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Zu viele Morde

Zu viele Morde

Titel: Zu viele Morde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen McCullough
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auf die Straße geschlagen. Seine Pupillen reagieren. Wenn Sie mich entschuldigen, wir müssen ihn jetzt ins Krankenhaus schaffen.«
    Wal Grierson und Gus Purvey wurden von dem üblichen Absperrband der Polizei zurückgehalten und warteten ungeduldig. Sergeant Terry Monks und sein Team waren gerade angekommen, um die Unfallstelle zu untersuchen.
    »Aber«, sagte Terry Monks ärgerlich zu Carmine, »was machen zwei dumme alte Männer in einem E-Type ohne Überrollbügel und ohne Sicherheitsgurte?«
    »Ein Überrollbügel hätte das gute Aussehen des Wagens ruiniert, und Sicherheitsgurte sind nur was für Leute, die fette Amischlitten fahren. Trotzdem, Terry, wenn du ehrlich bist, musst du zugeben, dass es ihnen das Leben gerettet hat, dass sie nicht angeschnallt waren«, sagte Carmine, um Terry ein wenig zu ärgern.
    »Ja! Aber ein Überrollbügel plus Anschnallgurte und diese dämlichen alten Säcke könnten jetzt nach Hause gehen.«
    Sie gingen weiter zu Grierson und Purvey.
    »Das ist schrecklich! Schrecklich!«, sagte Purvey mit aschfahlemGesicht. »Ich weiß nicht, wie oft ich Phil schon gesagt habe, er soll sich nicht wie Stirling Moss benehmen! Er fährt wie ein Irrer!«
    »Schade, dass er nicht bei Bewusstsein war und gehört hat, wie man ihn als dämlichen alten Sack bezeichnet hat«, sagte Carmine. »Das zumindest war das Urteil unseres zuständigen Polizisten.«
    »Dämlich stimmt«, sagte Grierson, eher ärgerlich als bestürzt. »Ich vermute, aus Zürich wird jetzt nichts. Gus, du informierst Natalie und Candy, während ich mich um die Dinge vor Ort kümmere.« Wie auf Befehl erschienen der kleine Ford und der Rolls.
    »Nimm den Wagen. Er kann zurückkommen und mich abholen, sowie du zu Hause bei deinem eigenen Auto bist.«
    Purvey trottete mit hängenden Schultern am Maschendrahtzaun entlang Richtung Rolls.
    »Ich dachte, Sie wären ein Mustang-Mann«, sagte Carmine.
    »Der Rolls ist der bequemste Wagen der Straße«, sagte Grierson und lächelte. »Himmel, was für ein Schlamassel!«
    Carmine schaute Abe und Corey an. »Corey, fahr über das Rollfeld und aus dem gegenüberliegenden Tor. Abe, du bleibst bei mir.«
    Der Fairlane folgte Coreys Wagen dicht auf den Fersen. Erst als sie aus dem hinteren Tor herausgefahren und an den Erdölraffinerien vorbei waren, atmete Carmine auf. Er hatte die Zeit genutzt, um Abe zu erzählen, was sich in Coreys Kofferraum befand. Abes Hände zitterten vor Aufregung. Er blickte Carmine von der Seite an.
    »Die Chancen stehen eins zu vier, dass es der richtige Aktenkoffer ist«, sagte er.
    »Wo ist Delia?«
    »Wie ein Bluthund auf den Spuren Dee-Dees.«
    »Dort ist eine Telefonzelle«, sagte Carmine und hielt am Straßenrand. »Abe, lass Danny unsere Suchtrupps rausschicken, sie sollen Delia finden. Diese Sache will ich nicht über Funk durchgeben, es ist zu wichtig, um von LKW-Fahrern und gelangweilten Hausfrauen gehört zu werden. Der Mensch, den wir jetzt am meisten brauchen, ist Delia.«
     
    Delia wartete mit leuchtenden Augen bereits auf sie, als Carmine und Abe hereinkamen. Zwei Hausmeister hatten so viele Tapeziertische aufgebaut, wie das Büro fassen konnte, und die Tischplatten mit Packpapier überzogen, das mit Reißzwecken befestigt war. Der nasse und schmutzige Inhalt von Philip Smiths Aktentasche war unter Delias strengem Auge auf einen Stuhl gestapelt worden. Als der letzte Tisch fertig war, begann sie, die Papiere auszubreiten, Seite für Seite.
    »Oh, dieser Mann ist ein Schatz!«, rief sie aus und lief von einem Tisch zum anderen. »Akribisch bis zum Geht-nicht-mehr. Das war nicht seine Sekretärin, das kann ich euch versichern – abgesehen von meiner Wenigkeit würde keiner Sekretärin im Traum einfallen, so akribisch zu arbeiten. Seht ihr? Jede Folgeseite ist an der oberen linken Ecke mit einem Thema oder einer Person gekennzeichnet, plus dem Tag, als sie erstellt wurde, während die Seitenzahl rechts unten in der Ecke steht. Wunderbar!«
    Alles in allem waren es 139 Seiten mit Briefen und Berichten sowie einer gebundenen 73-seitigen Dissertation über die Vorteile, eine Forschungsanlage aufrechtzuerhalten. Das verwunderte Carmine. Cornucopia Research war mindestens fünf Jahre alt. Warum trug jemand also ein Buch mit sich herum, in dem nur Fakten standen, die der ganzen Branche bekannt waren?
    »Er ist ein Papier-Snob«, sagte Delia, als alle Seiten ausgebreitetwaren. »Kein billiger Zellstoff für Mr. Smith! Aber gleichzeitig ist er zurückhaltend.

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