir festgeklammert hat. Wann ist dir dieses Säufergrüppchen zum ersten Mal aufgefallen, und was ist da genau abgelaufen?«
    »Die Säufer?«, rief Norlander aus. »Warum denn zum Teufel ausgerechnet die?«
    »Versuch einfach, dorthin zurückzukehren. An was erinnerst du dich?«
    »Ja, verdammt ... Gib mir eine Minute.«
    Es war eine Minute, die Kerstin Holm einzig und allein damit zubrachte, mühsam ihre Ungeduld zu verbergen.
    Schließlich sagte Viggo Norlander: »Ich habe mich zweimal bis vor zur Theke durch die Menge geschoben. Beim ersten Mal standen extrem viele Leute im Weg, und ich habe meine gesamte Konzentration darauf verwendet, Blickkontakt mit dem Barmann aufzunehmen. Aber da hatte ich die Säufer schon wahrgenommen. Sie standen ein wenig am Rand der Theke. Ehrlich gesagt, habe ich hauptsächlich ihren Geruch wahrgenommen. Beim zweiten Mal war es anders, da standen weniger Leute herum, und ich hab den Pennergeruch gleich wiedererkannt. Was dann geschah, weiß ich nicht mehr. Und dann ging die Schießerei auch schon los.«
    »Jetzt wirst du aber ungenau,

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