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Zu viele Morde

Zu viele Morde

Titel: Zu viele Morde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen McCullough
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Zufall, dass Sie beschlossen hatten, am Montag, den dritten April, in Aktion zu treten, der Tag, an dem in Holloman elf weitere Morde stattfanden?«
    »Ohhh!«, rief sie aus. »Ich verstehe, was Sie meinen. Die Gründe für mein Handeln werden bei Gericht zutage kommen, Captain, aber sie hatten nichts mit zehn – oder elf – Morden zu tun. Das war reiner Zufall.«
    Carmines seufzte vor Erleichterung. »Danke. Ich kann nichts tun, um Ihnen zu helfen, aber Sie haben mir gerade sehr geholfen.« Er entschied, sein Glück herauszufordern. »Wer wusste, dass Sie vor Ihrem Ehemann Angst hatten? Dass Sie um Ihr Leben fürchteten?«
    »Wenn Sie das beantworten, Dr. Denbigh, kann ich Ihnen nicht mehr helfen«, sagte Bera unheilverheißend.
    Sie hob die Schultern und lächelte Carmine reumütig an. »Mein Schicksal liegt in Mr. Beras Händen, Captain. Ihnen das zu sagen würde meine Verteidigung gefährden.«
    Was, dachte Carmine, ein brillanter Weg war, zu sagen, ja, sie hätte sich zumindest einer anderen Frau anvertraut. Nun musste er ihre beste Freundin finden.
    Erica Davenport? Philomena Skeps? Oder eine Mitstreiterin, die er noch nicht kennengelernt hatte?
    Er wartete auf dem Gang, bis Anthony Bera das Verhörzimmer verließ, und hielt ihn zurück. »Sie sollten keine Schwierigkeiten haben, einen Freispruch zu erwirken«, sagte er freundlich.
    »Das denke ich auch.«
    »Wie kann sie sich Ihre Gebühren leisten, Mr. Bera? Die Chubb ist nicht gerade dafür bekannt, dass sie ihre weiblichen Gelehrten überbezahlt.«
    »Ich arbeite pro bono«, antwortete Bera kurz angebunden.
     
    Carmine berief eine Konferenz in seinem Büro ein, mit Abe und Corey, Delia und Patrick.
    »Okay, es sind nur noch zehn«, sagte er. »Die drei Erschießungenkönnen wir vergessen, aber sie lege ich erst als gelöst zur Seite, wenn wir das Superhirn gefangen haben, denn das waren eindeutig Auftragsjobs. Bleiben noch sechs Fälle: Beatrice Egmont, Bianca Tolano, Peter Norton, Cathy Cartwright, Evan Pugh und Desmond Skeps. Für den Moment legen wir Beatrice Egmont als unlösbar beiseite. Okay,
fünf
tote Leute, und bei denen fangen wir an. Wir konzentrieren uns jetzt alle auf die Vergewaltigung von Bianca Tolano. Ein Auftragsmord, ja, aber nachdem ich etwas darüber nachgedacht hatte, fiel mir auf, dass man nicht einfach so einen Sexualverbrecher kaufen kann. Geld interessiert ihn nicht. Daher muss es jemand von hier sein. Unser Superhirn hat herausgefunden, welche Fantasien er hat, und hat ihn an die Sache herangeführt. Wenn wir ihn nicht kriegen, wird er wieder morden, jetzt, wo er Blut geleckt hat. Wenn ich in der Vergangenheit eines gelernt habe, dann, dass Sex-Mörder nicht aufhören können.«
    »Woher wissen wir, wonach wir suchen sollen?«, fragte Patsy. »Das war beim letzten Fall unser Problem – diese komplette Anonymität. Warum soll das hier anders sein?« Er blickte finster drein. »Außerdem dachte ich, du wolltest den Mörder nicht Superhirn nennen?«
    »Ich hasse es, stimmt«, sagte Carmine geduldig, »aber es passt. Oder, du willst ganz einen auf FBI machen und ihm einen Codenamen geben. Wie wäre es mit Einstein oder Pauling? Lass uns einfach bei dem bleiben, was wir haben. Und was den Unterschied angeht, Patsy, rührt der daher, dass jemand anderes – das Superhirn – den Mörder aus seinem Phantasiereich vertrieben hat. Und unser Einsiedlerkrebs fühlt sich in seiner neuen Muschel noch nicht so ganz wohl; seitwärts zu gehen macht ihm noch Angst. Ich habe eine Vorstellung davon, wo wir suchen sollten, der letzte Fall war dafür gutes Training. Fasse bitte noch mal den Fall Bianca zusammen, Patsy.«
    »Sie wurde nackt aufgefunden«, begann Patsy, »an Fuß- und Handgelenken mit einem Stahlseil gefesselt. Sie war die ganze Zeit bei Bewusstsein, abgesehen von den kurzfristigen Erstickungsphasen, während sie mit einer Strumpfhose um den Hals gewürgt wurde. An neunundzwanzig Stellen Verbrennungen durch eine Zigarette und an siebzehn Stellen Schnittverletzungen von einem Teppichmesser. Speziell an den Brüsten und den Schamlippen. Mehrfache Vergewaltigung, aber in keiner Körperöffnung wurde Sperma gefunden. Der Tod wurde durch eine kaputte Flasche herbeigeführt, die ihr in die Vagina gerammt wurde; sie ist verblutet. Es gibt exakt diesen Fall in einem Soziologiebuch, das von den Psychologie-Studenten häufig gelesen wird.«
    »Wie alt ist dieses Buch?«, fragte Delia.
    »Vor zehn Jahren veröffentlicht. Es löste einen

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