Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Zu Staub Und Asche

Zu Staub Und Asche

Titel: Zu Staub Und Asche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Edwards
Vom Netzwerk:
PR für Saffell Properties übernahm. Ihr Mädchenname lautete ...«
    »Smith.«
    Fern hob die Augenbrauen. »Smith war der Name ihres ersten Ehemannes. Sie hieß früher Hart. Jemand, der sie noch aus der Schule kannte, erzählte mir, dass man sie dort gerne Cold Hart nannte. Da hat sich also bis heute nichts geändert. Aber woher weißt du, dass sie früher mal Smith hieß? Gehst du etwa abseits der Cold Cases fremd?«
    »Ich erkläre dir alles, wenn du mir zuerst ein bisschen über ihr Leben mit Saffell erzählst, okay?«
    »Als Wanda ihre Chance auf ein sorgenfreies Luxusleben witterte, hatte der gute George keine Chance. Eine positive PR für einen Immobilienmakler auf die Beine zu stellen muss eine echte Herausforderung sein, aber sie schaffte es. Sie veranstalteten eine Riesenhochzeitsfeier. Sie haben damals Wray Castle gemietet, und die Fotos erschienen gleich seitenweise im Lake District Life. Das war übrigens ein Fehler. Letztlich kam es wie bei den Promis, die der Hello überschwängliche Interviews über ihre unsterbliche Liebe geben und sich innerhalb eines Jahres an die Kehle gehen.«
    »Tja, so viel zum Thema Märchenhochzeit.«
    »Ach, weißt du, Kleine, die meisten Beziehungen sind lange nicht so gut wie deine und Marcs.«
    Hannah fummelte an der karierten, ziemlich bekleckerten Tischdecke herum.
    »Aber du weißt ja - mir fehlt noch die Traumhochzeit.«
    »Eine aufwendige Feier würde dir überhaupt nicht gefallen«, versicherte Fern. »So etwas entspricht nicht deinem Stil, Kleine. Aber sei nicht sauer, Marc ist ein tolles Mannsbild. Die meisten Frauen würden dir liebend gern die Augen auskratzen, wenn sie dadurch eine Chance sähen, ihre Schuhe unter sein Bett zu stellen. Mich eingeschlossen.«
    Hannah musste lachen. Auf ihre Weise war Fern mindestens ebenso provokativ wie Greg.
    »Unter seinem Scheißbett ist aber kein Platz. Alles liegt voller alter Bücher. Es würde dir bestimmt nicht gefallen.«
    »Oh, damit käme ich schon zurecht.« Fern warf Hannah einen anzüglichen Blick zu und kratzte die letzten Bohnen vom Teller. »Wie dem auch sei - George und Wandas Ehe scheint nicht im Himmel geschlossen worden zu sein. Sie eignet sich einfach nicht für die Rolle der pflichtbewussten, braven Hausfrau, die sich auf Small Talk bei Golf Dinners und Cocktailpartys beschränkt. Ihr erster Ehemann spielte Schlagzeug in einer Band. Die Band war zwar nicht übermäßig erfolgreich, aber trotzdem gab es ein paar Groupies. Mit einem dieser Mädchen ist er vor vielen Jahren durchgebrannt. Kinder hatten sie nicht; Wanda scheint nicht gerade der mütterliche Typ zu sein.«
    »Gibt es überhaupt mütterliche Typen?«
    »Du weißt genau, was ich meine. Kaum war Wanda verheiratet, gab sie ihren Job auf und stürzte sich Hals über Kopf in die Arbeit für diesen kleinen Verlag. Sie gibt künstlerisch aufgemotztes Zeug heraus - Gedichte und etwas, das man Belleslettres nennt. Mir hat sie erzählt, dass diese Art von Arbeit von jeher ihr Traum war. Leute gibt's!«
    »Und der gute, alte George hat ihr geholfen, diesen Traum Wirklichkeit werden zu lassen.«
    »Die Kosten für den Aufbau des Ladens konnte er sozusagen aus der Portokasse bestreiten. Und den Preis bezahlte er gern, weil er scharf auf die Frau war. Seine Angestellten waren ihm gegenüber loyal und ziemlich diskret, aber er genoss den Ruf, einem Flirt nicht abgeneigt zu sein. Man kennt die Sorte: Sie tätscheln weiblichen Lehrlingen den Po und linsen den Sekretärinnen in den Ausschnitt. Typische Midlife-Crisis bei Männern. Ein Mädchen berichtete, sie hätte nur ein oder zwei zusätzliche Blusenknöpfe zu öffnen brauchen, um ihn zum Hecheln zu bringen.«
    »Irgendwelche Klagen?«
    »Ein oder zwei Angestellte kündigten relativ hastig, aber es gab keinerlei Beschwerden, geschweige denn Anzeigen wegen sexueller Nötigung. Den Frauen, die für ihn arbeiteten, tat er leid. Ich könnte mir vorstellen, dass einige von ihnen enttäuscht waren, als Wanda sich ihn schnappte. Ich war übrigens bei den Saffells zu Hause - einfach traumhaft. Außerdem besaß er eben noch dieses Bootshaus am Ullswater. Plus ein halbes Dutzend renovierter Reihenhäuser mit langjährigen Mietern. Zu guter Letzt gibt es noch eine Villa in Spanien; leider ist es mir bisher noch nicht gelungen, unseren Vorgesetzten einen Trip aus den Rippen zu leiern, um an Ort und Stelle zu ermitteln.«
    »Du schweifst ab.« Ferns Fähigkeit, die Führungsriege zu überzeugen, dass Reisen nach

Weitere Kostenlose Bücher