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Zu cool für dich

Zu cool für dich

Titel: Zu cool für dich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Dessen
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zwischen euch?«, fragte sie mich in ihrer direkten Art.
    »Nichts, ich hab einfach meinen Spaß.« Ich nahm einen Schluck von meiner Cola light. Nachdem ich mir all das gerade klar gemacht hatte, fiel es mir nicht mehr schwer, ihr diese Antwort zu geben. »Außerdem geht er weg von hier, wenn der Sommer vorbei ist, genau wie ich.«
    »Warum hast du ihm dann die Große Rede noch nicht gehalten?«, fragte Jess.
    »Einfach so.« Ich schwenkte meinen Becher, spielte auf Zeit. »Um ehrlich zu sein, habe ich einfach noch nicht dran gedacht.«
    Sie sahen sich an, überlegten gemeinsam, was das zu bedeuten hatte. Lissa sagte: »Ich finde ihn nett, Remy. Er ist irgendwie süß.«
    »Er ist ein Tollpatsch«, grummelte Jess, »ständig trampelt er mir auf den Füßen rum.«
    »Vielleicht hast du einfach nur sehr große Füße«, meinte Chloe beiläufig.
    »Vielleicht hältst du einfach mal die Klappe«, konterte Jess.
    Seufzend schloss Lissa die Augen. »Bitte, ihr zwei, wir reden über Remy.«
    »Wir müssen nicht über Remy reden«, sagte ich. »Wirklich nicht. Lasst uns über wen anders reden.«
    Einen Augenblick lang herrschte Schweigen. Ich schlürfte noch ein bisschen Cola. Lissa zündete sich eine Zigarette an. Schließlich meinte Chloe: »Neulich Abend sagte Dexter zu mir, er würde mir zehn Dollar geben, falls ich es schaffte, zehn Minuten lang Kopfstand zu machen. Was sollte das eigentlich?«
    Die drei sahen mich an. Ich antwortete: »Beachte ihn gar nicht. Nächstes Thema.«
    »Ich glaube, Adam geht mit einer anderen«, sagte Lissa unvermittelt.
    »Das ist doch mal interessant«, meinte ich.
    Den Kopf gesenkt fuhr Lissa mit einem Finger um den Rand ihres Bechers; eine ihrer Locken wippte dabei leicht auf und ab. Es war ungefähr einen Monat her, seit Adam sie abserviert hatte. Sie hatte ihre Dauerheulphase hinter sich und war jetzt normal deprimiert. Wobei siemanchmal auch schon wieder lachte, aber immer sofort wieder aufhörte; als hätte sie zwischenzeitlich vergessen, dass sie eigentlich keine gute Laune haben dürfte.
    »Wer ist es?«, fragte Chloe.
    »Weiß ich nicht. Sie fährt einen roten Mazda.«
    Jess sah mich kopfschüttelnd an. Ich fragte: »Lissa, bist du wieder an seinem Haus vorbeigefahren?«
    »Nein«, antwortete sie. Wir wussten natürlich, dass sie log. »Nein! Aber vor ein paar Tagen war eine Baustelle auf der Willow Street und ich   –«
    »Willst du, dass er dich für schwach hält?«, fragte Jess. »Gönnst du ihm den Triumph etwa?«
    »Wie kann er schon wieder mit einer anderen zusammen sein?«, fragte Lissa. Jess seufzte tief. »Mir geht es immer noch nicht wieder gut, aber er ist mit einer Neuen zusammen. Wie ist das möglich?«
    »Er ist eben ein Scheißkerl«, sagte ich.
    »Er ist eben ein Kerl«, fügte Chloe hinzu. »Kerle binden sich nicht, Kerle lassen sich nie wirklich festnageln und Kerle lügen. Deshalb sollte man äußerst vorsichtig mit ihnen umgehen, ihnen nicht trauen und sie mög lichst auf Abstand halten. Stimmt’s, Remy?«
    Als ich sie anschaute, sah ich ihn wieder: den Ausdruck in ihren Augen, der bedeutete, dass sie seit neuestem etwas an mir entdeckte, das sie nicht wiedererkannte. Und das sie beunruhigte. Denn wenn ich nicht mehr die kalte, harte Remy war, konnte sie auch nicht mehr die alte Chloe sein.
    »Stimmt.« Ich lächelte Lissa an. Ich   – wer sonst?   – musste ihr helfen aus diesem Tief wieder rauszukommen; allein würde sie es nie packen. »Stimmt vollkommen.«
     
    Die Band hieß gar nicht
G-Flats
. So nannten sie sich nur bei ihren Hochzeitsauftritten. Den bei meiner Mutter mussten sie notgedrungen absolvieren, weil es offenbar einen Zwischenfall gegeben hatte, in den der Minibus, ein paar Behörden des Staates Pennsylvania sowie Dons Bruder Michael, der dort als Anwalt praktizierte, verwickelt gewesen waren. Anscheinend war der Auftritt eine Art Entschädigung. Doch darüber hinaus ging die Band   – die in Wirklichkeit
Truth Squad
hieß   – sowieso jeden Sommer auf Tour; der Hochzeitsgig war also ein willkommener Anlass zum Aufbruch gewesen.
    Seit zwei Jahren zogen sie jeden Sommer durchs Land, immer nach demselben Schema: Sie wählten eine Stadt mit einer halbwegs anständigen lokalen Musikszene, mieteten eine billige Bleibe und traten in diversen Clubs auf. In der ersten Woche suchten sie sich außerdem Nebenjobs zum Geldverdienen, möglichst nah beieinander, weil sie sich einen einzigen fahrbaren Untersatz teilen mussten. (Dexter und Lucas

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