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Zu cool für dich

Zu cool für dich

Titel: Zu cool für dich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Dessen
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auf den Teppich. Er schien von dem Aufprall leicht benommen zu sein. Ich wusste, wie ersich fühlte: Mein Fenster lag im ersten Stock und es war verdammt haarig, übers Rankengitter hineinzuklettern. Ich wusste das, ich hatte es oft genug gemacht.
    »Du hättest zumindest Tschüs sagen können«, meinte er mit geschlossenen Augen.
    Ich richtete mich auf, zog die Bettdecke über meine Brust. Da lag er, Arme und Beine von sich gestreckt, auf meinem Teppich   – total absurd! Und wie hatte er überhaupt rausgefunden, wo ich wohnte? Alles   – wie wir uns kennen gelernt hatten, was seitdem passiert war   – erschien mir plötzlich wie ein einziger langer schräger Traum, bei dem nichts einen Sinn ergab, was einen Sinn hätte ergeben sollen. Was hatte er am ersten Tag zu mir gesagt? Irgendwas über eine gemeinsame Wellenlänge, die er von Anfang an gespürt haben wollte; vielleicht erklärte das mit der Wellenlänge ja tatsächlich, warum wir immer wieder aufeinander trafen. Vielleicht war er aber auch einfach nur extrem hartnäckig! Wie auch immer, ich hatte das Gefühl, dass wir an einer Weggabelung standen. Eine Entscheidung war fällig. Dringend.
    Er setzte sich auf, rieb sich mit der Hand übers Gesicht. So ramponiert sah er nun auch wieder nicht aus, und es schien nichts gebrochen zu sein. Er sah mich an, als wäre ich an der Reihe, etwas zu sagen oder zu tun.
    »Du willst überhaupt nichts mit mir anfangen«, sagte ich. »Glaub mir, das willst du gar nicht.«
    Leicht ächzend stand er auf. Kam zum Bett, setzte sich auf den Rand, beugte sich zu mir, ließ seine Hand über meinen Arm bis zu meinem Nacken gleiten und zog mich an sich. Einen Augenblick lang verharrten wir so, sahen einander nur an. Und wie durch ein Blitzlicht beleuchtet sah ich unvermittelt eine Szene aus der vergangenenNacht wieder vor mir. Sie wurde plötzlich sichtbar, fiel als Erinnerungsbruchstück in meine Hände, so dass ich sie deutlich erkennen konnte, wie ein Foto, ein Schnappschuss. Ein Junge und ein Mädchen vor einer Telefonzelle. Das Mädchen bedeckt ihr Gesicht mit den Händen. Der Junge steht bei ihr, sieht sie an, spricht mit ihr, leise und sanft. Auf einmal geht das Mädchen einen Schritt vor, verbirgt ihr Gesicht an seiner Brust. Und er streichelt über ihr Haar.
    Also war ich es gewesen. Vielleicht hatte ich das im Grunde die ganze Zeit über gewusst und war deshalb abgehauen. Weil ich keine Schwäche zeigte, nie. Weil ich von niemandem abhängig war. Von niemandem. Wenn er gewesen wäre wie alle anderen, wenn er mich hätte gehen lassen, wäre alles in Ordnung gewesen. Es wäre mir leicht gefallen, einfach weiterzumachen, als wäre nichts gewesen, praktischerweise alles zu vergessen und mein Herz fest verschlossen zu halten, so dass niemand hineinkonnte.
    Doch jetzt war Dexter dicht bei mir. So dicht wie noch nie. Ich hatte das Gefühl, als könnte sich dieser Tag in unendlich viele Richtungen entwickeln. Alles hing mit allem zusammen, wie bei einem Spinnennetz. Immer, wenn man eine Entscheidung trifft, vor allem eine, gegen die man sich gewehrt hat, ist alles andere mit betroffen; manches sehr stark, wie bei einem Erdbeben, anderes so fein, so unmerklich, dass man die Verände rung kaum wahrnimmt. Aber es geschah etwas, auf je den Fall geschah gerade etwas.
    Während der Rest der Welt also weitermachte ohne etwas zu merken; während Leute Kaffee tranken, den Sportteil lasen oder Klamotten aus der Reinigung abholten,beugte ich mich vor und küsste Dexter. Traf eine Entscheidung, die alles verändern würde. Vielleicht kräuselte sich ja gerade irgendwo eine kleine Welle, vielleicht gab es einen winzigen Sprung, eine kaum merkliche Verschiebung im Universum. In dem Moment spürte ich jedenfalls nichts dergleichen. Alles was ich spürte, war, dass er mich auch küsste. Während ich mich darin verlor, wie er schmeckte, fühlte ich, dass die Welt um uns sich weiterdrehte. So wie immer.



Kapitel Acht
    V erschone mich mit Strauchtomaten und Cocktail-Tomätchen, nur kochfeste Kartoffeln kann ich ab, Potato-Mädchen.«
Dexter hörte auf, das Gitarrenspiel auch. Nur noch das Rattern des Kühlschranks und Monkeys Schnarchen waren zu vernehmen. »Okay, was reimt sich noch auf
Mädchen

    Ted blickte zur Decke und zupfte dabei auf seiner Gitarre herum. John Miller, der auf dem Sofa neben dem Kühlschrank lag, drehte sich auf die andere Seite, wobei er mit seinem Kopf gegen die Wand stieß.
    »Irgendwelche Vorschläge?«, fragte

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