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Zu viele Morde

Zu viele Morde

Titel: Zu viele Morde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen McCullough
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geweigert, die Formel in Empfang zu nehmen. Ich habe sogar Dr. MacDougall befohlen, sie in seinem Tresor unter Verschluss zu halten, gemeinsam mit dem gesamten Testmaterial. Die Roten sind keine Dummköpfe, Captain, sie betreiben auch Forschung. Aber es wird keinen Kommunisten geben, der von
meiner
Forschung profitieren wird! Kein neuer Kunststoff wird in die Produktion gehen, bevor Odysseus nicht gefasst ist.«
    Okay, dachte Carmine, ich glaube, er meint es ernst. Kein besonders sympathischer Kerl, aber anscheinend ein echter Patriot.
    »Was sagt Agent Kelly dazu?«, fragte er.
    »Absolut gar nichts«, erwiderte Frederick H. Collins bitter.
    Zeit, das Thema zu wechseln. »Sind Sie verheiratet, Sir?«
    »Ja«, sagte Collins mit leerem Gesichtsausdruck.
    »Seit wann?«
    »Inzwischen seit zwei Jahren. Ich war vorher schon dreimal verheiratet.«
    »Mit irgendeiner Frau länger als zwei Jahre?«
    »Mit meiner ersten, Aki. Wir waren einundzwanzig Jahre verheiratet.«
    »Haben Sie Familie?«
    »Zwei Jungs mit Aki, einen Jungen mit Michelle, einen Jungen mit Debbie und einen weiteren Jungen mit Candy, meiner jetzigen Frau.«
    »Ganz schön viel Unterhalt.«
    »Ich kann’s mir leisten.«
    Er hat’s mit Flittchen, dachte Carmine und fragte sich, was den Mann wohl nach einundzwanzig Jahren aus der Bahn geworfen hatte. Offensichtlich hatte Collins das Geld, einen professionellen Killer anzuheuern, aber es wäre sicher nicht im Dienst der Erben von Onkel Joe Stalin.
    Dann ging Carmine zwei Stockwerke tiefer in die Büros von Landmark Machines, dessen Geschäftsführer ein gewisser Mr. Augustus Barraclough Purvey war. Ganz anders als die anderen war Purvey von Kopf bis Fuß in einen Anzug von Brooks Brothers gekleidet, trug eine gepunktete Krawatte und sehr teure Slipper. Sein dichtes, gewelltes Haar war schon leicht grau, er hatte ein attraktives Gesicht mit glatter Haut, und seine dunkelblauen Augen blickten einen direkt an. Er gefiel Carmine auf Anhieb besser als Smith oder Collins.
    Die einzige hochgeheime Modifikation, die Landmark andie Kommunisten verloren hatte, sei ein neues Zielfernrohr, sagte Purvey.
    »Unser wirkliches Ziel«, erzählte er weiter, »ist noch Jahre entfernt – nämlich, Artilleriegeschütze mit Computern zu verbinden, die in der Lage sind, ihr Ziel genau zu berechnen. Es ist total kompliziert, und wir werden Satelliten hochschicken müssen, mit der Aufgabe, den Erdball zu vermessen. Also keine exklusive Herausforderung für Cornucopia. Tatsächlich sind wir nur in kleinem Maße beteiligt. Jeder hat da seine Finger im Spiel, von der NASA abwärts.«
    »Welche Konsequenzen hätte konkretes Wissen über diese Pläne für die russischen oder chinesischen Abwehrpläne?«, fragte Carmine.
    »Ernste, sehr ernste. Sie vermuten irgendetwas, aber sie stochern im Nebel.«
    »Was, wenn Odysseus davon weiß?«
    »Wovon weiß? Das, was ich gerade umrissen habe, Captain, ist so spekulativ, dass ich persönlich nicht an unsere Fähigkeit glaube, die Sache umzusetzen.«
    »Danke für Ihre Offenheit, Mr. Purvey. Jetzt zu anderen Dingen. Sind Sie verheiratet?«
    »Ich war es, aber die letzten zehn Jahre nicht mehr.« Purvey grinste. »Meiner Meinung nach sind die Frauen die Mühe nicht wert. Ich möchte in Ruhe zu Hause zu Abend essen, sie will zu einer Party oder auf einen Empfang, damit ihr Bild in der Klatschpresse erscheint. Mein eigener Fehler. Ich hätte jemanden von meiner Sorte heiraten sollen. Stattdessen habe ich eine Cocktail-Kellnerin geehelicht. Ich meine, ich habe nichts gegen eine Party oder einen Empfang, aber nicht jeden gottverdammten Abend.«
    »Kinder?«
    »Nein. Das hätte ihr Tempo verlangsamt.«
    »Haben Sie eine Beziehung?«
    »Oh, sicher.«
    »Jemanden, den ich kenne?«
    »Erica Davenport. Meine feste Freundin. Salonfähig und ein guter Deckmantel für einen Typen wie mich, der die Finger nicht von Cocktail-Kellnerinnen lassen kann. Erica ist keine Spielverderberin.«
    »Wofür geben Sie Ihr Geld aus, Mr. Purvey?«
    »Motorboote. Ich habe eine Blockhütte oben am Moosehead Lake in Maine – die Seen in Connecticut sind mir zu voll.«
    »Wie schaffen Sie es, am Wochenende bis hoch nach Maine zu kommen?«
    »Indem ich mit meinem Sikorsky-Helikopter fliege – ich bin den lokalen Herstellern treu.«
    »Reisen Sie sonst noch regelmäßig irgendwo hin?«
    »New York City. Ich habe ein Apartment auf der East Seventy-eight.«
    »Haben Sie eine Lieblings-Cocktail-Kellnerin?«
    »Nein, Sir. Ich habe

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