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Zu viele Morde

Zu viele Morde

Titel: Zu viele Morde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen McCullough
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Marshall, die dir den Beweis der Spionage in die Hände gespielt hat, Special Agent Kelly. Wenn sein Name und seine Heldentat nicht in deinem Bericht erwähnt werden, reiße ich Washington rund um dich nieder!«
    »Okay, okay«, sagte Kelly mit erhobenen Händen. »ich werde es in meinem Bericht erwähnen.«
    Carmine warf ihm zwei beschriebene Seiten hin. »Das hier ist Coreys getippter Bericht darüber, was passiert ist, und damit fängt dein eigener Bericht an. Scheiß auf das FBI, und scheiß auf dich! Du hast dich bei uns eingehängt, und ich will, dass das anerkannt wird.«
    »Ich bestätige dir alles«, sagte Kelly frohgestimmt. »Sind die Papiere von Smith hier?«
    Carmine übergab ihm einen Karton des Holloman Police Departments. »Jede einzelne Seite, bis auf fünf Punkte des Briefes an Sykes. Den ich übrigens fotokopiert habe, um sicherzustellen, dass Mr. Sykes ihn auch erhält. M. D. Sykes ist genug herumgestoßen worden.«
    Kelly nahm den Karton, als enthielte er die Kronjuwelen, und schaute dann fragend. »Ähem – und die fünf Punkte?«, fragte er.
    »Begleiten mich, gemeinsam mit einem Mikroskop, in die Gerichtskammer von Judge Thwaites. Ich brauche den Beweis von Missetaten, um einen Durchsuchungsbefehl zu bekommen. Sowie ich den habe, bekommst du deine Punkte.«
    »Das kannst du nicht machen!«
    »Versuch, mich daran zu hindern. Ich sage dir doch, du bekommstsie. Ich traue dem FBI nicht, Special Agent Kelly. Vielleicht wird der Inhalt von Smiths Aktenkoffer nie ans Licht der Öffentlichkeit kommen und er nie des Hochverrats angeklagt werden. Aber er wird zumindest wegen eines Mordes vor Gericht stehen. Und jetzt verpiss dich und kümmere dich um deine eigenen Angelegenheiten.«
    »Glaubst du, sie werden Mr. Smith wegen Hochverrat anklagen?«, fragte Delia und schaute sich in dem Zimmer voller Tapeziertische um.
    »Keine Ahnung. Sieh zu, dass du die Tische schnell wieder los wirst, Delia. Ich gehe hoch zu deinem Onkel John.« In der Tür blieb er stehen. »Delia?«
    »Ja?«, sagte sie, eine Hand am Telefon.
    »Du hast brillante Arbeit geleistet. Ich wüsste nicht, was ich ohne dich getan hätte.«
    Seine Sekretärin errötete und wandte sich ab.
     
    »Wenn der Doug der Zweifler erst einmal die Mikropunkte gesehen hat, John, sollte ich meinen Durchsuchungsbefehl bekommen«, sagte Carmine.
    »Zumal es seine Ausgabe von Durchsuchungsbefehlen rechtfertigt«, meinte Silvestri. »Er steht nicht mehr dumm da. Ich hoffe, der Beweis für Dee-Dees Mord ist dort, wo Sie ihn vermuten, Carmine, denn ich habe das komische Gefühl, dass die Feds diesen Kerl nicht wegen Hochverrats vor Gericht sehen wollen. Die Zeiten der Rosenbergs sind längst vorüber. Smith ist ein hochkarätiger Boston-WASP.«
    »Das sehe ich nicht so«, meinte Carmine nachdenklich. »Ich bin überzeugt, es gab tatsächlich mal einen Philip Smith, aber irgendwann im Verlauf der letzten fünfundzwanzig Jahren ist ein Oberst des KGB in seine Identität geschlüpft. Manchmal unterlaufen Smith höchst merkwürdige Fehler, was amerikanischeGewohnheiten und Traditionen angeht, und laut Delia ist seine Frau auch keine Lappin. Delia glaubt, dass sie aus einem dieser Länder mit einem -stan am Ende kommt, aus denen die zentralasiatischen Steppen bestehen. Ihre Muttersprache ist keine finnische Sprache. Und, John, ich setze meinen letzten Cent darauf, dass Smith ein Spion ist. Es gibt keine Anna Smith beim Friedenskorps in Afrika, und der Stephen Smith, der angeblich als Meeresbiologe im Roten Meer arbeitet, gehört gar nicht wirklich zu Woods Hole. Er besitzt eine Art Ehrenstatus dank beträchtlicher Spenden an Projekte, für die Woods Hole sonst kein Geld hätte. Genauso wie Peter Smith, Erdölgeologe, der im Iran für die BP arbeitete und sich plötzlich und unvermittelt ausgerechnet nach Afghanistan absetzte.«
    »Du nimmst an, alle drei Kinder leben in der UdSSR?«
    »Zwischen den Einsätzen, ja. Überlegen Sie doch mal, wie wertvoll sie sind! Völlig zweisprachig aufgewachsen, sind sie so amerikanisch wie ein Apple Pie.«
    »Was macht Ihnen denn nun wirklich Sorgen?«, fragte Silvestri.
    »Als Erstes, der Assistent. Wir haben ihn immer noch nicht gefunden, und er ist noch erfinderischer, wenn es um Mord geht, als Smith. Seinetwegen habe ich Danny eine Wache vor Smiths Krankenhauszimmer postieren lassen – nur die wachsamsten Männer, und immer zu zweit.«
    »Irgendeine Idee, wer er sein könnte?«
    »Nur, dass er etwas mit Cornucopia zu tun

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