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Zu cool für dich

Zu cool für dich

Titel: Zu cool für dich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Dessen
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Idee.
    »Es wäre eine große Herausforderung.« Ich blies mir ein einzelnes Haar aus dem Gesicht. »Ähnlich wie die ultimative Wette.«
    Er lächelte. »Du hast es erfasst. Bist du dabei?«
    Sollte ich? Schwer zu sagen. Theoretisch klang sein Vorschlag gut. Aber in der Praxis würde es wahrscheinlich einige Unwägbarkeiten geben, die den schönen Plan vermasseln konnten. Doch noch war ich in meinem Leben keiner Herausforderung ausgewichen. Und keiner seiner Wetten.
    »Einverstanden«, antwortete ich. »Ich bin dabei. Freunde.«
    »Freunde«, wiederholte er. Wir besiegelten den Deal per Handschlag.
    Das war zwei Wochen her. Seitdem hatten wir uns schon ein paarmal unterhalten. Natürlich über neutrale Themen. Zum Beispiel, was mit
Rubber Records
lief (noch nicht viel, aber man sprach über ein Treffen) oder wie es Monkey ging (gut, aber er hatte gerade Flö he gehabt und diese Plage an die übrigen Bewohner des gelben Hauses vererbt). Wir verbrachten sogar einmal unsere Mittagspause zusammen, auf dem Bordstein vor
Flash Camera
. Wir hatten beschlossen, dass es Regeln geben musste, und bisher zwei aufgestellt. Nummer eins: keine unnötigen Berührungen, weil das nur zu Missverständnissen führte. Nummer zwei: keine angespannten Gesprächspausen, wenn irgendwas passierte oder gesagt wurde, das sich unangenehm oder peinlich anfühlte; stattdessen sollte alles direkt und so schnell wie möglich angesprochen werden. Die Sache klären und aus dem Weg räumen. Als würde man eine Bombe entschärfen.
    Chloe, Jess und Lissa fanden natürlich, ich wäre total übergeschnappt. Zwei Tage, nachdem Dexter und ich Schluss gemacht hatten, war ich mit ihnen im
Bendo
gewesen. Dexter kam an unseren Tisch, wir plauderten.Nachdem er wieder abgezischt war, sah ich mich drei zweifelnden Gesichtern gegenüber. Ich hatte plötzlich das Gefühl, mit drei Heiligen Bier zu trinken, so entrüstet guckten sie mich an. Chloe zeigte sogar mit dem Finger auf mich. »Erzähl uns bloß nicht, dass ihr ab jetzt nur noch gute Freunde seid.«
    »Warum denn nicht?«, antwortete ich, worauf sie mich entgeistert anstarrten. Lissa, die den Sommer damit verbracht hatte, kluge Ratgeber à la Jennifer Anne zu lesen, wirkte besonders enttäuscht von mir.
    »Es wird nicht funktionieren.« Chloe zündete sich eine Zigarette an. »Dieses Freundschaftsgetue ist nur was für Schwächlinge. Wer hat das früher immer gesagt?«
    Ich verdrehte die Augen.
    »Richtig   – ich erinnere mich!« Sie schnipste mit den Fingern. »Du warst das! Das war deine ständige Rede. Genauso, wie du immer gesagt hast, man soll nie mit Jungen ausgehen, die in einer Band mitspielen   ...«
    »Chloe!«
    »...   oder sich auf einen Kerl einlassen, der einem hartnäckig nachstellt, weil die Typen sofort das Interesse verlieren, sobald die Jagd vorbei ist   ...«
    »Ist ja gut, okay?«
    »...   oder sich in einen mit Exfreundin verlieben, die immer noch um ihn rumschwirrt. Weil der Typ sie, wenn er es bis jetzt nicht geschafft hat, vermutlich gar nicht loswerden will.«
    »Moment mal«, sagte ich. »Der letzte Fall hat hiermit überhaupt nichts zu tun.«
    »Aber zwei von dreien schon«, konterte sie selbstzufrieden.
    Lissa tätschelte mir die Hand. »Mach dir nichts draus,Remy. Du bist auch nur ein Mensch. Machst die gleichen Fehler wie wir alle. In dem einen Buch, das ich gelesen habe   – es heißt
Darüber hinwegkommen: Was Liebe bewirken kann und was nicht
–, handelt ein ganzes Kapitel davon, wie wir ständig unsere eigenen Prinzipien für Männer über Bord werfen.«
    »Ich werfe meine Prinzipien nicht über Bord.« Ich wurde allmählich sauer, vor allem, weil ich es hasste, plötzlich diejenige zu sein, der man gute Ratschläge gab. Noch zu Beginn des Sommers war ich die
Liebe Remy
gewesen, der man in langen Briefen sein Herz ausschüttete. Und jetzt stand mein Name plötzlich auf dem Absender. Auf der Loserseite.
     
    Hier auf der Großen Toyota-Verkaufsausstellung überließen Chloe und ich meine Mutter ihrem nächsten Fan und suchten etwas Schatten unter einem Baum.
Truth Squad
war mittlerweile mit dem Aufbauen fertig. Vor einigen Tagen hatte Don uns erzählt, er hätte sie engagiert eine Stunde lang ausschließlich Autosongs zu spielen. Um den Leuten das richtige Feeling   – Sommer, Landstraße, offenes Verdeck   – näher zu bringen.
    »Ich habe ein paar viel versprechende Projekte für uns aufgetan«, sagte Chloe, während
Truth Squad
schmissig
Baby You Can Drive

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