Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Zu viele Morde

Zu viele Morde

Titel: Zu viele Morde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen McCullough
Vom Netzwerk:
Aufschrei des Entsetzens aus. Man fand, es sei zu leicht zugänglich für Leute, die Nervenkitzel suchen. Ich glaube, der Autor war ein Deutscher, und das Buch war aus dem Deutschen übersetzt.«
    »Danke, Patsy«, sagte Carmine nachdrücklich. »Wir kennen diesen Kerl. Damit meine ich, wir müssen sein Gesicht schon diverse Male gesehen haben, vielleicht haben wir ihn sogar verhört. Er ist von kleinem Wuchs und unattraktiv, aber ich bin nicht sicher, aus welcher Altersgruppe.«
    »Wir fahren zu Cornucopia«, sagte Abe sofort, »und fangen direkt mit Dr. Davenports Sekretär an.«
    »Weswegen schlägst du das vor?«, wollte Corey wissen.
    »Ich erinnere mich an den Sekretär«, sagte Abe, »es passt.«
    »Als du sagtest, du wärest nicht sicher, was seine Altersgruppe angeht, Carmine«, fragte Delia, »meintest du da, sehr jung, jung und nicht mehr ganz so jung?«
    »Nein, Delia, ich meinte jung, mittleren Alters und alt.«
    »Was ist mit seinem Job?«, fragte sie weiter.
    »Bei Sexualverbrechern ist das oft ein Rätsel, aber in diesem Fall würde ich sagen, er ist eher daran gewöhnt, Befehle zu empfangen, als zu erteilen. Sonst hätte ihm das Superhirn keine Gehirnwäsche verpassen können.«
    »Das ist eine interessante Formulierung«, sagte Patsy. »Ich dachte, dass hat etwas mit Manipulation zu tun.«
    »Gehirnwäsche? Vergiss nicht, dass bei diesem Fall das FBI irgendwo in der Peripherie herumschnüffelt«, meinte Carmine. »Aber ernsthaft: Ich glaube, diese Formulierung kann man auf alle Formen von Umwandlungsprozessen anwenden, die tief in die Psyche eindringen.«
    »Besonders«, sagte Abe, »wenn bereits die Tendenz vorhanden ist.«
     
    Also ging es zurück zu Cornucopia, wo sie mit Richard Oakes anfingen, dem Sekretär von Dr. Erica Davenport, Vorstandsvorsitzende und nun Geschäftsführerin von Cornucopia Central. Sie war außer sich vor Wut, aber konnte weder Abe noch Corey davon abhalten, den jungen Mann einem Verhör zu unterziehen, das mehr als zwei Stunden dauerte. Als er wieder herauskam, war er den Tränen nahe, zitterte wie Espenlaub und litt unter den Anfängen eine Migräne, die seinen Boss dazu veranlasste, ihn per Krankenwagen ins Chubb Holloman Hospital bringen zu lassen.
    »Dafür werde ich Sie verklagen!«, brüllte sie Carmine an.
    »Unsinn«, erwiderte er verächtlich. »Er war von Anfang an total nervös. Wichtig für mich ist, dass er mit dem Tolano-Mord nichts zu tun hat.«
    »Was für Gründe hatten Sie, zu glauben, er könnte schuldig sein?«, fragte sie stocksauer.
    »Das geht Sie gar nichts an, Dr. Davenport, aber ich informiereSie hiermit darüber, dass wir einige weitere Männer bei Cornucopia verhören werden.«
    Erica Davenport gab ein Schnauben von sich und stolzierte in ihr Büro.
    Mhm, dachte Carmine, ich beginne zu verstehen, warum Wally Grierson denkt, dass sie Cornucopia zugrunde richten wird.
    Als beabsichtigte er, genau das Gegenteil von Richard Oakes zu sein, kam Michael Donald Sykes mit einem freudestrahlenden Gesicht zum Verhör. Er war entzückt, dass jemand ihn eines Sexualmordes verdächtigte, und machte Abe und Corey, die ihn befragten, das Leben zur Hölle.
    »Ich glaube, dass Sie sich auf mich festgelegt haben«, sagte er feierlich, »weil ich nicht Gettysburg in meinem Keller aufgebaut habe. Wie sollte ich, ein Amerikaner, Austerlitz bevorzugen? Und was, werden Sie fragen, ist Marengo, wenn nicht ein Rezept für Hühnchen? Napoleon Bonaparte, meine Herren, war ein militärischer Genius und hat Sherman, Grant und Lee in den Schatten gestellt! Er hatte italienisches Blut in den Adern, kein französisches.«
    »Halten Sie den Mund, Mr. Sykes«, sagte Corey.
    »Ja, Mr. Sykes, seien Sie ruhig«, meinte Abe.
    Letzten Endes vertrieben sie ihn aus ihrem requirierten Büro, und Sykes tänzelte zufrieden mit sich selbst von dannen. Als er an Carmine vorbeikam, hielt er inne.
    »Es gibt einen Kerl in den Buchhaltung, den Sie befragen sollten«, sagte er lächelnd. »Das war ja so erfrischend! Und wenn ich daran denke, dass ich mir vor Angst fast in die Hose gemacht habe, als Sie vor ungefähr einer Woche hier aufgetaucht sind. Aber jetzt nicht mehr, o nein. Ihre folgsamen Ergebenen sind Gentlemen, die meine Ablehnung gegenüber den Feldherren des Bürgerkrieges angenommen haben, als wäredas selbstverständlich. Wie außerordentlich freundlich von Ihnen.«
    »Wer in der Buchhaltung?«, fragte Carmine.
    »Ich glaube nicht, dass ich je seinen Namen gehört habe, aber Sie

Weitere Kostenlose Bücher