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Zorn

Zorn

Titel: Zorn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Sandford
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an Jenkins’ Crown Vic vorbei, zeigten den Uniformierten ihre Dienstausweise vom SKA und passierten die Absperrung.
    Dahinter trafen sie Jenkins und Shrake.
    »Was ist passiert?«, erkundigte sich Lucas.
    »Er ist noch drin«, antwortete Jenkins. »Ein Beamter verhandelt am Telefon; er sagt, der Typ klingt ziemlich high.«
    »Wahrscheinlich spülen die gerade alles, was sie nicht mehr schnupfen können, das Klo runter«, erklärte Del. »Wer ist im Haus?«
    »Ein Donald Brett und seine Frau Roxanne. Vermutlich ein Kind.«
    »Den Typ kenne ich«, sagte Del.
    »Arschloch?«, erkundigte sich Shrake.
    »Ja«, antwortete Del.
    »Verrückt genug, um einen Cop umzubringen?«, fragte Lucas.
    »Möglich«, sagte Del. »Ein typischer Kleinstadtpsycho, der sich seit Jahren selber mit Stoff therapiert.«
    »Von hier aus kann ich nichts erkennen«, bemerkte Lucas.
    »Als zwei Leute die Tür eintreten wollten, hat sich ein Pitbull auf sie gestürzt. Sie haben ihn erschossen. Der Hund liegt noch da«, erzählte Jenkins. »Als sie wieder an der Tür waren, hatte Brett einen Tisch dagegengeschoben. Jetzt kriegen sie sie nicht auf.«
    »Wie praktisch«, spottete Del.
    »Das macht er wahrscheinlich nicht das erste Mal«, sagte Shrake.
    »Ich werde mal den Leiter des Teams suchen«, verkündete Lucas.
    Xavier Cruz, der Leiter des Teams, saß auf einem dreibeinigen Hocker hinter einem Van des Einsatzkommandos. Im Innern des Vans telefonierte der Unterhändler. Als Cruz Lucas und Del sah, begrüßte er sie: »Davenport, Del.«
    »Wie sind Sie auf den Kerl gekommen?«, fragte Lucas.
    »Ein Hinweis über 911«, antwortete Cruz. »Der Anrufer hat gesagt, Brett hätte im White Nights vor Freunden geprahlt.«
    »Haben wir den Anrufer?«
    »Nein, ich glaube nicht.«
    »Er hat gesagt, er will nicht reingezogen werden, oder?«, fragte Lucas.
    »So ähnlich«, erwiderte Cruz. »Warum?«
    »Weil das der Killer war. Im Fall Jones hat er damals das Gleiche gemacht, und zwar zweimal; die Bänder existieren noch.«
    »Tatsächlich?«
    Der Unterhändler sagte gerade: »Don, Sie tragen Verantwortung, haben eine Frau und Kinder. Wenn Sie nichts damit zu tun haben, wird sich das schnell klären.«
    »Lassen Sie mich ans Telefon, ich kriege ihn wahrscheinlich innerhalb weniger Minuten da raus«, sagte Del an Cruz gewandt.
    Cruz musterte Del. »Seid ihr Kumpels?«
    »Das nicht gerade, aber er kennt mich. Er weiß, dass ich ihn nicht verarsche.«
    Cruz zuckte mit den Schultern. »Ich muss ihn fragen.« Er deutete mit dem Daumen auf den Unterhändler.
    Als der Mann eine kurze Pause machte, fragten sie ihn, und er antwortete: »Ich bin gerade dabei, ihn zu überzeugen. Ich kann jetzt niemanden gebrauchen, der alles wieder zunichtemacht.«
    »Wenn Sie glauben, dass ich Ihre Arbeit störe, lassen wir’s«, sagte Del. »Aber ich denke, ich könnte ihn überreden rauszukommen.«
    Der Unterhändler sah Cruz an, der wieder mit den Schultern zuckte, und erklärte: »Brett sitzt am längeren Hebel – wir können nicht rein, weder mit Waffengewalt noch mit Tränengas, wenn wir nicht wissen, wer sonst noch drin ist. Es müssen mindestens zwei weitere Personen sein …«
    Sie schauten beide Del an, dann bot der Unterhändler ihm an: »Falls er noch mal ans Telefon geht, gebe ich Ihnen ein paar Minuten mit ihm.«
    Sie holten Brett an den Apparat zurück, und der Unterhändler reichte Del das Telefon.
    »Hey, Don«, sagte Del. »Ich bin’s, Del. Ja, richtig. Wir sind uns vor ein paar Wochen im Einstein’s begegnet, du hast dir gerade eine Tüte Bagels gekauft, und wir haben ein bisschen rumgeblödelt. Ja, die jüdische Kleine. Ja, ja.« Er lauschte eine Minute. »Hör zu, Don, ich weiß , dass du nichts damit zu tun hast. Wir suchen nach einem Kerl, der gestern am Arm angeschossen wurde. Wenn du also keine Schussverletzung am Arm hast, passiert dir nichts. Wir analysieren gerade die DNS von dem Blut aus der Schussverletzung, und wenn’s nicht deine DNS ist, bist du aus dem Schneider. Ja, war im Fernsehen. Du hast doch ferngesehen, oder?«
    Wenig später nahm Del den Hörer vom Ohr. »Er redet mit seiner Frau. Sie hat den Bericht im Fernsehen gesehen.«
    Er hielt den Hörer wieder ans Ohr. »Sie werden nicht auf dich schießen. Wenn du möchtest, kannst du hinter mir rauskommen. Wir haben dem Leiter des SWAT-Teams schon gesagt, dass du das nicht warst. Er steht neben mir. Wer weint denn da?«
    Er lauschte. »Natürlich hat sie schreckliche Angst. Es hat keinen Sinn,

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