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Zu viele Morde

Zu viele Morde

Titel: Zu viele Morde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen McCullough
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hat. Lancelot Sterling, hatte ich angenommen, aber damit lag ich falsch. Es ist auch nicht Richard Oakes, der Sekretär – er ist zu zart. Wer auch immer es also ist – er hat noch keinen Verdacht auf sich gelenkt. Wenn er geschnappt wird, könnte es sein, dass wir noch nicht einmal sein Gesicht kennen, von seinem Namen mal ganz abgesehen.«
    »Arbeiten Kommunisten nicht in Zellen, Carmine?«
    »Die Ideologen ja, aber was wissen wir schon über die Leute, die aktive Sabotage oder Spionage betreiben? Da versagt die kommunistische Hexenjagd. Ideologie neigt dazu, mit zerstörerischen Aktivitäten gleichgesetzt zu werden. Aber das war nicht immer die Folge. Doch es könnte eine Zelle zerstörerischer Aktivisten in Holloman geben, deren Kopf Phil Smith ist. Erica Davenport, wissen wir, war involviert, und wir wissen, dass Smith einen Assistenten hat. Das macht drei. Wie groß ist eine Zelle? Ich habe keine Lust, Ted Kelly zu fragen. Sagen wir, sechs Mitglieder? In diesem Fall tappen wir bei drei Mitgliedern noch im Dunkeln.«
    »Pauline Denbigh?«, fragte Silvestri.
    »Das bezweifle ich. Sie denkt elitär und ist eine Feministin. Die Roten mögen massenweise Ärztinnen oder Zahnärztinnen mit Doktortitel haben, aber die Kommunistische Partei ist in der oberen Führungsebene nicht gerade vollgestopft mit Frauen, oder? Nein, ich denke, sie wurde betrogen, damit sie ihren Mann zum richtigen Datum umbringt, und es macht ihr Spaß, das zu leugnen.«
    »Was ist mit Philomena Skeps?«
    »Ich kann mir nicht vorstellen, dass sie irgendetwas anderes ist als eine fürsorgliche Mutter, aber ich habe vor, sie noch einmal zu besuchen«, sagte Carmine. »Zum einen, weil die ultimative Kontrolle über Cornucopia noch nicht entschieden ist. Kann Philomena Skeps die Firma leiten? Oder übergibt sie das ihrem Handlanger, Anthony Bera? Oder überlässt sie das dem plötzlich gestärkten Phil Smith, vorausgesetzt, sie weiß nicht, dass er ein Verräter und ein Mörder ist?«
    »Vielleicht erbt Mr. Michael Donald Sykes den Mantel«, schlug Silvestri grinsend vor. Carmine seufzte so laut, dass der Commissioner aufblickte. »Was war das denn?«
    »Der FBI-Helikopter, der es so einfach gemacht hat, aufs Cape zu kommen. Ich nehme nicht an, dass das Präsidium sich einen leisten kann?«
    »Das ist genauso wahrscheinlich wie ein Ticket zum Mars, Carmine.«
    »Ich hasse diese Fahrt.«
    »Dann nehmen Sie Desdemona mit und machen Sie sich einen schönen Tag.«
    »Werde ich, aber nicht vor Samstag«, meinte Carmine.
    »Wie geht es Smith?«
    »Kommt langsam wieder zu sich, sagt Tom Dennis. Keine schwerwiegenden Gehirnquetschungen, nur eine Schädelfraktur und einige Schwellungen im Hirn, die ohne bleibende Folgen sind. Sein rechter Oberarm und das Schulterblatt sind eher schmerzvoll. Collins musste operiert werden, um das gebrochene Bein zu richten. Corey zufolge war es faszinierend, wie sich der Wagen in der Luft drehte.«
    »Mittelalte Teenies«, sagte Silvestri. Plötzlich wirkte er neugierig. »Carmine, was genau hat Sie darauf gebracht, dass Smith Odysseus ist? Ich meine, es hätte jeder von ihnen sein können.«
    »Nein. Grierson hatte ich nie in Verdacht, John. Was mich darauf gebracht hat, war ein Verb, das Bart benutzt hat, als er beschrieb, was Erica Davenport auf dem Maxwell-Bankett zu Desmond Skeps gesagt hat. Nicht ihre genauen Worte – die hat er nicht verstanden. Aber er sagte, sie hätte die ganze Zeit gezischt. Es hat eine Weile gedauert, bis mir ein Licht aufgegangen ist, und ich bin nicht sicher, wann aus dem Verdacht eine Sicherheit wurde, aber man kann weder Collins, noch Purvey oder Grierson zischen. Smith schon. Sogar so richtig. Was immer sie gesagt hat, muss voller s-Laute gewesen sein, aber wenn sie einen Namen gesagt hätte, der diese Zischlauteunterbrochen hätte, wäre es Bart aufgefallen. Als ich erstmal kapiert hatte, was Bart da gesagt hat, habe ich mich auf Phil Smith konzentriert.«
    »Also lag die Lösung in seinem Namen«, meinte Silvestri.
     
    Mit dem Durchsuchungsbefehl in der Hand fuhr Carmine am nächsten Morgen zusammen mit einem Streifenwagen und Patsys Kriminaltechniker-Van in das Tal, in dem Philip Smith sein stattliches Haus errichtet hatte.
    Natalie Smith öffnete ihm die Tür, ihre dunkelblauen Augen funkelten böse. »Können Sie ihn nicht in Ruhe lassen?«, fragte sie, wobei ihr ausländischer Akzent es schwermachte, sie zu verstehen.
    »Tut mir leid, Mrs. Smith, ich muss diese Durchsuchung

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