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Zornesblind

Zornesblind

Titel: Zornesblind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sean Slater
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Brillengläsern.
    »Guten Abend. Willkommen bei GeneTrace. Was kann ich für Sie tun?«, fragte er. Seine Stimme überschlug sich fast vor gestellter Höflichkeit.
    Striker zeigte dem jungen Mann seine Dienstmarke, was den Angestellten sichtlich unbeeindruckt ließ, und legte die beiden Beutel mit Handschuh und Glasscherbe auf die Theke. Sein Gegenüber musterte ihn fragend.
    »Vancouver Police«, sagte er. »Wir brauchen die DNA auf diesem Handschuh. Und alles, was Sie auf dem Stück Glas finden. Wir vermuten, dass der Lederfetzen von dem Handschuh stammt. Machen Sie mal einen DNA -Abgleich für uns, ob das zutrifft.«
    »Kein Problem.«
    »Es ist dringend .«
    »Das ist überhaupt kein Problem für uns.« In seiner Stimme schwang eine Spur Arroganz.
    Ohne ein weiteres Wort schob der Angestellte Striker ein Formular und einen Stift hin. Der Detective machte Kreuzchen an den entsprechenden Stellen und trug die erforderlichen Kontaktdaten ein.
    Der Angestellte räusperte sich. »Haben Sie irgendwas von der Zielperson, was wir damit abgleichen können?«
    Striker schüttelte den Kopf. »Lassen Sie die Ergebnisse durch die DNA -Datenbank laufen, um zu sehen, ob der Typ bereits registriert ist.« Er sah den jungen Mann fest an. »Und wir wollen in weniger als achtundvierzig Stunden Ergebnisse sehen, ist das klar?«
    Der Angestellte zog die Brauen hoch. »Wir sind zwar schnell, aber zaubern können wir noch nicht.«
    »Hören Sie, es ist wichtig.«
    »Davon bin ich überzeugt«, gab der Mann in derselben arroganten Stimmlage zurück. »Da wir jedoch mit den Ermittlungen im Pickton-Fall betraut sind, sind derzeit sämtliche Labors voll ausgelastet. Folglich werden Sie sich ein bisschen gedulden müssen.«
    »Hören Sie schlecht? Ich sagte, es ist dringend.«
    Der Labormitarbeiter verzog mitleidig die Mundwinkel. Die Tour kannte er aus dem Effeff. »Wir reden von einer DNA-Analyse, Detectives, und nicht von Fingerabdrücken. Da müssen entsprechende Kulturen angelegt werden«, leierte er seinen Standardspruch herunter.
    Striker grinste breit. »Aha. Läuft also nicht wie bei CSI ?«
    Die distanziert-abgehobene Miene seines Gegenübers entspannte sich. Ein amüsiertes Grinsen huschte über seine Lippen.
    »Rechnen Sie mal mit vier Tagen. Minimum drei. Lassen Sie die Proben hier, ich werde alles Erforderliche veranlassen. Zwei Tage sind zwar eher unwahrscheinlich, aber mal schauen, vielleicht klappt es ja doch.«
    Striker drehte sich zu Felicia. Als sie nickte, fixierte er abermals den Angestellten. »Danke für Ihr Entgegenkommen.« Er schüttelte dem jungen Wissenschaftler die Hand und gab ihm seine Karte mit seiner privaten Handynummer. Rufen Sie mich an, sobald Sie etwas haben. Ganz egal um welche Uhrzeit.«
    »Natürlich.«
    Der Angestellte rieb sich den Nasenflügel, während er überprüfte, ob das Formular komplett ausgefüllt war. Am Ende der Seite angekommen, sah er forschend zu Striker.
    »Unter welcher Autorisierungsnummer soll das Ganze laufen?«, wollte er abschließend wissen.
    »Elf-dreizehn«, antwortete Striker ohne zu zögern.
    Er sah, dass Felicia bei der Nennung dieser Dienstnummer kaum merklich zusammenzuckte, und grinste stumm in sich hinein. Kurz darauf, als der Mitarbeiter sich in Richtung Labor entfernt hatte, packte Felicia Striker am Ellbogen.
    »Verdammt, hast du sie noch alle? Elf-dreizehn ist Laroches Dienstnummer.«
    Striker zuckte wegwerfend mit den Achseln. »Stimmt haargenau. Bei derart hohen Beträgen muss logischerweise jemand wie Chief Laroche die Rechnung abnicken.«
    »Aber er weiß von nichts – wir haben nicht mal mit ihm gesprochen!«
    Striker hob eine Braue. »Echt? Hast du mir nicht gesagt, dass er sein Okay gegeben hat? Also, darauf hätte ich schwören können.«
    »Nein, das hab ich nie gesagt«, versetzte sie eisig.
    »Hmm. Da muss ich mich wohl verhört haben.«
    »Jacob …«
    »Wir beide müssen künftig eben besser kommunizieren.« Als er ihren mordlustigen Blick auffing, meinte er: »Sei froh, dass der Typ das mit der Dienstmarke geschluckt hat. Sonst hätten wir zu Plan B greifen müssen.«
    »Plan B?«
    »Da hättest du ihn nach allen Regeln der Kunst verführen müssen.« Striker hob kapitulierend die Hände. »Sorry, Feleesh. War bloß ein Scherz. Vertrau mir einfach.«
    Sie senkte die Stimme. »Das hab ich doch schon mal irgendwo gehört, Jacob. Mann, Mann, Mann. Nachher wirst du noch vom Dienst suspendiert.«
    »Das passiert schon nicht. Du hast ja gesehen, wie das

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