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Zorn

Zorn

Titel: Zorn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Sandford
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Zeitpunkt der Morde an den Jones-Mädchen war er siebenundzwanzig gewesen. Genau das richtige Alter, dachte Lucas und überprüfte das Vorstrafenregister, ohne etwas zu finden. Hanson war nicht aktenkundig.
    Da gesellte sich Del zu ihm, und Lucas erzählte ihm von Hanson.
    »Angenommen, er ist Fell … Glaubst du, er könnte seinen Vater ermordet haben? Mann, was für eine Vorstellung«, sagte Del.
    »Wenn er Fell sein sollte, ist er verrückt«, erklärte Lucas. »Sein Vater war bei der Polizei, und Daniel meint, so wie er Hanson kennt, hätte der uns informiert, wenn er irgendwas Komisches bei seinem Sohn bemerkt hätte.«
    Sandy betrat das Büro. »Hanson war auf der University of Minnesota, hier in den Twin Cities, und hat einen Abschluss in Gartenbau. Sein letzter Job, über den ich Daten finden konnte, war bei Clean Genes, was immer das sein mag.«
    »Passt irgendwie nicht«, bemerkte Del.
    »Habe ich schon erwähnt, dass er einen weißen Van fährt?«, fragte Lucas Del.
    »Nun, das ist ja schon mal was«, meinte Del.
    »Wie haben Sie das gemacht?«, fragte Lucas Sandy. »Wieder so ein Computertrick?«
    »Ich habe mich über Facebook informiert«, antwortete Sandy. »Da steht, dass er einen Uni-Abschluss hat, und ich hab mir seine Uni-Unterlagen angesehen – verraten Sie das bitte niemandem. Er hatte ziemlich gute Noten.«
    »Was machen wir jetzt?«, erkundigte sich Del.
    »Ich will einen Blick in Brian Hansons Haus werfen.«
    »Die Kollegen von St. Louis Park sind drin gewesen, gleich nachdem die Deputys aus dem Norden uns informiert haben«, erklärte Del. »Wir könnten sie anrufen.«
    Lucas wählte die Nummer von St. Louis Park und sprach mit Lieutenant Carl Wright.
    »Ich glaube, wir können Sie reinlassen – allerdings müsste ich das mit dem Boss abklären«, sagte Wright. »Hat das mit den Ermittlungen zu seinem Verschwinden zu tun?«
    »Ja«, antwortete Lucas. »Haben Sie, als Sie drin waren, irgendetwas angefasst, oder sind Sie nur durchgegangen?«
    »Nur durchgegangen. Wir dachten ja, dass er wiederkommt, also haben wir nichts angerührt.«
    »Gut. Wir machen uns auf den Weg zu Ihnen. Falls es Probleme geben sollte, rufen Sie mich bitte über Handy an. Sagen Sie den Verwandten nichts davon, falls sie sich mit Ihnen in Verbindung setzen sollten.«
    »Warum?«
    »Das erkläre ich Ihnen, wenn wir da sind«, antwortete Lucas.
    Auf dem Weg zur Tür schlug Lucas Del vor: »Nehmen wir deinen Wagen. Er ist weniger auffällig als meiner.«
    »Warum dürfen wir nicht auffallen?«
    »Möglich, dass ich auf dem Rückweg bei Darrell Hansons Haus vorbeischauen möchte.«
    St. Louis Park befand sich ein paar Minuten westlich von Minneapolis. Eine halbe Stunde, nachdem sie das SKA-Gebäude verlassen hatten, fuhren sie auf den Parkplatz der Polizeistation und suchten Wright auf, der ihnen mitteilte, dass sie die Genehmigung hätten, Hansons Haus zu betreten. »Ich begleite Sie, damit alles seine Richtigkeit hat.«
    »Okay«, sagte Lucas.
    »Was sollte das noch mal mit den Verwandten?«
    »Es besteht die Möglichkeit, dass einer der Verwandten der Mann ist, für den wir uns interessieren …« Er fasste die Ereignisse für Wright zusammen, ohne den Mord an Marcy zu erwähnen.
    »Was halten Sie von einem Durchsuchungsbefehl?«
    »Es geht nicht um Brian Hanson, sondern um sein Verschwinden«, erklärte Lucas. »Wir suchen lediglich nach Hinweisen darauf, dass er nach Hause zurückkehren wollte.«
    »Außerdem ist es besser, erst mal nichts zu sagen«, erklärte Del. »Entschuldigen können wir uns auch später noch.«
    »Stimmt«, pflichtete Wright ihm bei. »Na schön. Damit kann ich leben. Fahren wir.«
    Hanson hatte in einem Bungalow aus den Fünfzigern gewohnt, in einer baumbestandenen Straße nicht weit von der Polizeistation. Als sie ausstiegen – Wright war im Streifenwagen unterwegs –, hielt der Nachbar, der gerade die Hecke stutzte, inne und fragte: »Noch keine Spur von ihm?«
    »Nein«, antwortete Wright.
    »Haben Sie jemanden hier herumschleichen sehen?«, erkundigte sich Del.
    »Alles ruhig«, sagte der Nachbar. »Wir behalten die Straße im Auge.«
    Das erste Mal, erklärte Wright, hatten sie die Tür vom Schlüsseldienst öffnen lassen und den Schlüssel an einem Haken in der Küche gefunden. Als Wright die Tür aufmachte, stieg ihnen der Geruch von Zigarettenrauch in die Nase.
    »Der Mann raucht. In seinem Alter«, sagte Del.
    »Das wird ihn noch umbringen«, frotzelte Lucas.
    Sie bewegten sich

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