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Zu cool für dich

Zu cool für dich

Titel: Zu cool für dich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Dessen
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Müllsammelaktion gewesen waren. Sie gehörten alle zu einem Fantasyspiele-Club; dieser Club hatte sich ehrenamtlich verpflichtet, ein Mal im Monat einen bestimmten Teil der Autobahn von Müll zu befreien. Die übrige Zeit verbrachten sie anscheinend damit, ihr eigenes Fantasyspielmit dem Titel
Alter Egos
zu entwerfen und völlig abstruse Trolle und Dämonen zu bekämpfen, indem sie bei irgendwem im Keller hockten und würfelten. In der letzten Stunde hatte ich mehr gelernt über Orks, Klingonen und Triziptioren (eine ganz besonders hoch entwickelte, von Evan höchstpersönlich erfundene Spezies), als ich je wissen wollte.
    Chloes Date   – Ben   – sah okay aus. Aber offenbar hatte sie sich im Supermarkt nicht die Mühe gemacht, an ihm vorbei einen Blick auf die anderen drei zu werfen, als sie dieses unselige Treffen verabredete: Evan war   ... tja, Evan war Evan. Die Zwillinge, David und Darrin mit Namen, trugen T-Shirts mit
Star-Wars -Logo
und hatten Jess und Lissa bisher standhaft ignoriert; stattdessen unterhielten sie sich angeregt über japanische Comics. Von Zeit zu Zeit bedachte Jess Chloe daher mit einem tödlichen Blick. Lissa lächelte höflich vor sich hin und dachte im Stillen an ihren Kollegen P.   J., in den sie verknallt war (was ihrer Meinung nach allerdings noch niemand gemerkt hatte). So sah es also aus, wenn man sich in der freien Wildbahn tummelte. Mir wurde bewusst, dass ich es in den vergangenen Wochen nicht im Geringsten vermisst hatte.
    Nach dem Essen fuhren Darrin und David mit Evan im Schlepptau nach Hause; sie waren von uns anscheinend genauso begeistert gewesen wie wir von ihnen. Jess verabschiedete sich, weil sie ihre Brüder ins Bett bringen musste. Chloe und Ben blieben kommentarlos hocken, fütterten sich gegenseitig mit Tiramisu und kümmerten sich nicht mehr um Lissa und mich.
    »Was machen wir jetzt?«, fragte sie, als wir in mein Auto stiegen.
»Bendo?«
    »Nö«, antwortete ich. »Sollen wir zu mir nach Hause fahren und einen Videoabend machen?«
    »Gute Idee.«
    Als wir in die Auffahrt einbogen, entdeckte ich im Licht der Scheinwerfer als Erstes meine Mutter. Sie hatte die Schuhe ausgezogen und hockte auf den Stufen vor der Haustür. Als sie mich sah, stand sie auf und winkte mit hocherhobenen Armen. Sie benahm sich, als würde sie sich mitten im Ozean verzweifelt an ein Rettungsboot klammern, und nicht zehn Meter von mir entfernt auf sicherem Grund und Boden stehen.
    Ich stieg aus, Lissa ebenfalls. Ich war noch keine zwei Schritte gegangen, da sagte jemand neben mir: »Das wurde aber auch Zeit!«
    Ich drehte mich um. Don stand mit hochrotem Gesicht da, einen Krocketschläger in der Hand. Das Hemd hing ihm aus der Hose, er sah stocksauer aus.
    »Was ist denn los?«, fragte ich meine Mutter, die über den Rasen auf uns zukam und die Hände rang.
    »Was los ist?«, antwortete Don laut. »Seit anderthalb Stunden stehen wir vorm Haus und kommen nicht rein, weil wir keinen Schlüssel haben. Ist dir klar, wie viele Nachrichten wir auf deiner Mailbox hinterlassen haben? Ist dir das klar?«
    Er schrie mich tatsächlich an. Ich brauchte einen Moment, bis mein Hirn das registrierte, denn so was war noch nie vorgekommen. Keiner der bisherigen Männer meiner Mutter hatte sich je dafür interessiert, Chris und mir gegenüber die Autoritätsperson zu spielen; nicht einmal früher, als wir noch so klein waren, dass wir es vielleicht sogar tatsächlich geduldet hätten. Ehrlich gesagt, ich war sprachlos.
    »Steh nicht einfach da. Antworte mir!«, blaffte er mich an. Lissa wich eingeschüchtert zurück. Sie ertrug keinen Streit. In ihrer Familie brüllte nie jemand rum; und wenn es einen Konflikt oder eine Diskussion gab, wurde es trotzdem nie laut. Jeder bemühte sich um Selbstbeherrschung und Verständnis für den Standpunkt des anderen.
    »Don, Liebling.« Meine Mutter stellte sich neben ihn. »Du brauchst dich wirklich nicht so aufzuregen. Jetzt ist sie ja da und kann uns reinlassen. Gibst du mir bitte deinen Hausschlüssel, Remy?«
    Ich rührte mich nicht vom Fleck, sondern sah unverwandt Don an. »Ich war essen«, sagte ich ruhig. »Und mein Handy hatte ich nicht mal dabei.«
    »Wir haben dich sechs Mal angerufen!«, polterte er. »Weißt du eigentlich, wie spät es ist? Ich habe morgen früh um sieben eine sehr wichtige Besprechung und wahrhaftig keine Zeit, hier draußen rumzustehen und zu versuchen in mein eigenes Haus einzubrechen!«
    »Bitte, Don.« Meine Mutter legte eine Hand

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