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Zu viele Flueche

Zu viele Flueche

Titel: Zu viele Flueche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. Lee Martinez
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Schuld dafür geben. Du wärst überrascht, wie viel Schmerz du ertragen könntest, ohne zu sterben. In Wirklichkeit ist der furchtbarste Schmerz nämlich selten tödlich. Das ist eine Lektion, mit der du bald sehr vertraut sein wirst. Jede Sturheit hat ihre Grenzen. Und wir werden deine rinden. Du wirst um die Gnade des Todes betteln, aber ich werde sie dir nicht gewähren. Nicht, bevor du diese Tür geöffnet hast. Erst dann werde ich dir dieses Geschenk machen. Zumindest - vielleicht. Falls ich gnädiger Stimmung bin.« Sie grinste. »Wenn auch, um ganz ehrlich zu sein, Barmherzigkeit nicht meine Stärke ist. Ergreif sie, Dan!«
    Das Nurgax sprang das Skelett an und umklammerte einen seiner Arme mit dem Maul. Dan knurrte verärgert. Mit seiner freien Hand schnappte er das Nurgax am Horn und warf es auf den Boden. Er hieb ihm einmal auf die Schnauze, was mehrere lange, weiße Reißzähne lockerte, die auf den Steinboden klapperten. Die Kreatur kippte um, am Rande der Bewusstlosigkeit.
    Er kicherte. »Ich sagte doch, der alte Dan ist stark! Oder nicht? Und jetzt Schluss mit diesen Albernheiten.« Er umschloss Nessys Schulter mit einem schmerzhaften Griff. »Sei vernünftig. Ich mag keine Folter. Hicks. Ich mag vielleicht wahnsinnig sein, aber ich würde dich lieber einfach töten. Hicks. Leiden hat mir nie besonders zugesagt. Der alte Dan mag einfach nur das hübsche, hübsche Todesröcheln.«
    Als er sah, dass Nessy ihre Meinung nicht ändern würde, seufzte er.
    »Ganz wie du willst. Hicks.«
    Plötzlich schlang sich ein Stahlhandschuh um den Hals des Skeletts. Der Blaue Paladin hob Dan in die Luft hoch. Auch wenn die Rüstung bei jeder Bewegung klapperte, hatte er sich irgendwie an sie alle herangeschlichen. Der Paladin hob die andere Hand und schnippte mit einem Finger den Schädel von Dans Schultern. Der Schädel hüpfte bis ans andere Ende der Säulenhalle.
    »Unfair! Unfair!«, schrie er.
    Der Paladin versetzte Tiama eine Ohrfeige, die die Zauberin durch die Luft schleuderte. Sie blieb als Häufchen Elend auf dem Boden liegen. Der Paladin schob den Kobold sanft beiseite. Hinter ihm stand seine Armee von leeren Rüstungen schon bereit. Diese seltsame neue Tendenz, dass Dinge plötzlich einfach so erschienen, überraschte Nessy inzwischen auch nicht mehr.
    »Ich hatte mich schon gefragt, wann du mich wohl finden würdest.« Tiama stand auf, was ebenfalls niemanden sonderlich überraschte. »Glaubst du wirklich, du könntest mich aufhalten?«
    Der Paladin hob seine gewaltige Streitaxt. Tiama lachte, und diesmal lag unter anderem auch eine Spur von echtem Vergnügen darin. Dann senkte der Blaue Paladin seine Axt, und die Rüstungen rückten vor. Es gab kein Kriegsgeschrei, keine blutrünstigen Schlachtrufe, aber sie klirrten und krachten, klapperten und rasselten. Die Schritte der Drachenrüstung dröhnten am lautesten von allen. Mit ihren großen Schritten erreichte sie Tiama als Erste. Sie bäumte sich auf, ließ sich mit ihrem ganzen Gewicht auf die Zauberin fallen und zerquetschte sie zwischen ihren beiden gnadenlosen Panzerhandschuhen. Der Steinboden wölbte sich und drohte nachzugeben. Der Drache hob seinen Helm, als wolle er einen Siegesschrei ausstoßen.
    Die Armee umkreiste sie.
    »Sie ist nicht tot, oder?«, fragte Nessy.
    Der Blaue Paladin schüttelte den Helm.
    »Kann sie überhaupt sterben?«
    Er zuckte die Achseln.
    Der Raum bebte.
    Der Paladin bedeutete Nessy zurückzutreten. Er umklammerte seine Streitaxt. Seine Armee hielt die Speere und Schwerter bereit. Die Steinrüstung des Felsungeheuers schlug ihre granitenen Fäuste zusammen.
    »Sollen wir sie sich selbst überlassen?«, fragte Sir Thedeus.
    Echo antwortete: »Falls sie sie nicht aufhalten, glaube ich kaum, dass wir irgendwo anders weniger in Gefahr wären. Nicht auf lange Sicht.«
    »Du hast leicht reden, Mädel. Du hast ja auch keinen Körper, den man verletzen kann.«
    Das Gepolter wurde lauter. Risse bildeten sich in den Säulen, Marmorfetzen blätterten ab. Die Drachenrüstung hatte Mühe, Tiama niederzuhalten.
    »Du kannst mir nicht weismachen, dass du das hier verpassen willst«, sagte Echo.
    Sir Thedeus grinste. »Aye. Aber es wäre vielleicht klüger, ein Stück zurückzutreten.«
    Nessy schnappte das benommene Nurgax am Schwanz und versuchte, es in eine sicherere Entfernung zu ziehen. Mister Bones kam ihr zu Hilfe. Ohne Dan auf seinem Hals war er zwar nicht so stark, aber sie schafften es, das Tier hinter eine Säule zu

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