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Zorn und Zärtlichkeit

Zorn und Zärtlichkeit

Titel: Zorn und Zärtlichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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warum? Ihr haltet doch so viel von Probeehen und seid stets bereit, unschuldige Mädchen zu verführen. Wie viele junge Frauen habt Ihr schon entehrt und dann sitzenlassen, ohne zu überlegen, was ihre künftigen Ehemänner denken würden?«
    »Das reicht jetzt, Sheena. Ich habe dich geheiratet, obwohl ich glauben musste , du wärst schon mit einem anderen zusammengewesen. Also siehst du, wie wenig mir das im Grunde bedeutet. Trotzdem leugne ich nicht, wie sehr es mich freut, dass ich der erste Mann in deinem Leben bin. Wenn du mich deshalb für selbstgefällig hältst, kann ich es nicht ändern. Hier...«, fügte er in sanfterem Ton hinzu und goß ihr noch ein bißchen Wein ein. »Trink, wenn dir das hilft.«
    Sie schaute auf den Kelch in seiner Hand und schüttelte mutlos den Kopf. »Nichts wird mir helfen - es sei denn, Ihr habt Mitleid mit mir und laßt mich gehen.«
    »Damit du dich weiterhin vor Angst verzehrst? So grausam bin ich nicht.«
    Natürlich - wie hätte sie auch hoffen können, dass er sich anders besinnen würde? Sie holte tief Atem und wappnete sich, um der Gefahr ins Auge zu schauen. Jamie stellte den Kelch beiseite, dann legte er die Hände auf ihre Schultern, bevor sie sich zu ihm wenden konnte. Sie spürte seine Brust an ihrem Rücken. Ihr Haar war an den Seiten hochgesteckt, so dass er es nicht beiseite schieben musste , um mit den Daumen über ihren Hals zu streichen. »Ich will dir alle deine Ängste nehmen, Sheena«, flüsterte er, »für immer.«
    Seine Lippen berührten ihre zarte Haut, dicht unter ihrem Ohr, ein seltsames Prickeln durchströmte ihren Nacken und die Schultern. Ihre Widerstandskraft erlahmte, und sie neigte unwillkürlich den Kopf zur Seite, um seinen Lippen eine größere Angriffsfläche zu bieten - wovon sie sofort Gebrauch machten.
    Wenn er ihr weh tat - nun, das würde sich nicht ändern lassen. Aber wenn er es nicht tat? Welch ein schöner Gedanke, dass sie sich vielleicht in ihm getäuscht hatte und ihm andere Gefühle entgegenbringen könnte als Haß und Furcht...
    Sheena fand keine Zeit mehr, diese Möglichkeit zu erwägen, denn Jamie drehte sie zu sich herum und nahm sie fest in die Arme. Sanft berührte sein Mund den ihren, genauso wie an jenem Tag auf dem Felsen, über dem Teich. Da war sie nicht mehr fähig, klar zu denken, ihre Gefühle gewannen die Oberhand. Sie glaubte zu schweben, federleicht, nur getragen von seinen Armen. Ihr Körper schien durch den Himmel zu fliegen, atemberaubend schnell.
    Wie lange sie vor dem Kamin gestanden hatten, wusste Sheena später nicht mehr. Halb benommen merkte sie, wie sich Jamies Küsse änderten, wie seine Leidenschaft wuchs. Es war nur der warme Hauch des Feuers auf ihrer Haut, den sie ganz deutlich wahrnahm. Ihr Kleid und ihre Unterröcke lagen zerknüllt zu ihren Füßen.
    Sie war nackt, vor den Augen eines Mannes - nein, nicht irgendeines Mannes... Das Blut stieg ihr in die Wangen, hastig versuchte sie sich zu bedecken, aber Jamie schob ihre Hände beiseite, schlang die Arme um ihre Taille und zog sie wieder an sich. Und dann küßte er sie von neuem. Sollte sie sich der köstlichen Wärme überlassen, die ihre Adern durchströmte - oder sollte sie gegen ihn ankämpfen und fliehen?
    Sie war immer noch unentschlossen, als er sie hochhob, zum Bett trug und behutsam auf die weißen Laken legte. Er begann sich auszuziehen, und sie war für wenige Sekunden von seinen Händen befreit, hatte die Möglichkeit davonzulaufen. Aber Jamie erriet ihre Gedanken, und während er sie mit seinen Augen liebkoste, versuchte er sie mit zärtlichen Worten zu beschwichtigen. »Du hast nichts zu fürchten, Sheena. Ich würde dir niemals weh tun. Du bist mir wertvoller als alles, was ich je erträumt habe. Spürst du das nicht, meine Süße? Merkst du nicht, dass ich dich nur glücklich machen will? Und ich schwöre dir - du wirst glücklich sein und nie bereuen, was heute geschieht.«
    Er kniete auf dem Bett, beugte sich über sie und umfaßte ihr Gesicht mit beiden Händen. »Ich habe so lange auf diesen Augenblick gewartet und dich schon viel zu lange begehrt. Hab nur ein kleines bißchen Vertäuen zu mir, Sheena. Das ist alles, worum ich dich bitte.«
    Warum auch nicht? Er würde sie so oder so besitzen. Warum sollte sie nicht das Beste daraus machen?
    Doch die Entscheidung lag nicht mehr bei ihr. Ihr Körper besiegte ihren Verstand und ihre Willenskraft. Jamies Lippen waren so warm, wurden immer heißer. Ihre Finger gruben sich in sein

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